A Total War Saga: TROY – MYTHOS im Test

Hast du das Zeug dazu, um eine Legende zu werden? Diese Frage stellt uns A Total War Saga: TROY, das nun endlich auch auf Steam erschienen ist – und zwar gleich zusammen mit der umfangreichen Erweiterung MYTHOS, die endlich richtige mythologische Kreaturen in das Spiel bringt.

Nachdem A Total War Saga: TROY nun schon seit August 2020 exklusiv im Epic Store erhältlich ist, wurde es nun auch auf Steam veröffentlicht – zusammen mit der umfangreichen Erweiterung A Total War Saga: TROY – MYTHOS. Viele werden das Hauptspiel wahrscheinlich bereits auf Epic besitzen, weil es am Tag seines Erscheinens während der ersten 24 Stunden verschenkt wurde. Auch die erste kleinere Erweiterung, Amazons, war einige Zeit gratis erhältlich, nicht jedoch der zweite kleine Zusatzinhalt, Ajax & Diomedes. Unseren Test zu A Total War Saga: TROY findet ihr übrigens hier. Ihr könnt nun den 25 Euro teuren MYTHOS DLC entweder im Epic Store erwerben, oder zusammen mit dem Hauptspiel auf Steam kaufen. Spieler der Epic Version können übrigens online auch mit- oder gegen Spieler der Steam Version antreten.

Was bringt die neue, ja nicht unbedingt kostengünstige Erweiterung denn nun mit sich? Vor allem eines: Mythologische Monstereinheiten. Und zwar einen ganze Menge davon, nicht nur die drei Haupteinheiten Hydra, Kerberos und Greif. Nebenbei nehmen auch die Götter ein wenig direkter Einfluss auf das Spiel – mit Flutwellen, Donnerblitzen oder anderen Zaubern.

Die Sage von Troja

Aber vielleicht sollte ich etwas langsamer anfangen. A Total War Saga: Troy ist ein Ableger der erfolgreichen Total War Serie des Entwicklerstudios Creative Assembly. Es ist der zweite Teil der „Saga“ genannten Reihe – nach A Total War Saga: Thrones of Britannia.

Es handelt in der Zeit des Trojanischen Krieges, einem Krieg über den wir hauptsächlich durch die beiden epischen Werke des alten griechischen Dichters Homer, die Ilias und die Odyssee, wissen. Ob es sich dabei um reine Fiktion handelt oder doch mehr als nur einen Funken Wahrheit enthalten ist, ist bis heute überaus umstritten. Sollte es doch auf Wahrheit basieren, hat der Krieg etwa um 1250 vor Christi Geburt stattgefunden.

Jedenfalls ist die Geschichte bei uns recht bekannt, nicht nur durch den Film Troja von Wolfgang Petersen aus dem Jahre 2004. Auslöser des Krieges war die Entführung der schönen Helena, dummerweise der Ehefrau des Königs von Sparta, Menelaos, durch Paris, den Sohn des trojanischen Königs Priamos. Daraufhin zogen die Griechen gegen Troja, um sich zu rächen und Helena zurück zu holen. Trotz zehnjähriger Belagerung gelang es jedoch nicht, die stark befestigte Stadt zu erobern. Auf Rat des Odysseus bauten die Griechen sodann ein hölzernes Pferd, in dem sich die tapfersten Krieger versteckten, und täuschten die Abfahrt ihrer Schiffe vor. Die Trojaner holten entgegen den Warnungen der Kassandra und des Priesters Laokoon das Pferd in die Stadt. In der Nacht kletterten die Griechen aus ihrem Versteck, öffneten die Tore und konnten so die Trojaner endlich überwältigen und Troja dem Erdboden gleichmachen.

Die neuen Spielmodi

Ursprünglich wurde A Total War Saga: TROY als „realistisches“ Spiel veröffentlicht. Es gab wohl sagenumwobene Einheiten, aber diese waren einfach nur „besondere“ menschliche Einheiten, beispielsweise sind Minotauren große Menschen mit Stierhelmen, Zyklopen tragen den skelettierten Schädel eines Zwergelefanten am Kopf und Zentauren sind einfach nur wilde Männer auf Pferden. Nun gibt es in A Total War Saga: TROY – MYTHOS drei Spielmodi. Neben der bereits seit Anfang enthaltenen Variante „Die Wahrheit hinter dem Mythos“ habt ihr nun auch die Möglichkeit, im „Historischen Modus“ zu spielen, und Käufer der MYTHOS Erweiterung können auch im „Mythologischen Modus“ spielen.

