Assassin’s Creed Mirage im Test

Mit Assassin´s Creed Mirage erfolgte von Ubisoft wieder ein Schritt zurück zu den Wurzeln in der Serie. Mehr Stealth und weniger Sammelkram, das klingt doch eigentlich ganz gut, oder?

Wer unser Preview zu Assassin’s Creed Mirage gelesen hat, wird über die Story des neuesten Ablegers der Serie vielleicht schon Bescheid wissen. Im historischen Bagdad des 9. Jahrhunderts angesiedelt, darf  „Basim Ibn Ishaq“ ein kleiner Straßendieb seinen Bestrebungen nachgehen, ein Meister-Attentäter zu werden. Nach ersten Tutorial-Missionen, die das Schleichen, die Parkour-Einlagen und den Kampf erläutern, darf unser Held als Mitglied der „Verlorenen“ gegen den Orden der Ältesten kämpfen.

Basim selbst als Protagonist in Mirage, den wir ja bereits aus Valhalla kennen, erinnert stark an die Anfänge der Serie und den damals lieb gewonnen Assassinen „Altair“, ohne aber dessen Charme zu erreichen und bleibt im Laufe der Story eher farblos und ohne Ecken und Kanten. Das gilt auch für die meisten Schurken im Spiel, dafür glänzt „Rohan“, als Basims Mentorin und Lehrerin mit ihrer Coolness und starken Auftritten.

Nach unseren Lehrstunden im versteckten Camp der Verborgenen werden wir auch schon zu den ersten Missionen nach Bagdad und Umgebung geschickt, die Gegend lässt sich dabei per Kamel oder zu Fuß erkunden.

Schleichen statt „Metzeln“ ist die Devise

Hat man sich in Valhalla und den vorigen Teilen der Reihe noch durch Gegnerhorden metzeln können, schreiben die Entwickler bei Mirage wieder groß „Schleichen kann Ihr Leben retten“ auf die Packung. Und das ist gut so, machte es doch anfangs den Charme der Serie aus. Sich wohlüberlegt an die Gegner heranzutasten, zuerst mittels Adler Enkidu in luftigen Höhen die Gegend auszukundschaften um dann aus dem Hinterhalt eine Wache nach der anderen zu erledigen. Das fühlt sich gleich zu Beginn richtig gut an und erfordert wieder etwas Einarbeitung. Bewaffnet sind wir nämlich nur mit Dolch und Schwert, etwas später können wir sog. Hilfsmittel wie Wurfmesser, Rauchbomben, Blaspfeile und Fallen freischalten. Diese können wir durch das benötigte Material, welches wir in Truhen finden, oder als Belohnung bekommen, auch aufrüsten, genauso wie unsere Montur, die Waffen oder eben unsere Hilfsmittel.

Also checken wir unserem „Assassinen-Sinn“, sprich Fokus die Gegend aus und sehen dabei die Gegner in „Rot“ markiert und auch weitere wichtige Ziele wie Beutetruhen oder Artefakte in gelb markiert. Apropos Artefakte, als Meisterdieb können und müssen wir sowohl Zivilisten, als auch Schurken ihre Börsen durch Taschendiebstahl leeren. So kommen wir nicht nur an das notwendige Kleingeld für den Händler, wir gelangen dadurch auch an andere wichtige Gegenstände wie Artefakte, Token oder geheimnisvolle Scherben. Die Aufträge, die uns durch die Story führen sind in einer Art Nachforschungsmechanik abgebildet und der Spieler muss ein bisschen selbst herausfinden, wohin die Reise als Nächstes geht. So sammeln wir Puzzlestücke und Informationen zusammen um den nächsten Schurken zu enthüllen, dem es ans Leder gehen soll. Gewürzt hat Ubisoft das mit weiteren Aufgaben, wie Schlüssel und Waren besorgen, Personen belauschen, oder das eine oder andere Rätsel lösen.

