Wer kennt das Problem nicht? Der Urlaub steht vor der Tür! Selbstredend buhlen in der Fremde wahlweise prioritär Museen, Theater – da Österreich, wie man der Politik neuerdings entnehmen kann, eine Kunst- und Kulturnation ist, seien diese beiden potentiellen Reiseziele zuerst genannt – Einkaufsmeilen, Berge oder auch ganz einfach Strand und Meer um die touristische Gunst. Und doch gilt es sich auch für Schließzeiten, Schlechtwetter oder unerwartet lang gewordene Abende zu wappnen. Schlagartig erweist sich der Koffer als bis zum Bersten mit Gesellschaftsspielen sowie dazugehörger Pöppel (Spielfiguren) gefüllt und weder für Gewand, noch sonstige Reiseutensilien ist noch Platz. Nintendo schickt sich nun an Abhilfe zu schaffen: mit 51 Worldwide Games bringt der traditionsreiche Videospiel- und Konsolenhersteller aus Japan eine opulente Sammlung von ganz traditionellen und auch ausgefalleneren (Gesellschafts-)Spielen auf den Markt, die ihresgleichen sucht.
Früher mussten wir angesichts drastischen Platzmangels im Reisekoffer Prioritäten setzen ob derer nicht selten ganze Familienbande zu Bruch gingen – spätestens nämlich dann, wenn im Urlaub das erste Spielbrett, voll des Zornes mitsamt der Spielfiguren vom Tisch auf den Boden gefegt und solchermaßen die Reichsacht über dasselbe verhängt wurde. Nur träumen konnten wir damals von Merlins Schrumpfzauber – wie er in Disneys Animationsfilm Merlin und Mim (engl. The Sword in the Stone) eindrucksvoll zum Einsatz kommt –, der es dem blaugewandeten Magier im wahrsten Sinne des Wortes erlaubte Zimmer, Küche und Kabinett in seiner kleinen Reisetasche zu verstauen. Nintendo lässt diesen Traum mit 51 Worldwide Games auch für nicht magisch begabte Wesen zum Teil wahr werden.
Mit 51 Spielen um die Welt
Entsprechend dem Titel der Spiele-Anthologie speist uns Nintendo jedoch nicht einfach mit einer langen Liste von Spielen ab, sondern sorgt für eine ordnende Inszenierung, die auch Unentschlossenen einen behutsamen Einstieg erlaubt. 51 Worldwide Games eröffnet mit dem Blick auf eine Weltkugel – der digitalen Imitation eines billigen Metallglobus mit sichtbarer Pfalz, die nördliche und südliche Hemisphären miteinander verbindet. Dieselbe ist frei drehbar. Auf ihr sind nicht nur Meere und Kontinente abgebildet, vielmehr befinden sich auf derselben (zunächst) einige wenige Figuren, die sich als Guides für bis zu fünf Spiele entpuppen. Die Spiele für welche die jeweiligen Guides stehen haben jedoch in der Regel nichts mit der geographischen Positionierung gemein, sondern sind nach bestimmten Themen gebündelt: So präsentiert uns etwa der Skandinavier Henrik Spiele für Einzelspieler (wie etwa Solitaire in der Klondike-, Spider- oder auch Mahjong-Variante), Olivia aus Singapur wiederum lädt uns dazu ein fünf verschiedene Kartenspielklassiker auszuprobieren und der Jamaikaner Tyrone präsentiert uns die großen Vier (Backgammon, Blackjack, Domino und Schach), die niemals alt werden. Rühmliche Ausnahme in der Unverbundenheit von geographischem Ort und Spielesammlung ist Shikibu aus Japan. Sie präsentiert uns Spiele mit Nintendo-Historie. Denn schon bevor sich Nintendo in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts auf die Herstellung von Videospielen und Konsolen konzentrierte, vertrieb das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1889 Spiele, nämlich traditionelle japanische (Karten-)Spiele. Bekannt sind nicht zuletzt Nintendos Hanafuda Karten.
Die Guides Shikibu, Henrik und Co. dienen primär einer geleiteten Entdeckungsreise durch Nintendos Spiele-Anthologie oder einer ersten Entscheidungshilfe (hierfür gibt es zusätzlich eine Auto-Auswahl, die zufallsgenerierte Vorschläge abgibt). Wir können uns die Spiele auch ganz klassisch in einer Liste oder aber alle auf einmal am Bildschirm – in einer Reihenfolge die sich mir auch auf den zehnten Blick nicht zu erschließen vermag – anzeigen lassen und ganz nach den eigenen Vorlieben aus dem Vollen schöpfen.