Im Historischen Modus gibt es keine mythologischen Kreaturen oder Einheiten. Helden sind nicht wie bei den Musou-Spielen (z.B. der Dynasty Warriors-Reihe) absolut übermächtige Kämpfer die alleine ganze Armeen vernichten können, sondern ganz normale Kämpfer, die mit einer Leibwache am Kampfgeschehen teilnehmen.

„Die Wahrheit hinter dem Mythos“ ist so, wie das Spiel bis vor dem Patch (und der MYTHOS Erweiterung) am 2. September war – Helden kämpfen alleine, es gibt realitätsnahe Entsprechungen mythologischer Einheiten, und der göttliche Einfluss ist nicht sonderlich mächtig.

Der neue „Mythologische Modus“ benötigt den MYTHOS DLC und bringt Fabelwesen und Monster mit übernatürlichen Fähigkeiten ins Spiel. Ihr könnt Harpyien, Zentauren, Zyklopen und mehr rekrutieren. In Expeditionen können legendäre Bestien unterwerfen werden und sie und ihre Gefolgsleute zu unserer Armee hinzugefügt werden. Der mögliche Einfluss der Götter auf das Spielgeschehen ist wesentlich höher – wenn ihr ihnen zuvor ordentlich gehuldigt habt. A Total War Saga: TROY – MYTHOS wird dadurch zu einem Fantasy Spiel.

Der Wille der Götter

Die Götterwelt beschränkt sich im Mythologischen Modus nicht bloß auf das Gewähren passiver Boni. Sie nimmt stattdessen auch aktiv Einfluss auf den Lauf der Dinge, wir können z. B. die Kontrolle über die Donnerblitze von Zeus oder die epischen Flutwellen von Poseidon übernehmen. Durch die Schönheit der Aphrodite werden feindliche Einheiten eine Zeit lang vollkommen handlungsunfähig, durch die Wilde Jagd der Artemis werden unsere Einheiten schneller.

Die Götter sind in der Kampagne nicht physisch anwesend – es geht mehr um den Einfluss, den sie auf die Bevölkerung hatten, die an sie glaubte. Ihr könnt Ressourcen auszugeben, um die Gunst der einzelnen Götter zu gewinnen. Ihr könnt Nahrung und Gold opfern (leider keine Menschenopfer), einen Tempel errichten (aber reißt den ja nicht später wieder ab!) oder eine Priesterin anstellen, um den Göttern des antiken griechischen Pantheons zu huldigen. Das wären Hera, Zeus, Ares, Apollon, Athene, Poseidon, Aphrodite, Artemis und Hephaistos, die zumindest allen Spielern von Hades wohl bekannt sind.

Die Anzahl der Götter, die angebetet werden können, ist unbegrenzt, sofern ihr über die nötigen Gebäude und Ressourcen verfügt. Jeder Gott hat seinen eigenen Schwerpunkt, und manche Helden haben eine Affinität oder Synergie mit einem bestimmten Gott. Götter helfen bei der Verwaltung der Provinzen, oder sie unterstützen uns bei den Kämpfen. Zu Beginn des Spiels beginnen alle Götter mit null Gunst. In dem Maße, wie ihr eure Wirtschaft entwickelt, Kulte aufbaut und Geld für aufwendige Rituale und Opfer ausgebt, wächst der Einfluss des Gottes in eurer Gesellschaft, bis er respektiert, gefeiert und schließlich verehrt wird und immer mächtigere Vorteile ermöglicht.

Die mythologischen Kreaturen

Die drei mythischen Monster, die in A Total War Saga: TROY – MYTHOS zur Verfügung stehen, sind Kerberos – ein scheußliches Biest mit drei Köpfen, das die Unterwelt bewacht – der Greif – der geflügelte König der Lüfte – und die Lernäische Hydra – eine neunköpfige Schlange aus den schwer zugänglichen Sümpfen von Lerna, die Gift und Wahnsinn versprüht. Jedes von ihnen hat seine eigenen Einheiten, Gebäude, Spezialfähigkeiten im Kampf und auf der Landkarte.

