Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon im Kurztest

Erst im Oktober 2022 brachten Platinum Games Bayonetta 3 und somit den aktuellsten Teil der Reihe für Nintendo Switch heraus. Da waren die Fragezeichen über den Gamerköpfen groß als diesen März schon wieder ein Bayonetta Teil erschien. Verständlich aber vollkommen unbegründet, wenn ma bedenkt, dass es sich bei Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon um gar kein richtiges Bayonetta handelt. Also schon…irgendwie… Wie der Ableger in das ganze Konzept passt und vor allem wie er sich so spielt, erfahrt ihr in unserem Artikel.

Magie, bombastische Kampfeinlagen und Outfits die jeder Cosplayerin Tränen in die Augen treiben. Bayonetta steht für vieles aber ganz bestimmt nicht für Märchen und Kuscheltiere. Aber auch die mega stylische Hexe Cereza war mal ein Kind und musste erst lernen mit ihrer Umbra-Magie umzugehen. Jetzt wissen wir zwar anhand der Original Trilogie, dass sie dabei auch erfolgreich war aber was da so alles passiert ist, war bis jetzt mehr oder weniger ein Geheimnis.

Storytechnisches Fastfood

Die Handlung von Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon könnte klassischer nicht sein. Prophezeiungen in Traumversion, verstoßene Familienmitglieder oder auch ein verbotener Wald sind zwar nichts Neues aber haben sich über die Jahrhunderte bewährt. Wir wollen unsere Mutter retten und müssen dazu in den verbotenen Wald. Ähm ja…OK die Prämisse ist wirklich nicht neu und berauschend. Erzählt wird die Geschichte passend dazu im Buchformat. Immer wieder blättern wir in unserer eigenen Geschichte und bekommen hier unsere Geschichte in Bild, Text und Ton erzählt. Die Grafik und das ganze Design des Spiels sind dabei das Highlight! Handgezeichnet und bunt zeigt sich Bayonetta Origins hier komplett anders als die restlichen Teile der Reihe.

So weich und fluffig wie die Optik ist auch der Rest des Spiels. Keine übertriebene Gewalt und keine coole Zeitlupe. Braucht es aber auch gar nicht. Immerhin sind wir ja noch ein Kind und beherrschen unsere Kräfte noch gar nicht so richtig. Eigentlich können wir nicht mal angreifen. Gegner betäuben und festhalten, das geht. Keine Sorge, wir sind nicht allein. Uns begleitet ein kleines Plüschtier, welches von einem Dämon besessen ist. Cheshire ist der Name unseres neuen „Freundes“. Der übernimmt dann auch den angreifenden Part unseres abenteuerlustigen Duos.

Knuddelige Arbeitsteilung

Wir laufen also gemeinsam durch die einzelnen Abschnitte und erledigen dabei Gegner und sammeln Zutaten für Tränke ein welche wir zum Heilen und Verstärken nutzen. Sollte Cheshire doch einmal zu stark verletzt sein stirbt er nicht, sondern fällt zurück in den Plüschmodus. Dann kann Cereza ihn aufheben, knuddeln und wieder zurück in den Kampf schicken. Neben den Kämpfen gibt es auch jede menge Rätsel und Geschicklichkeitspassagen. Rätsel müssen zusammen gelöst werden, auch wenn das bedeutet Cheshire, als Plüschtier durch die Gegend zu werfen, um ihn in bestimmte Bereiche zu bekommen. Überall im Wald finden sich sogenannte Tír na nÓg. Das sind Feenportale die uns in Dungeon-ähnliche Areale befördern, in denen wir Gegner verkloppen und Belohnungen bekommen. Mit den Elementarangriffen von Cheshire kommt dabei auch einigermaßen Freude auf.

Das Besondere an Bayonetta Origins ist die Steuerung. Wir steuern nämlich nicht nur einen Charakter, sondern gleich beide. Mit dem linken Stick bewegen wir Cereza und mit dem rechten Cheshire. Das Prinzip eines Twin-Stick-Titels ist nicht neu aber wird selten aufgegriffen. In diesem Fall finde ich es sehr gelungen. Hat man sich mal an die Steuerung gewöhnt, gehen Kampfhandlungen und Rätsel leicht von der Hand bzw. den Händen. Das wäre zwar eine super Vorlage für einen Koop-Modus aber der hat es leider nicht ins Spiel geschafft. Bayonetta Origins ist und bleibt ein Singleplayergame.

Wo bleibt die Herausforderung?

Kommen wir abschließend zum größten Schwachpunkt des Games, dem Schwierigkeitsgrad. Bayonetta Origins ist einfach viel zu leicht. Ja ich weiß, das liegt doch immer am Spielenden selbst aber hier haben wir tatsächlich ein Spiel mit so gut wie keiner Herausforderung. In rund 15 Stunden Spielzeit war ich leider nur zwei oder dreimal an dem Punkt mich auf einen Bosskampf konzentrieren zu müssen. Seit den letzten Pokemon-Spielen habe ich mich nicht mehr so unterfordert gefühlt. Jetzt bin ich bei weitem kein Gamer der Soulslikes wegzockt als wären es Super-Mario-Games aber eine spürbare Herausforderung zumindest bei einem Bosskampf darf man sich ja wohl erwarten. Da wurden wir hier leider dann doch enttäuscht.

Zusammenfassung

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