Der Inhalt der Anthologie
1) Mankalla | Auf einem Spielbrett mit zwei mal sechs Mulden und zwei Zielmulden müssen Spieler Glassteine aus den zwölf Mulden in ihre eigene Zielmulde (Kalah) umverteilen (für max. zwei Spieler). |
2) Käse- kästchen |
Mittels eines Stiftes verbinden die Spieler auf einem Zettel aufgemalte Punkte mit einem Strich, wodurch Quadrate entstehen; wer mehr Quadrate zu schließen vermag gewinnt (für max. zwei Spieler). |
3) Yacht-Würfelspiel | Würfelpoker (für max. zwei Spieler) |
4) Viererreihe | Vier gewinnt (für max. zwei Spieler) |
5) Farbcode-knacker | Mastermind (für Einzelspieler) |
6) Mühle | (für max. zwei Spieler) |
7) Hex | Auf einem Spielbrett muss mittels sechseckiger Spielsteine eine geschlossene Linie von einem zum anderen Ende des Spielbrettes gelegt werden (für max. zwei Spieler). |
8) Dame | (für max. zwei Spieler) |
9) Hasenjagd | Durch geschickte Spielzüge muss man mittels dreier Hunde einen Hasen einkesseln oder aber als Hase besagten Hunden entkommen (für max. zwei Spieler). Fünf in einer Reihe – Ziel des Spiels ist es als erster eine geschlossene Reihe von fünf Spielsteinen auf dem Spielbrett zu positionieren (für max. zwei Spieler). |
10) Fünf in einer Reihe | Ziel des Spiels ist es als erster eine geschlossene Reihe von fünf Spielsteinen auf dem Spielbrett zu positionieren (für max. zwei Spieler). |
11) Domino | (für max. vier Spieler) |
12) Sternhalma | (für max. drei Spieler) |
13) Ludo | Mensch ärgere dich nicht (für max. vier Spieler) |
14) Back-gammon | (für max. zwei Spieler) |
15) Abtrünniger | Die Spieler legen, entsprechend bestimmter Regeln, abwechselnd ihre Spielsteine ab; wer am Ende die meisten Spielsteine auf dem Brett platzieren konnte gewinnt (für max. zwei Spieler). |
16) Schach | (für max. zwei Spieler) |
17) Shogi | Die japanische Variante von Schach (für max. zwei Spieler). |
18) Mini-Shogi | Eine modernisierte Variante des japanischen Schachs (für max. zwei Spieler). |
19) Hanafuda | Das 48-teilige Kartenspiel um die 12 Monate des Jahres (für max. zwei Spieler). |
20) Japan-isches Mahjongg | (für max. vier Spieler) |
21) Alle ablegen | Uno (für max. vier Spieler) |
22) Blackjack | (für max. vier Spieler) |
23) Texas Hold’em | (für max. vier Spieler) |
24) Präsident | Nach einander müssen alle Spieler ihre Karten auf einem einzigen Stapel in der Mitte des Tisches offen ablegen, wobei stets eine Karte mit einem höheren Wert als die vom Mitspieler zuvor ausgespielte Karte abgelegt werden muss (für max. vier Spieler). Kartendomino (für max. vier Spieler). |
25) Karten-domino | (für max. vier Spieler) |
26) Speed | Zu Beginn des Spiels liegen zwei Karten in der Mitte des Tisches; die Spieler müssen nun um die Wette Karten mit einem höheren Wert auf die beiden offen liegenden Karten legen (für max. zwei Spieler). |
27) Passendes Pendant | Memory (für max. zwei Spieler) |
28) Krieg und Frieden | Die höhere Karte schlägt die jeweils niedrigere Karte. Der Kniff: weder du noch dein Gegner kennen die eigenen Karten (für max. zwei Spieler). |
29) Takoyaki-Kartenspiel | Jeder Spieler hat vor sich zehn Karten verdeckt liegen. Diese müssen schnellstmöglich umgedreht werden (für max. zwei Spieler). |