Um diese Kreaturen in eurer Armee zu verwenden, müsst ihr sie erst in einer eigenen Expedition zuerst finden und danach im Kampf bezwingen und sie dadurch für eure Seite rekrutieren. Während dieser Zeit läuft die normale Kampagne weiter, und die auf die Expedition entsandten Truppen und Helden stehen nicht zur Verfügung, und so eine Expedition kann recht lange dauern… Pro Kampagne kann man nur eines der drei Ungeheuer auf seine Seite bringen. Die mythologischen Monster dienen nicht bloß als besondere Kampfeinheiten, sondern gewähren auch zusätzlich spezielle Gebäude, Einheiten und Mechaniken, die weitere Vorteile einbringen.

Lernäische Hydra

Die Hydra von Lerne zu besiegen war eine der zwölf legendären Aufgaben des Herkules: Jedes Mal, wenn Herkules einen der neun Köpfe der Hydra abschlug, sprossen drei neue aus ihrem Hals. Sein Cousin Iolaos war schließlich der Schlüssel zum Sieg: Er kauterisierte die kopflosen Hälse der Hydra, damit sie sich nicht regenerieren konnten. Doch einer der Köpfe der Hydra war unsterblich und wurde daher unter einem massiven Felsen begraben, wo er, unaufhörlich blutend, sein Gift in die Erde verteilte… was zu schrecklichen Nebenwirkungen bei den Einwohnern der Umgebung führte.

Die Hydra verfügt über die Fähigkeit der Regeneration und ist daher am Schlachtfeld kaum zu besiegen, und sie vergiftet jeden Feind, der ihr zu nahe kommt. Die Bogenschützen der Hydra verschießen giftige Pfeile, während die Nahkämpfer das Gift der Hydra trinken, um vollkommen verrückt zu werden und sich ohne Rücksicht auf Verluste in den Kampf zu werfen. Gefangen genommene Feinde kann man nach der Schlacht an die Hydra verfüttern.

Greif

Wenn man ein Greif ist, ist es leicht, auf alles und jeden herabzusehen. Aus dem Blickwinkel des Himmels ist alles winzig, jeder ein Stück Beute. Als unbestrittener König der Tiere auf der Erde und im Himmel haben Greife nur vor den Göttern Respekt und ziehen sogar Apollos Wagen, wenn er den Olymp verlässt.

Der Greif kann schnell über das Schlachtfeld fliegen, was ihn zu einem idealen Einheit für Flankenangriffe macht, mit seinen mächtigen Flügeln kann er seine Feinde durch die Luft wirbeln lassen und sein Schrei hebt die Kampfmoral der eigenen Truppen. Die Arimaspoi, die durch den Greif rekrutierbar werden, sind überdurchschnittlich flink und kämpfen besonders gut auf unwegsamen Gelände.

Kerberos

Kerberos ist der Bruder der Hydra. Man sagt, Zerberus sei in Wirklichkeit eine hundertköpfige Bestie, von der jedoch nicht mehr als drei Köpfe gleichzeitig wahrgenommen werden können. Dennoch heult und stöhnt er aus den Kehlen aller Verblichenen, die, seit sie ihn an den Toren der Unterwelt erblickten, jeden Sinn für sich selbst verloren haben. Solche Verstorbenen sind für immer an den Wächter der Tore gebunden. Niemand weiß wirklich, was passieren könnte, wenn Kerberos und seine Gefolgsleute erst einmal in die Welt der Lebenden hinübergegangen sind – nur dass, wenn Verstorbene aus der Unterwelt herauskommen, andere hineinströmen müssen, und dass, wo immer der Hund ist, auch die Hölle ist.

Kerberos wird umso mächtiger, je mehr Tote auf dem Schlachtfeld liegen. Er kann einen Feuerball verschießen und gefallene Krieger wiederbeleben, während er mit seinem Heulen die Moral der noch lebenden Gegner zerstört.

Zusammenfassung

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