Afterimage im Test

Der chinesische Entwickler Aurogun aus Shanghai hat mit Unterstützung von Publisher Modus Games ein farbenfrohes Metroidvania auf den Markt gebracht. Nach vielen Stunden intensiven Testens können wir euch über unsere Erfahrungen mit Afterimage berichten. Ist es so gut, wie die Screenshots es vermuten lassen?

Vollkommen von Hand gezeichnet beeindruckt Afterimage vom ersten Augenblick an. Grafisch zumindest, denn ob euch das Gameplay zusagt, hängt natürlich von eurem Geschmack ab. Afterimage ist ein recht komplexes und umfangreiches Metroidvania, wobei sich der Schwierigkeitsgrad im mittleren Bereich befindet. Metroidvanias sind eine Weiterentwicklung der klassischen Jump and Run und Hack and Slash-Spiele, bei denen zu den üblichen Sprungeinlagen und Kämpfen noch die Erkundung der nicht-linearen Welt (inklusive Backtracking), das Verbessern des Charakters, das Verwenden von Gegenständen und ein paar Rollenspielelemente kommen.

A Chinese Tale

Die Einleitung von Afterimage zeigt in eindrucksvollen Grafiken die Geschichte der Entstehung der Welt Engardin. Wirklich viel verstanden habe ich davon zwar nicht, aber am Ende kam es zu einem Kampf von vier göttlichen Wesen (Goliaths) und den Menschen, der mit einer riesigen Explosion zu Ende ging und die Welt verwüstet hat. Die wenigen überlebenden Menschen lebten nun für viele Jahre in verstreuten kleinen Siedlungen. Das Spiel beginnt nun damit, dass unsere Siedlung überfallen wurde und nur wir, ein junges Mädchen Namens Renee, überlebt haben. Wir haben bei dem Angriff offensichtlich unser Gedächtnis verloren und machen uns nun auf den Weg, unser Gedächtnis wiederzuerlangen und unseren verschollenen Lehrmeister zu finden. Dazu müssen wir uns durch eine Welt voller Monster fortbewegen und dabei Gegner besiegen, tödlichen Fallen ausweichen und vor allem auch Herausfinden, wo es weitergeht. Wie in Metroidvanias üblich, sind viele Stellen erst erreichbar, wenn wir zuvor bestimmte Fähigkeiten erlernt haben. Die Welt ist gespickt mit versteckten Bereichen, in denen sich die unterschiedlichsten Dinge befinden. Nebenquests bringen zusätzliche Verbesserungen und lassen uns mehr über andere Einwohner der Welt und ihre Hintergrundgeschichte erfahren. Schnellreisepunkte erleichtern es, sich in der weitläufigen Welt zu bewegen. Natürlich ist es genretypisch immer wieder sinnvoll, bereits erkundete Gebiete wieder aufzusuchen und mit inzwischen neu erlernten Fähigkeiten bisher unerreichbare Punkte zu erreichen.

Exploring Engardin

Natürlich können wir Renee im Laufe des Spieles verbessern. Neue Fähigkeiten, Ausrüstungsgegenstände und vor allem auch eine Vielfalt an neuen Waffen. Anfangs sind wir nur mit einem Schwert ausgerüstet, aber bald haben wir auch andere Waffentypen wie Peitschen oder Sensen im Einsatz. Durch das Investieren von Talentpunkten verbessern wir Renee und schalten beispielsweise zusätzliche Angriffsarten frei. Wir können gleichzeitig zwei Waffen ausgerüstet haben. Wenn wir Gegner treffen, werden diese oft bei ihren Angriffen unterbrochen. Im Laufe des Spieles erlernen wir auch ein paar Zaubersprüche. Wir können auch von Anfang an Dashen, was uns aber nicht unverwundbar macht. Sterben wir, verlieren wir alle Erfahrungspunkte, die wir seit dem letzten Levelanstieg gesammelt haben. Wir können sie uns zurückholen, wenn wir den Punkt wieder erreichen, ohne zwischendurch wiederum gestorben zu sein. Abgespeichert wird an speziellen Orten, an denen wir geheilt werden, aber auch alle Gegner (exklusive Bossgegner) wiederbelebt werden. Im Gegenzug bedeutet das aber, dass wir Metroidvania-unüblich nicht regelmäßig bei Neubeteten eines Raumes in jedem Fall wieder alle Gegner besiegen müssen. Die recht große Spielwelt ist auch gar nicht in Räume unterteilt, sondern bewegt sich durch Scrollen ohne Unterbrechung, wobei uns eine automatische Karte die Orientierung erleichtert.

Umfangreiche Patches seit Release

Seit dem Erscheinen der Version 1.0 gab es zwei sehr umfangreiche Patches auf die aktuelle Version 1.0.5, die neben der Behebung einiger Fehler auch wesentliche QoL (Quality of Life) Verbesserungen mit sich gebracht haben. Afterimage mag bei Erscheinen ein paar scharfe Kanten gehabt haben, aber inzwischen spielt es sich fantastisch. Das ist zumindest meine Meinung, aber vielleicht habe ich auch einfach zu viel Zeit mit dem Spiel verbracht. Ich habe es jedenfalls genossen.

Die grafische Darstellung von Afterimage ist überaus gut gemacht, vor allem die Hintergrundgrafiken sind farbenfroh und wunderschön. Die Animationen sind nicht schlecht, aber ein wenig abgehackt. Absolut beeindruckt hat mich die Vielfalt der Gegner. Nicht nur mehr als zwei Dutzend Bossgegner, sondern auch eine große Anzahl völlig unterschiedlicher gewöhnlicher Gegner, die nicht nur alle anders aussehen, sondern auch einzigartige Angriffstaktiken verwenden und verschiedene Geräusche machen. Hier wurde ein enormer Aufwand in die Gegnervielfalt gesteckt. Gamepads werden selbstverständlich unterstützt und ich würde auch eines empfehlen, wenngleich ihr das Spiel auch mit Maus und Tastatur angehen könnt. Die Hardwareanforderungen sind niedrig, ich habe schon länger kein aktuelles Spiel mehr gespielt, das bereits mit einem Arbeitsspeicher von 4 GB sowie mit einer in die CPU integrierten Grafikeinheit funktioniert.

Zusammenfassung

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