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Alienware AW3423DW im Test und Vergleich

Nach gefühlt ewig und drei Tage dauerndem „Auf der Stelle treten“ in Sachen Monitore kam 2022 endlich gehörig Bewegung in den Markt. Und der erste und bis jetzt lauteste Paukenschlag war definitiv der AW3423DW von Alienware. Der erste „echte“ Gamer-Monitor mit OLED-Panel. Doch wie gut schlägt sich der Ultrawide-Monitor im Alltag wirklich; und lohnt sich ein Upgrade von einem mehr oder weniger Panel-Vorgänger wie dem Samsung 34CF791?

Ach, was habe ich auf einen Monitor wie den AW3423DW gewartet. An der TV-Front schon in der mittlerweile vierten Generation auf OLED umgestiegen, wollte und wollte ich nicht verstehen, warum der PC-Monitor-Markt hier so hinterherhinkt. Als Samsung Display dann ihr erstes OLED-Panel (Quantum Dot OLED, um genau zu sein) just in dem von mir hochgeschätzten Ultrawide-Standard angekündigt hat, war ich zugegeben schon recht hyped. Als dann Alienware auch noch gefühlt Stunden darauf mit der Ankündigung des ersten Consumer-Monitors nachzog, hatte ich quasi die Geldbörse schon in der Hand. Vor allem auch, weil der Preispunkt von 1.300 Euro UVP mich alles andere als geschreckt hat, dafür, was er alles schon auf dem Papier verspricht:

Diagonale

34 Zoll

Krümmung

1.800 mm

Format

21:9

Panel

QD-OLED

Auflösung

3.440 x 1.440 Pixel

Kontrastwert

1.000.000:1

Helligkeit max. 250 cd/m² (Peak: 1.000 cd/m²)
Reaktionszeit 0,1 ms (gtg)

Wiederholfrequenz

175 Hz

Anschlüsse 1x DisplayPort
2x HDMI
5x USB 3.0 (1up,4 down)
1x 3,5 mm Klinke
(keine integrierte Lautsprecher)
HDCP ja
Gewicht 6,92 kg
Abmessungen mit Fuß (B x H x T): 525,57 x 815,25 x 305,71 mm
Neigungs-/Schwenkwinkel -5, +21 / 40 Grad
Höheneinstellung 110 mm
VESA-Halterung 100×100 mm
UVP 1.300
Garantie 3 Jahre (auch gegen „Einbrennen“!)

In der Theorie werden also „alle Boxen getickt“: 175 Hz, G-Sync, HDR, meine geliebte UWHD-Auflösung und vor allem natürlich: ein OLED-Panel neuster Bauart. Die perfekte Nachfolge für meinen Samsung? Nun: Ja, und nein. Lasst mich erklären.

Das Gute

Fangen wir erst einmal mit den guten Dingen an. Und dabei dann mit dem wohl wichtigsten: Dem Bild und der konkreten Verwendung beim Spielen. Hier leistet sich der AW3423DW absolut keinen Schwächen. Durch die quasi augenblickliche Reaktionszeit des OLED-Panels, kombiniert mit der hohen Bildwiederholrate, einem sehr niedrigen Input-Lag, der bewährten Krümmung und dem de facto unendlichen Kontrast, mit „echtem“ Schwarz und zumindest im HDR-Modus bei Highlights maximal 1.000 cd hohen Helligkeitsspitzen erlebt man manche Spiele durchaus so, wie noch nie zuvor. Vor allem dann, wenn man so wie ich zuvor einen „klassischen“ LCD-Monitor genutzt hat. Der Kontrastunterschied ist wirklich gigantisch, wie die Vergleichsbilder unter diesem Block hoffentlich einigermaßen einfangen können.

Dabei freut vor allem, dass Alienware schon „out of the box“ in den einzelnen Bildschirm-Modi für unterschiedliche Anwendungsfälle (es gibt etwa einen „Creator-Modus“ für möglichst akkurate Farbwiedergabe z.B. für Foto- oder Videobearbeitung, aber freilich auch Modi für einzelne Spiele-Genres) mitgibt, die tatsächlich auch brauchbar sind und nicht durch Effekthascherei wie lächerlich hohe Kontraste sowohl in hellen als auch dunklen Bereichen jedwede Details erschlagen.