30) Schweine-schwanz | Die Spielkarten werden verdeckt in einem Kreis aufgelegt. Anschließend wählen die Spieler abwechselnd eine Karte aus und legen sie offen in der Mitte des Kreises ab. Hat die eigene Karte dieselbe Spielfarbe wie die vom Gegner zuvor abgelegte, so muss ich den gesamten Stapel aufnehmen. Ziel des Spieles ist es nach Aufdecken des Kreises so wenig wie möglich Karten auf der Hand zu haben (für max. zwei Spieler). |
31) Golf | Ein rudimentäres Golf aus der Top-down-Ansicht mit neun verschiedenen Kursen (lokal auf zwei Spieler begrenzt). |
32) Billard | (lokal auf zwei Spieler begrenzt) |
33) Bowling | Dank Gyroskop-Sensor des Joy-Con mit Bewegungsteuerung spielbar (lokal auf zwei Spieler begrenzt). |
34) Dart | Dank Gyroskop-Sensor des Joy-Con mit Bewegungsteuerung spielbar (lokal auf zwei Spieler begrenzt). |
35) Carrom | Fingerbillard (für max. zwei Spieler). |
36) Mini-Tennis | Auf vorgegebenen Bahnen bewegen wir eine Figur und führen Vor- und Rückhandschläge aus, um Punkte zu erzielen (für max. zwei Spieler). |
37) Mini-Fußball | Auf vorgegebenen Bahnen bewegen wir fünf Feldspieler und einen Torwart, um Tore zu erzielen (für max. zwei Spieler). |
38) Mini-Curling | Mittels Federzug gilt es von insgesamt 10 Curling-Steinen zumindest einen näher in das Zentrum des Kreises am Spielbrett zu positionieren als der Gegner (für max. zwei Spieler). |
39) Mini-Boxen | Durch gezielte Schläge und Konterattacken gilt es die gegnerische Spielfigur vom Gestänge zu befördern (für max. zwei Spieler). |
40) Mini-Baseball | (für max. zwei Spieler) |
41) Air-Hockey | Am Touchscreen einwandfrei spielbar (für max. zwei Spieler). |
42) Auto-rennbahn | Digitales Carrera (für max. zwei Spieler). |
43) Angeln | (im Mosaikmodus zu viert spielbar) |
44) Panzer-schlacht (Vs.) | Besiege gegnerische Panzer (für max. zwei Spieler). |
45) Panzer-schlacht (Ko-op) | Besiege zusammen mit einem Mittstreiter gegnerische Panzer (im Mosaikmodus zu viert spielbar). |
46) Ziel-schießen | Schießen auf Zielscheiben mittels Gyroskop-Sensor des Joy-Con. |
47) 6-Kugel-Puzzle | Eine Mischung aus Puyo Puyo Tetris und Bust a Move (für max. zwei Spieler). |
48) Schiebe-puzzle | Bahne einer (langsamen) Schildkröte oder einem (schnellen) Hasen einen Weg durch das Verschieben von Holzteilen (Einzelspieler). |
49) Mahjongg-Solitaire | (für Einzelspieler) |
50) Klondike-Solitaire | (für Einzelspieler) |
51) Spider-Solitaire | (für Einzelspieler) |
Lasset die Spiele beginnen
Zu den 51 Spielen zählen also unterschiedliche Karten-, Glücks-, Sport-, Rätsel-, Mini- und Gesellschaftsspiele in die allesamt mittels kleinem Video behutsam eingeführt wird. Diese kurzen Einführungsvideos haben immer denselben Aufbau: Bis zu vier Figuren unterhalten sich in (mal mehr mal weniger) witzigen Dialogen über das jeweilige Spiel und erklären dabei zugleich pointenreich die zugrundeliegenden Regeln sowie das eigentliche Ziel des Spiels und manchmal sogar seinen Namen oder dessen Geschichte. Wenngleich humoristisch nicht immer ganz treffsicher, stellen die Videos doch eine sehr gelungene Inszenierung des Diskurses Regelkunde und vor allem eine sehr niederschwellige Einführung in das jeweilige Spiel dar.
