Mit dem Brettspiel 80 Days begibt man sich auf den Spuren des englischen Gentlemans Phileas Fogg auf eine Reise um die Welt. Spielerisch geht es mit dem Schiff, der Eisenbahn oder im Ballon von Stadt zu Stadt.
2-4 Spieler:innen können im Strategiespiel 80 Days auf Weltreise gehen. Gestartet wird dabei in der Hauptstadt London, welche auch wieder als Zielort am Ende erreicht werden soll.
Zu Beginn sucht man sich eine Charaktertafel aus, erhält einige Münzen und einen leeren Koffer und schon geht die Reise los! Insgesamt 5 Perioden lang, die mit zufällig gezogenen Zeitungskarten bestimmt wurden, dauert das Spiel. Die Zeitungskarten zeigen unter anderem, wie viele Münzen jede/r Spieler:In vom Vorrat für diese Periode vorerst zur Verfügung hat. Nach Periode 5 und wenn alle gepasst haben ist Schluss und man sollte sich bereits wieder in London befinden, sonst gibt es Punkteabzüge.
Im Wettlauf gegen die Zeit und die Konkurrenz
Ist man an der Reihe können bei Spielvariante A jeweils eine von 4 Aktionen durchgeführt werden: Reisen, Kaufen, (Jonglieren – nur Spielplan A), Passen.
Wer reisen möchte kann die markierten Orte auf der Weltkarte mit dem Schiff, der Eisenbahn oder dem Ballon erreichen. Doch nicht jeder Reiseort ist mit allen Verkehrsmitteln erreichbar und die Reisekosten verteuern sich rasch, wenn Mitspieler das gleiche Fahrzeug benutzen. So zahlt z.B. Spieler:in 1 für eine Fahrt mit dem Zug eine Münze, während danach Spieler:in 2 schon 2 Münzen für eine Zugfahrt zahlen muß usw. Die Kosten steigen also stetig, wenn Mitspieler:innen die gleichen Aktionen setzen.
Daher muss man klug taktieren, und sich entscheiden, welches Verkehrsmittel man wählt, zudem manche Orte auch noch einen zusätzlichen Gegenstand erfordern um die Reise überhaupt antreten zu können.
Während des Wettlaufs um den Globus versucht man aber auch möglichst viele verschiedene Abenteuer zu bewältigen, welche aber nur an bestimmten Orten mit Gegenständen aus dem eigenen Koffer und/oder Münzen bestanden werden können.
Ich packe meinen Koffer und …
Der Koffer, ist ein sehr wichtiges und nützliches Gepäckstück, der Mantel, Schirm, Schuhe, Hut und Revolver beinhalten kann. Diese Gegenstände erwirbt man (Aktion Kaufen) in der Boutique, im Bazar, oder man versucht sein Glück am Schwarzmarkt.
Erschwerend ist, dass man (wie in der realen Welt) Gegenstände nur dann kaufen kann, wenn der Shop auch an jedem Ort vertreten ist, an dem sich die Spielfigur befindet. Irgendwie logisch! Ja, und platzsparend packen muss man auch, da der Koffer nur ein bestimmtes Volumen hat.
Wer nicht kaufen oder reisen will hat auch die Möglichkeit durch die Aktion Jonglieren sich ein paar Extra-Münzen zu holen bzw. durch Passen seine Runde zu beenden. Haben alle Spieler:innen übrigens in einer Runde gepasst, dann ist die entsprechende Periode im Spiel zu Ende und die nächste Phase beginnt.
Gewinner:in der spannenden Weltreise ist jene/r, der/die nach mindestens vier bestandenen Abenteuern im Ziel London einreist und die meisten Siegpunkte in seinem Reisetagebuch einheimsen konnte. Es sei erwähnt: wer es nicht zeitgerecht zurück nach London geschafft hat, verliert wertvolle Siegpunkte!
Wer anfangs übrigens einen noch einfacheren Spielverlauf bevorzugt, dafür gibt es eine spezielle Autorenregel, während das Modul „Die Assistenten“ den Spielablauf noch etwas komplexer gestaltet, indem zusätzliche Aktionsmöglichkeiten ins Spiel kommen.
Zusammenfassung
FAZIT
80 Days ist hochwertig gestaltet, die Spielanleitung ist sehr übersichtlich aufgebaut und auch, bis auf ein paar wenige Stellen, gut verständlich. Bei der Spielvorbereitung klang anfangs zwar einiges etwas kompliziert und langweilig, fängt man aber an, nimmt das Spiel schnell an Fahrt auf. Man wird vom Ehrgeiz gepackt, einerseits viele Gegenstände für seine Abenteuer günstig zu erstehen um damit sein Reisetagebuch mit Siegpunkten zu füllen, andererseits aber auch die schnellste Reiseroute den Konkurrent:innen preiswerter wegzuschnappen um London als Erste/r zu erreichen!
Das heißt, man muss bei jeder Runde strategisch und taktisch prüfen und abwägen, ob es zuerst klüger ist, den Koffer schnell zu packen, oder schleunigst die Reise anzutreten. Ein Spiel mit ausreichend Suchtpotential und damit ideal für kalte und graue Herbsttage.