Der Alienware AW3423DW ist aber nicht nur „von vorn“, sondern auch „von hinten“ wirklich sehenswert. Natürlich ist die weiße Farbe vermutlich nicht jedermanns Sache und auch die sehr „extrovertierte“ Beleuchtung wird nicht nur Fans finden, doch stimmig ist der Look jedenfalls; und die LED-Beleuchtung ist zudem natürlich mannigfaltig verstellbar – sowohl was die Farben, Animationen als auch die Helligkeit betrifft – sowie natürlich auch deaktivierbar. Und wie seit dieser Woche bekannt ist, gibt es mit dem Quasi-Nachfolger, dem AW3423DWB ja auch für Liebhaber dunkler Hardware jetzt eine Alternative … obgleich man in diesem Fall idealerweise auch AMD-Nutzer sein sollte. Immerhin verzichtet der Neue zugunsten von AMDs Freesync-Technologie auf das Pendant von NVIDIA, vulgo G-Sync. Dafür ist aber auch die UVP um 200,- niedriger und sonst wohl, bis auf die Anschlüsse, alles gleich.

Aber zurück zum nun behandelten Gerät. Das Menü des AW3423DW ist aufgeräumt und durch den Joystick auf der Unterseite gut bedienbar. Auch in Sachen Verarbeitungsqualität und Ergonomie gibt es nichts zu meckern. Sämtliche Komponenten, sei es der Standfuß, als auch der Monitor selbst, wirken massiv und hochwertig, die Montage ist dank Einrastsystem und clever konstruierter Verpackung angenehm simpel und die Verstellbereiche sind ausreichend; wie der Datenkasten schon verraten hat ist der Monitor ja sowohl in der Höhe verstell-, als auch horizontal schwenk und vertikal neigbar. Das Anschlussfeld lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Oder sagen wir: kaum. Denn trotz meiner bisherigen Lobhudellei: perfekt ist der AW3423DW leider nicht …

Das Schlechte

Bleiben wir bei den Anschlüssen. Die volle Bandbreite des Monitors (also maximale Auflösung bei 175 Hz und HDR) kann nur über die Display-Ports genutzt werden. Bei den HDMI-Anschlüssen wird noch auf „alte“ HDMI 2.0-Ports, statt aktuellen 2.1-Ports gesetzt. Die hätten mehr als genug Bandbreite, mit den 2.0ern ist dann aber bei 100 Hz Schluss. Schade. Auch werfen manche dem Monitor an der Ausstattungsfront vor, dass er keine Lautsprecher hat. Zumindest ich für meinen Teil als „Kopfhörer-Spieler“ kann das aber leicht verkraften. Vor allem auch, weil ich als konkreten Vergleich die eingebauten Lautsprecher des Samsung CF791 hernehmen kann. Und aus denen kommt zwar auf Wunsch Ton raus, aber bei Gott kein guter.

Eine andere, „akustische Kritik“, muss ich aber sehr wohl anbringen: Der AW3423DW verfügt über einen Lüfter. Dieser soll dafür sorgen, dass Alienware trotz des Setzens auf OLED-Technologie, die grundsätzlich anfällig für sogenannten „Burn-in“ oder „Image Retention“ ist – was natürlich gerade bei Spielen, die nun mal oft kontraststarke, statische Elemente (HUD) aufweisen, durchaus ein Thema sein kann – eine jahrelange Garantie mitgibt, dass eben das nicht passieren kann. Und dafür wiederum muss man ganz offensichtlich sicherstellen, dass das Panel trotz hoher Peak-Brightness und Hz-Zahl nie zu heiß wird. Schön und gut. Nur leider lief der Lüfter zumindest bei meinen Alltagstests, die auch viel Büroarbeit beinhaltet haben – auch bei 100 HZ – quasi ständig. Und zwar deutlich hörbar. Mehr noch: Ab und an sogar störend laut. Wer nun allerdings diesbezüglich auf Besserung durch ein Firmware-Update hofft, wird ebenso enttäuscht. Solche sind bei dem Gerät schlicht nicht möglich. Ebenfalls schade und eine zumindest in meinen Augen etwas unverständliche Entscheidung seitens Alienware.

Weniger Vorwurf kann man Alienware hingegen beim letzten Kritikpunkt machen: bei scharfen, kontraststarken Kanten. Also zum Beispiel weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund, wird leider unangenehm sichtbar, dass jeder Pixel bei einem OLED-Screen eigentlich aus mehreren „Sub-Pixeln“ in unterschiedlichen Farben besteht (rot, grün und blau vor allem – RGB … ihr wisst schon). Gerade im Vergleich zu einem klassischen LCD-Screen, bei dem jeder Pixel die Farbe ändern kann, bedeutet das unschöne „Farbfransen“. Die sind zwar durch Features wie Cleartype oder die Schärfen-Regulierung durchaus etwas abzuschwächen, ideal ist es aber nie.

Zusammenfassung

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2 Kommentare

Bratcurry 10. Oktober 2022 at 13:29

Bei mir ist der Lüfter absolut nicht wahrnehmbar.

Daniel Fink 23. Dezember 2022 at 21:02

Bei LCD Monitoren besteht jeder Pixel auch aus Subpixeln. Es gibt noch keine Monitore bei denen jeder Pixel eine einzelne Led ist.

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