Batman: Arkham VR – Test

Laut einer Berechnung des Comic-Historikers Thaddeus Howze müsste man über 600.000 Euro ausgeben, um Batman zu werden. Dieser Betrag beinhaltet den Bat-Suit, das komplette Equipment, das Wayne-Anwesen und die Batcave sowie die Ausbildung. Dank PlayStation VR geht das aber nun auch viel kostengünstiger, denn mit Batman: Arkham VR kann man sich nun auch ohne Millionen am Bankkonto das Cape des dunklen Ritters überstreifen und auf Verbrecherjagd gehen.

Seit dem 13. Oktober 2016 ist nun die Playstation VR erhältlich und einer der Highlights unter den Launch-Titeln ist sicherlich Batman: Arkham VR von den Rocksteady Studios. Die haben mit der Batman: Arkham Reihe bereits eindrucksvoll bewiesen, dass sie gute Spiele machen können und sind nun auch für den Virtual-Reality-Ableger verantwortlich. Im ersten VR-Abenteuer von Batman erleben wir zunächst die Ursprungsgeschichte mit den Augen des jungen Bruce Wayne, bevor wir danach das Wayne Manor erkunden, mit dem Butler Alfred sprechen und schlussendlich über einen geheimen Aufzug in die Batcave gelangen. Über die eigentliche Geschichte wollen wir an dieser Stelle nicht allzu viel verraten, denn jeder noch so kleine Spoiler würde sehr viel vom eigentlichen Spielspass rauben.

Ich bin Batman!

Auch wenn sich das Spiel nicht so leicht in die Batman: Arkham Spielserie einordnen lässt, sorgen Rocksteady Studios jedoch dafür, dass dieses typische „Ich bin Batman!“-Gefühl gleich von Anfang an wieder da ist. Eine große Abweichung zu den bisherigen Arkham-Spielen ist aber unverkennbar: In Batman: Arkham VR liegt der Fokus eindeutig auf der Detektivarbeit – Actioneinlagen und Kämpfe gibt es spärlich bis gar nicht. So eilen wir als Batman lediglich von Tatort zu Tatort (freies Laufen ist übrigens nicht möglich, sondern es wird per Knopfdruck die Position gewechselt), suchen nach Indizien oder befragen Verdächtige. Natürlich kommen diverse Gadgets wie Grappling Hook und Batarangs zum Einsatz, das wichtigste Werkzeug ist jedoch der Handscanner mit dem wir die Umgebung analysieren oder unter anderem auch Leichen durchleuchten.

Jeder entdeckte Anhaltspunkt führt ins immer tiefer in die Geschichte. Die ist leider aber schon nach spätestens eineinhalb Stunden wieder vorbei – mit einem etwas unbefriedigenden Ende. Wer danach will, der kann das Abenteuer nochmals durchspielen und dabei die versteckten Geheimnisse des Riddlers entdecken. Durch das Lösen dieser Rätsel werden dann zusätzliche Inhalte freigeschalten.

Heiliges Kanonenrohr!

Batman: Arkham VR gehört technisch aktuell sicher zu den Referenztiteln von Sonys PS VR. Leider sieht man aber hier auch die Grenzen des neuen Systems, denn optisch bewegt sich das Spiel eher auf Playstation 3-Niveau und kann in Sachen Grafik mit den tollen Arkham Spielen auf der Playstation 4 nicht mithalten. Das tut aber der Immersion keinen Abbruch. Die Inszenierung ist in allen Belangen wirklich fantastisch und die akustische Untermalung, allen voran die Synchronisation von Kevon Conroy, sorgt für entsprechende Atmosphäre.

Gespielt kann sowohl mit einem Dualshock Gamepad, als auch mit den beiden Move Controller werden. Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt zu letzteren greifen und vor allem im Stehen spielen, das Spielgeschehen wird dadurch gleich umso intensiver.

Fazit

Ich habe nachgezählt: Insgesamt neun Mal musst ich nun miterleben wie Thomas und Martha Wayne nach einer Kinovorstellung im Monarch Theatre in Gotham City von einem Kriminellen überfallen und ermordet wurden (Comics dabei nicht mitgezählt). Aber noch nie war es so intensiv wie in Batman: Arkham VR. Für mich war es eine der ersten VR-Erlebnisse und zählt sicher zu den einprägsamsten Spielerfahrungen überhaupt. Schade, dass das ganze Abenteuer bis auf 2-3 weitere Wow-Momente, spielerisch lediglich unterdurchschnittliche und wenig anspruchsvolle Adventure-Kost bietet. Batman: Arkham VR sollte man deswegen eher als interaktives VR-Abenteuer beurteilen und nicht als vollwertiges Spiel. Die Inszenierung ist fantastisch, das Gameplay und die Spielmechanik jedoch nicht mehr als eine simple Aneinanderreihung von Mini-Spielen. Dennoch aktuell sicher ein Pflichttitel für die Playstation VR.

Gesamtwertung: 7.6

Einzelwertungen: Grafik: 8 | Sound: 10 | Handling: 8 | Spieldesign: 6 | Motivation: 6

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