Wer ganz sicher gehen will, der hat im Menü des ausgewhälten Spiels immer auch noch die zusätzliche Möglichkeit unter „Wie man spielt“ genauer nachzulesen. Doch auch hier bleiben die Regeln angenehm übersichtlich. Für manche mögen die Erklärungen sogar etwas zu oberflächlich ausfallen. Denn die Regeln eines Spieles zu kennen bedeutet noch lange nicht das Spiel in seinen taktischen Finessen zu beherrschen und durchschaut zu haben. Das zeigt sich etwa bei Mankalla oder auch Hanafuda. Hier wäre für mich mehr Lesestoff definitiv hilfreich – um nicht zu sagen notwendig – gewesen. Immerhin gibt es für ein paar der kulturellen Brocken zusätzlich zu Einführungsvideo und verschriftlichter Regelkunde auch noch spielbare Tutorials mit mehreren Lektionen.
Multiplayer-Spaß
Der Regeln kundig können wir uns dann sogleich alleine gegen die CPU oder auch andere menschliche Mitspieler – sowohl lokal als auch online – unserem Spieltrieb hingeben. Hierfür stellt Nintendo drei Multiplayer-Modi zur Verfügung: Ein Nintendo Switch Online Abo vorausgesetzt können wir uns in den unterschiedlichen Spielen – Einzelspieler Spiele ausgenommen – gegen Freunde oder die ganze Welt behaupten. Doch auch einen lokalen Mehrspielermodus hat Nintendo implementiert. Zum einen können wir – vier verschiedene Joy-Cons vorausgesetzt – drei Spiele mit bis zu vier Mit- oder Gegenspielern an einer Switch in Angriff nehmen. Über den Menüpunkt „Lokales Spiel“ können wir per W-LAN jedoch auch bis zu vier Switches miteinander verknüpfen. Um den W-LAN Multiplayer zu aktivieren braucht es lediglich eine Kopie des Spiels, auf den restlichen Switches muss lediglich die kostenlose Demo von 51 Worldwide Games installiert sein.
Einen ganz besonderen Multiplayermodus stellt die zweite lokale Möglichkeit dar: der Mosaikmodus. Hier können bis zu vier Switches aneinandergelegt werden, um zusammen ein größeres Spielbrett zu erzeugen. So können etwa im Spiel Angeln mehrere Switches zu einem ganzen Flusslauf zusammengelegt werden. Stellen wir wiederum eine Switch schräg an die anderen liegenden Switches, so erzeugen wir einen kleinen Wasserfall. Ebenso lässt sich durch das Aneinanderreihen mehrere Switches die Autorennbahn Nintendos Carrera-Ableger vergrößern.
Auch der Tuchscreen kommt bei der Anthologie bei verschiedenen Spielen (optional) zum Einsatz. So können wir etwa Air-Hockey mit dem Finger am Display steuern und uns die Scheibe wechselseitig um die Ohren sausen lassen. Das macht vor allem zu zweit richtig Laune.
Multiplayer-Frust
Dass für das gemeinsame Spielen zu viert an einer Switch vier unterschiedliche Joy-Cons zum Einsatz kommen müssen ist hingegen mehr als unverständlich, da wir in den meisten Spielen ohnedies rundenbasiert vorgehen und nicht gleichzeitig spielen. So ist es zum Beispiel im Falle von Dart oder Bowling aber auch Ludo, Domino und Ähnlichem nicht nachvollziehbar, warum wir nicht einfach zwei Joy-Cons reihum gehen lassen können?
Noch unverständlicher ist jedoch, dass Spiele wie Golf, Bowling oder Dart lokal nur zu zweit gespielt werden können. Das bedeutet, dass uns für lokale Mehrspielerpartien zu dritt nur Sternhalma, Ludo (Mensch ärgere dich nicht) und Blackjack zur Verfügung stehen. Zu viert können wir lokal dann überhaupt nur noch zwischen Ludo und Blackjack wählen. Insofern beschränkt sich der lokale Multiplayer-Spaß im Wesentlichen auf zwei Spieler.
Allein allein
Doch immerhin hat Nintendo auch an alle Einzelspieler gedacht. Nicht nur gibt es mit den unterschiedlichen Solitaire-Varianten auch dezidierte Solo-Spiele, sondern auch die Partien gegen die KI halten uns – dank mehrerer Schwierigkeitsgrade – auf Trapp. Darüber hinaus können wir in den Spielen persönliche Rekorde, Medaillen (z.B. für das Besiegen der KI auf unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden) und Infohappen (nach jedem Sieg erhalten wir interessante Trivia zu dem jeweiligen Spiel) sammeln. Darüber hinaus warten manchmal, nach mehreren gewonnenen Partien, Figuren auf der Weltkarte mit Geschenken für uns auf in denen sich etwa alternative Kartenmotive (z.B. ein Set Mario-Karten für Memory) befinden.
