Agatha Christie – Hercules Poirot the ABC Murders Test

Als Agatha Christie den Roman „Die Morde des Herrn ABC“ 1936 veröffentlichte, rechnete sie vermutlich nicht damit, dass dieser knapp achtzig Jahre später in digitaler Form als Computerspiel umgesetzt wird.

Entwickler Microids hält sich bei der Versoftung, inhaltlich sehr nahe an die Romanvorlage. Somit ist also die Geschichte des Spiels schon einmal als zumindest leidlich unterhaltsam gesichert. Nicht sonderlich überraschend oder innovativ, aber eine angenehme Unterhaltung… dies beschreibt eigentlich auch gleich das ganze Spiel ziemlich gut.

„Moustache Moustache“

Die Grafik ist eine charmante Comicgrafik, allerdings öfter mal detailarm und sehr karg was Animationen angeht. Die Musikuntermalung passt sich diesem Szenario dankend an. Auch die Sprecher (in der englischen Version) machen ihre Arbeit gut genug, vor allem Poirot selbst, hat seinen typischen Akzent. Was die Spielelemente und UI angeht: Grundsätzlich sind die ABC Morde ein herkömmliches Point and Click Adventure. Während die Rätsel großteils logisch und nachvollziehbar sind, werden sie Veteranen wahrscheinlich etwas einfach vorkommen. Inventar ist vorhanden, wird jedoch kaum kombiniert und großteils nur zeitlich begrenzt für die jeweiligen Rätsel verwendet.

„Lassen Sie die kleinen grauen Zellen arbeiten“

Zusätzlich gibt es Verhöre, Beobachtungen und Kombinationen, in denen Poirot Hinweise sucht, erfährt und schließlich kombiniert. Diese erfolgen jedoch alle auf eher niedrigem Niveau und sind selten eine Herausforderung.Leider zeigt sich das Handling gerade hierbei, teilweise als unnötig langwierig und umständlich, sodass man öfter Zeit verbringt mit immer denselben Kommentaren von Poirot beim hinein- und herauszoomen, als dem eigentlichem Rätsel lösen. Abschließend verteilt das Spiel noch sogenannte „Ego Punkte“ für erfolgreiche Lösungen beziehungsweise einige Aktionen, die man abseits davon durchführen kann (z.B. kümmert sich Poirot liebend gern um seinen Schnurrbart).

FAZIT

Was bleibt zu Poirots Erstauftritt auf dem PC also zu sagen? Für Fans von Altmeisterin Agatha Christie, ist hier ein angenehm, sympathisches Adventure vorhanden, ebenso wie für Einsteiger in das Adventure Genre. Auch Achievementhunter kommen bei 50 Achievements zum Zug. Wer jedoch hohe Ansprüche stellt, sei es an Präsentation oder Inhalt, sollte es sich jedoch zweimal überlegen, den Belgier zum Vollpreis zu unterstützen.

Gesamtwertung: 5.6

Einzelwertungen: Grafik: 4 | Sound: 6 | Handling: 4 | Spieldesign: 8 | Motivation: 6

Passende Beiträge

Planet Coaster 2 im Test

Little Big Adventure – Twinsen’s Quest im Test

LEGO Horizon Adventures im Test