Basim auf der Flucht

Sollte es doch zu einem unausweichlichem Kampf kommen, der übrigens keinerlei Erfahrungspunkte bringt, sollten wir geschickt die örtlichen Gegebenheiten ausnutzen, strategisch platzierte Tonkrüge zum Explodieren bringen, oder schwere Lasten auf die Gegner fallen lassen. In jedem Fall bleibt uns im Ernstfall immer noch die Flucht und die Gewissheit, dass unser sog. „Fahndungslevel“ steigt und wir ab sofort verstärkt in der Stadt gesucht werden. Dieser lästige Umstand lässt sich nur wieder beheben, in dem wir die in der Stadt aufgehängten Steckbriefe wieder herunterreißen oder die Marktschreier bestechen.

Aber wir können Basim im Zuge der Geschichte auch stärker machen, indem wir unsere sauer verdienten Skillpunkte in 3 versch. Fertigkeitenbäume stecken. Anders als in den vorigen Teilen sind diese von den Möglichkeiten überschaubar und verbessern unseren Meisterattentäter in Bereichen der Akrobatik, des Kampfes bzw. auch der Übersicht in dem wir unserem Adler ein besseres Ausspähen der Umgebung  ermöglichen.

Aber das bleibt alles in einem übersichtlichem Rahmen, genauso wie das Sammeln von notwendigen Ressourcen, Artefakten oder sonstigen Gegenständen, die teilweise für die Quests benötigt, oder beim Händler vertickt werden können. In Bagdad stehen euch neben den Händlern auch noch Schmiede und Schneider zur Verfügung wo ihr jederzeit die Waffen und Monturen verbessern könnt.

Das Parkour-System ist manchmal einen Schritt daneben

Relativ schnell bemerken wir im Spielverlauf wie wichtig neben dem Auskundschaften der Gegend, es auch ist diese dann auch auszunutzen, wo wir beim eigentlichen Parkour-System wären. Bagdad mit seinen vielen Gassen, Häusern und Mauern bietet eine große Spielwiese für unseren Bewegungsdrang als Ober-Assasine. Leider ist die Steuerung dabei stellenweise recht unpräzise wie wir schon bei unserem Anspielen feststellen mussten. In Assassin’s Creed Mirage ist es oft wichtig schnell vor den Feinden über Häuserdächer zu flüchten, oder einen hohen Turm einer Moschee zu erklettern um die Gegend synchronisieren zu können. Sprich damit einen Schnellreisepunkt freizuschalten. Das alles wird durch ein „halbautomatisches“ Parkoursystem bewerkstelligt, welches uns zwar zum einen ermöglicht leichter luftige Höhen zu erreichen, aber auf der anderen Seite selbst entscheidet wohin der nächste Schritt geht. Und genau da liegt das Problem, den dadurch bleibt unser bester Basim öfter mal wo hängen als im lieb ist, steigt gerne mal daneben oder wo hinauf wo er gar nicht sollte.

Das treibt einem in manchen heiklen Situationen den Blutdruck gewaltig in die Höhe, wenn Basim bei der Flucht wieder mal am nächsten Blumentopf hängenbleibt oder daneben springt und in den Abgrund plumpst. Das ist ärgerlich, aber macht das Spiel beileibe nicht unspielbar, nur eben nicht so präzise wie ich es mir gewünscht hätte.

Bagdad glänzt mit seiner Geschichte und vielen Informationen

Die Entwickler haben die Stadt Bagdad im 9. Jahrhundert wirklich mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt, wer neben dem Schleichen und Meucheln gerne auch noch etwas sein Wissen erweitern möchte, sammelt am besten die ganzen Kodexeinträge die über das Gebiert verteilt sind. Diese vermitteln viel historisches Wissen zu den Gebäuden, Völkern und wichtigen Stätten. Also gibt’s in Assassin’s Creed Mirage gleich die Geschichtsstunde gratis dazu 😉

Zusammenfassung

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