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Batman Metal (Panini Comics)

Bruce Wayne, alias Batman, kann auf eine weite Historie mit einer Vielzahl an Inkarnationen und Geschichten zurückblicken. Während die – meiner Meinung nach – besten eher bodenständiger Natur sind, gibt es jene die in ihrem Wahnsinn sämtliche Rahmen sprengen. Scott Snyder und Greg Capullo liefern mit dem Event Batman Metal eine solche. Das Zusammentreffen der Justice League mit den namensgebenden Metallen ist komplett irre, herrlich schräg und episch. Auch wenn Batman Metal auf den ersten Blick nicht meinem Idealbild der Fledermaus entspricht, saß ich fast durchgehend mit einem breiten Grinsen vor dem Comic.

Es gibt Metalle, die sich gänzlich unserem Verständnis entziehen. Jene deren Ursprung jenseits des uns bekannten Multiversums liegen. Das Nth Metall, welches Carter Hall, alias Hawkman, seine Kräfte verleiht, ist eines von ihnen. Batman ist deren Geheimnis auf der Spur und dringt auf der Suche nach Antworten immer tiefer in die Vergangenheit des Hawkmans ein. Nicht ahnend, welchen dunklen interdimensionalen Wesen er mit seinen Ermittlungen Tür und Tor öffnet. War er vielleicht am Ende nur eine Marionette, welche die Ankunft des personifizierten Bösen einleiten sollte? Um seinen Fehler wieder gut machen und den Kampf gegen absurde Zerrbilder des dunklen Ritters bestehen zu können, braucht Batman die gesamte Macht der Justice League.

Held aus Kindertagen

Batman, keine andere fiktive Figur hat mich so lange begleitet und in meinen Comicvorlieben geprägt wie der dunkle Ritter. Begeistert verfolgte ich als Knirps die skurrilen Abenteuer von Adam West, feierte Tim Burtons Interpretation der Fledermaus im Kino und spätestens mit der heute legendären animierten Serie bin ich Batman und seinen Widersachern endgültig mit Haut und Haar verfallen.

Meine ersten Kontakte zu Batmans Comic-Abenteuern hatte ich mit der Seuche-Saga in den späteren 90ern. Von da an sammelte ich die Erzählungen des finsteren Detektiven. Jedoch bevorzugt jene in der Batman alleine agiert und die losgelöst von dem eigentlichen Canon existieren. Kurzgeschichten wie Alan Moores The Killing Joke, Frank Millers The Dark Knight Returns oder Joker von Lee Bermejo und Brian Azzarello, gehören zu meinen ewigen Lieblingen und sind der Stolz meiner Sammlung.

Batman ist ein Charakter der (für mich) nur in einem für sich geschlossenen Universum wirklich funktioniert. In einer Realität in welcher Helden wie Wonder WomanAquaman oder Superman existieren, erscheint mir der relativ bodenständige Batman obsolet. Daher hatte ich auch bisher kaum Berührungen mit dem New 52-Universum oder anderen Ablegern der Hauptserie . Einzig Der Tod der Familie von Scott Snyder schaffte es in meine Sammlung. Hier schließt sich auch der Kreis zu Batman Metal, denn Snyder ist einer der leitenden Köpfe hinter dem abgefahrenen Event. Gemeinsam mit dem ehemaligen Spawn-Zeichner Greg Capullo, schickt er Batman und die Jusitce League auf eine Reise, welche sich vor großem Event-Kino nicht verstecken müsste.

Gepriesen sei der Metal, der dunkle Herr

Batman Metal ist im deutschsprachigem Raum unter dem Panini Verlag mit insgesamt 5 Heften und einem kompletten Sammelband erschienen. Die umfassende Geschichte, erzählt vom Kampf der Justice League gegen dunkle Wesenheiten, welche jenseits der bekannten 52 Multiversen leben und nun, dem sturen Handeln Batmans sei Dank, die uns bekannte Erde zu überlaufen drohen.

Batman Metal nimmt sich dabei gerade zu Beginn viel Zeit sein Mysterium aufzubauen. Baut jedoch auf vieles was in anderen Comics der Batman-Reihe etabliert wurde. So hat der dunkle Ritter zum Beispiel einen neuen Sidekick, von dem ich zuvor noch nie gehört hatte. Auch werden in diversen Nebensätzen vorangegangene Ereignisse erwähnt, welche mir, als Puristen, leider nichts sagten. Nun liegt es selbstverständlich in der Natur der Sache, dass sich ein Universum in vielen separaten Serien entwickelt und nur die eifrigsten Leser stets auf dem aktuellen Stand sind, doch war das fehlende Vorwissen schon eine kleine Hürde die mir den Einstieg etwas erschwerte.

Hat man sich mit den Gegebenheiten arrangiert, entfaltet sich mit Batman Metal ein unglaublicher Spaß, der auch nicht vor der einen oder anderen Referenz an die Popkultur zurückschreckt. Die Power Rangers sind dabei nur die Spitze des Eisberges. Meine persönlichen Helden in Batman Metal waren allerdings (mal wieder) Batmans Antagonisten. Hier verkörpert durch die Dunklen Ritter, bizarr ins Gegenteil gekehrte Interpretationen der Mitglieder der Justice League. Diese erinnerten mich in Optik und Spirit entfernt an die Zenobiten von Clive Barker. Der, meiner Meinung nach, coolste von ihnen war Der Batman, der Lacht. Ein verstörendes Mischwesen aus Batman und dem Joker. Visuell und charakterlich die gelungenste Figur. Nicht umsonst wurde ihm ein ganzes Spin-Off gewidmet, über das ich hier demnächst auch schreiben werde.

Generell muss sich Batman Metal optisch nicht vor anderen Abenteuern der Fledermaus schämen. Der Zeichenstil und das Charakterdesign hat mir sehr gut gefallen, und trotz der zum Teil wirklich abgefahrenen Situationen ist das Geschehen immer sehr übersichtlich gestaltet.

FAZIT

Batman Metal hat mir den Einstieg nicht leicht gemacht. Zum einen, weil ich Batman am liebsten als düsteren Einzelgänger sehe und daher mit der Justice League kaum etwas anfangen kann. Zum anderen fehlte mir einiges an Vorwissen, da ich die aktuelle Serie kaum verfolge und deshalb manche Querverweise nicht verstand. Sobald ich mich damit abgefunden hatte und mich auf die abgefahrene Natur der Geschichte aus der Feder von Scott Snyder und Greg Capullo einlassen konnte, hatte ich ungeheuren Spaß damit. Dies ist vor allem den wunderbar abgedrehten Bösewichten zu verdanken. Speerspitze des bösartigen Haufens ist ohne Frage Der Batman der Lacht. Diese groteske Gestalt entpuppte sich für mich auch als die gelungenste Figur des Events und ich bin mir sicher, dass er zur festen Instanz in der Welt des dunklen Ritters werden wird. Zusammenfassend kann ich sagen, dass Batman Metal in puncto Unterhaltungswert sicher in der oberen Liga der Batman-Storys mitspielt. Wer also Lust auf ein etwas anderes Abenteuer der Fledermaus hat, sollte unbedingt zugreifen.

Was ist Batman Metal? Ein skurriles und sehr unterhaltsames Abenteuer des dunklen Ritters.
Autor: Scott Snyder
Zeichner: Greg Capullo
Veröffentlicht und zur Verfügung gestellt von: Panini/DC Comics
Link: Offizielle Webseite

 

 

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