Spielspaß ohne Ambiente
Die Spiele selbst sind dann zumeist graphisch eher zweckmäßig gehalten, jedoch immer sehr liebevoll gestaltet. So sitzen wir im Falle von Texas Hold’em nicht an einem Studiotisch mit Zusehern und geben unsere Virtuosität am Queue in keiner Bar zum Besten. Vielmehr ist Ort des Geschehens in beiden Fällen ein zweckmäßiger Filztisch in der Top-down-Ansicht. Da machen die Poker-Partien in Red Dead Redemption 2 und die Billard-Runden in der Kiwami Serie Yakuzas – nicht nur grafisch – um einiges mehr her. Die bunte Gestaltung der Spiele sowie das gelungene Klimpern der Spielsteine, das satte Aufsetzen der Schachfiguren oder der typische Sound des Kartenkartons machen dies für mich jedoch wett.
Störender fällt da schon ins Gewicht, dass manche Spiele sehr simpel gehalten sind. So können wir in Texas Hold’em Partien nicht variabel erhöhen, sondern sind auf den Fixbetrag des doppelten Big Blinds festgelegt. Das entwertet zum Beispiel Pocket Pairs taktisch ungemein, da ich meinen Gegnern das Mitgehen nicht teuer genug machen kann, ohne gleich All In zu gehen. Billard wiederum ist hisnichtlich der Steuerung, die viel zu unruhig ausfällt, kein Vergnügen. Beim Zielschießen muss der Gyroskop-Sensor ständig neu ausgerichtet werden – per Druck auf die X-Taste –, da unser Fadenkreuz anderenfalls nur um den Preis akrobatischer Verrenkungen zielgenau ausgerichtet werden kann.
FAZIT
Nintendos (Gesellschafts-)Spiele-Anthologie 51 Worldwide Games ist vollgepackt mit spielenswerten Titeln, die gerade mich als Brettspiel-Aficionado begeistern. Eine ganze Reisetasche an Brett- und Minispielen jederzeit griffbereit im Handgepäck mit dabei zu haben ist mir die Investition mehr als wert. Die Regeln werden niederschwellig und kurzweilig mittels Videos erläutert, sodass einem schnellen Einstieg in die verschiedenen Spiele nichts im Wege steht. Für die Vertiefung in die meisten Spiele und ihre strategischen Möglichkeiten bedarf es dann jedoch zumeist weiterführende Literatur. Das Klimpern der Spielsteine, das Kratzen des Bleistiftes auf dem Papier und das Schnalzen der Karten beim Ablegen vermitteln darüber hinaus einen schon fast haptischen Eindruck.
Dass die Spielesammlung gerade hinsichtlich der lokalen Mehrspielermöglichkeiten patzt ist angesichts der guten Qualität der Anthologie sehr schade. Zu dritt stehen uns von den ehemals 51 Spielen nur noch drei (Sternhalma, Ludo und Blackjack) zur Verfügung, zu viert dürfen wir uns dann überhaupt nur noch über zwei Spiele (Ludo und Blackjack) hermachen. Auch dass jeder Spieler über seinen eigenen Joy-Con verfügen muss ist nicht ganz nachvollziehbar. Sind in einem Haushalt mehrere Switches vorhanden sieht es hingegen besser aus, zumal auch für den W-LAN Multiplayer lediglich eine Kopie des Spiels vorhanden sein muss; alle übrigen Mitspieler müssen auf ihrer Switch lediglich die kostenlose Demo installieren. Insgesamt ist 51 Worldwide Games somit eine runde Sache, die ich allen Liebhabern von Gesellschaftsspielen wärmstens empfehlen kann.
Was ist 51 Worldwide Games? Eine digitale Anthologie von Brett-, Gesellschafts- und Minispielen für alle Geschmäcker.
Plattformen: Nintendo Switch
Getestet: Nintendo Switch
Entwickler / Publisher: Nintendo / Nintendo
Release: 05. Juni 2020
Link: Offizielle Webseite
Gesamtwertung: 8.0
Einzelwertungen: Grafik: 8 | Sound: 8 | Handling: 6 | Spieldesign: 10 | Motivation: 8