Katta Games, ein kleines Indie-Studio aus Österreich, versucht mit ihrem Debüt-Titel Asteroid Fight auf dem Spielemarkt Fuß zu fassen. Dabei ist das Game mittlerweile seit einigen Jahren in Produktion und das Studio nur zwei Personen groß. Wie es sich spielt und ob es die Entwickler geschafft haben, mich mit ihrem Erstlingswerk zu beeindrucken, das könnt ihr hier lesen.
Etablierte Formel erfolgreich umgesetzt
Asteroid Fight ist ein Online-Multiplayer-Echtzeit-Strategiespiel, und wirft den Spieler ohne viel Tamtam mitten ins Geschehen. So befindet sich das Hauptmenü des Spiels gleich in einer Trainings-Arena, in welcher man alles mögliche ausprobieren kann. Im Tutorial bekommt man die wichtigsten Mechaniken beigebracht und wird Stück für Stück an das Spiel herangeführt. Schon hier erinnert das Spiel an Klassiker wie StarCraft 2, mit den ein oder anderen MOBA-Elementen.
Das Ziel des Spiels ist es die gegnerische Basis zu zerstören. Je nach Map spielt man auf einer Karte nach dem typischen MOBA-Aufbau, also entweder mit mehreren Routen oder nur mit einem einzelnen Trakt. Auf diesen sogenannten „Lanes“ laufen normale Gegner die Karte runter, in Richtung andere Basis, und attackieren alles was ihnen im Weg steht. Hier schaffen es die Entwickler einen gelungenen Mix der Genres zu schaffen und das Spiel lebendiger zu gestalten. Mit verschiedenen Gebäuden und Upgrades kann man die eigene Figur stärker machen oder ihr durch zusätzliche Einheiten mehr Angriffskraft geben.
Aber wie in jedem Strategiespiel sind natürlich alle Anfänge schwer. Obwohl das Tutorial detailliert alle Gameplay-Elemente erklärt, sieht die Praxis anders aus, als die Theorie. Besonders zu Beginn ist Asteroid Fight für Neueinsteiger, aber auch Genre-Veteranen, eine harte Nuss, ein Eindruck der aufgrund von fehlendem Feintuning in der technischen Umsetzung zusätzlich verstärkt wird.
Schneller tot als gedacht
So ist beispielsweise die Steuerung etwas zu kurz gekommen. Das Spiel fühlt sich nicht sehr intuitiv an, was auch an der abgehackten Wegfindung liegt oder weil das eigene Schiff jedes Mal beim Interagieren mit anderen Strukturen deselektiert wird. Auch wenn das nach meckern auf hohem Niveau klingt, aber gerade dadurch wird der ansonsten schnelle Spielfluss ständig unterbrochen, was sehr nervig sein kann. Im Großen und Ganzen sieht das Spiel für einen kleinen Indie-Titel sehr gelungen aus. Die Menüs und das Interface bieten genug Übersicht und so bleibt das Geschehen am Bildschirm auch in hitzigen Gefechten überschaubar und stören beim Spielen nicht. Die Grafik im Pixelstil ergänzt sich mit der ebenfalls am Retro-Stil angelehnten Musikuntermalung. Jedoch hätte ich mir ein etwas umfangreicheres Spektrum an Geräuscheffekten gewünscht. Der Soundtrack ist simpel gestaltet und sehr eingängig, also stört er auch nach längerer Spielzeit nicht.
Asteroid Fight bietet viele verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten für das eigene Raumschiff, welche eine Vielzahl an Eigenschaften verändern können. Während manche der Mods für das Schiff nur scheinbar namenlose Zahlen verändern, geben andere dem Spieler ganz neue Fähigkeiten; diese werden nach dem Erreichen eines bestimmten XP-Wertes scheinbar zufällig verliehen. Die Nützlichkeit dieser Modifikationen unterschiedet sich stark voneinander und so gibt es im Spiel sehr starke und sehr schwache Verbesserungen. Angefangen von Fähigkeiten welche die Feinde mehrere Sekunden unbeweglich machen, bis hin zu solchen die den Gegner mit einem einzelnen Schuss eliminieren ist alles vertreten. Hier sollten die Entwickler definitiv noch am Balancing rumschrauben, da dies sehr frustrierend sein kann. Vor allem im späteren Spielverlauf reicht es schneller als der Gegner zu Klicken, um diesen für eine lange Zeit ins Nirvana zu schicken.
Eine leere Galaxie
Weil meine Tests noch vor dem offiziellem Start der Early-Access-Phase stattgefunden haben, war es kaum möglich mit anderen Mitspielern zu spielen, also war ich gezwungen auf die KI zurückzugreifen. Die Bots sind leider sehr unausgereift und reagieren kaum auf den Spieler, was für ein Spiel in diesem Genre sehr schade ist. Es ergaben sich Situationen, in denen sich die Computergegner einfach umbringen ließen, ohne sich dabei auch nur die geringste Gegenwehr zu zeigen. Trotzdem war es nicht immer der Fall, dass ich auf Bots zurückgreifen musste. Matches gegen andere Spieler machen in der Tat Spaß und Lust auf mehr. Vor allem nach diversen Partien mit und gegen Freunde wurde mir klar wie viel Potential in diesem Spiel steckt und was hier noch rauszuholen ist. Sogar das ein oder andere Spiel gegen die Entwickler kam zustande, auch wenn dieses mit einer kläglichen Niederlage meinerseits endete.
FAZIT
Asteroid Fight nimmt sich viele Aspekte bekannter Genres an und baut diese erfolgreich in das Spiel ein. Leider kommen aber mit so vielen Mechaniken auch viele Probleme mit sich. Vor allem um das Balancing und um etliche Quality of Life Sachen, wie beispielsweise die teils verbuggte Wegfindung, sollte sich gekümmert werden. Hinzuzufügen ist natürlich, dass sich Asteroid Fight zum Zeitpunkt meiner Tests noch kurz vor dem Early-Access Launch befunden hat und an manchen dieser Fehler vermutlich schon gearbeitet wird oder sich diese generell in Zukunft noch verändern werden. Trotzdem ist das gelegte Fundament da und ich bin gespannt, wie dieses sich in der nächsten Zeit erweitert. Wenn Katta Games die aufgezählten Probleme in den Griff bekommt und die Spielerzahl steigt, dann steht Asteroid Fight nichts mehr im Weg, ein efolgreiches Spiel zu werden auf das Fans von Echtzeit-Strategiespielen, aber auch der ein oder andere MOBA Fan, gerne zurückgreifen.
Was ist Asteriod FIght? Ein Online-Multiplayer-Action-Echtzeitstrategiespiel im Weltall.
Plattformen: PC
Gespielt: PC
Entwickler / Publisher: Katta Games
Release: 28. Sep. 2018 (Early Access)
Link: Steam Seite