Call of Duty: Modern Warfare III im Test

Mit Call of Duty: Modern Warfare III ist nun der letzte Teil der Modern Warfare Reihe erschienen. Als Teil einer Eliteeinheit bekämpfen wir in einer actionreichen Einzelspielerkampagne einen gefährlichen Terroristen, der die Welt in den Abgrund stürzen will. Oder wir spielen gleich im Mehrspielermodus auf 16 alten (und vier neuen, weitere angekündigt) Karten.

Call of Duty: Modern Warfare III? Das kommt mir doch bekannt vor? Ja, natürlich, weil es bereits 2011 erschienen ist. Das neue Spiel ist nur ein extensiver Remaster, der den Shooter einer Frischzellenkur unterworfen hat um ihn ins neue Jahrzehnt zu bringen. Das Spiel wurde runderneuert und an aktuelle Hardware angepasst, ebenso wie bereits die beiden Vorgänger Call of Duty: Modern Warfare und Call of Duty: Modern Warfare II. Zumindest habe ich das angenommen, denn warum sollte jemand den Titel eines alten Spieles wieder verwenden, um eine neue Kampagne und Multiplayerkarten aus einem anderen Teil neu zu veröffentlichen?

Ich muss gestehen, ich habe die Call of Duty Spiele immer schon sehr gerne gespielt. Weniger den Mehrspielerteil, aber ich war einer der gefühlt weltweit fünf Spieler, der sämtliche Einzelspieler-Kampagnen durchgespielt hat. Und zwar alle, vom originalen Call of Duty aus 2003 bis hin zu Call of Duty WW II aus dem Jahr 2017. Die Präsentation war immer extrem aufwändig, die Story vollkommen überzogen, das Gameplay actionreich. Die Dauer der Kampagnen war immer ok, nie wirklich lang, aber lang genug um einige Abende (so im Schnitt 10 Stunden) gepflegte Ballerunterhaltung zu bekommen und mich an den vielen Explosionen erfreuen zu können. Ich habe mich auch diesmal wieder darauf gefreut, mich in die (inhaltlich schwachsinnige) Geschichte vom Superhelden Captain Price im Kampf gegen den Terroristen Vladimir Makarov zu stürzen, und danach noch einige Stunden im Mehrspielermodus zu verbringen.

Nach der Installation des Spieles müsst ihr euch registrieren. Ohne Telefonnummer geht gar nichts… angeblich um Cheater bekämpfen zu können. Es ist ausreichend, wenn euer Steam- oder Battle.Net-Account bereits eine Telefonnummer hinterlegt hat. Danach benötigt Ihr einen Activision Account, ohne dem könnt ihr das Spiel nicht spielen. Wenn das geschafft ist, geht es los.

Gameplay

Die Kampagne um den russischen Terroristen Vladimir Makarov ist leider eine Enttäuschung. Das sind komplett neue Missionen, und sie sind viel kürzer als im originalen Call of Duty: Modern Warfare III. Wir übernehmen wieder unterschiedliche Figuren und versuchen, den dritten Weltkrieg zu verhindern. Dabei spielen sich die einzelnen Missionen durchaus unterschiedlich, wir müssen beispielsweise drei Hubschrauber zerstören, den Abschuss einer Rakte mit Giftgas verhindern oder schleichen uns in eine Militärbasis, um unseren Kontakt zu treffen. Die Mehrzahl der 14 Level sind „Open Combat“ Umgebungen. In diesen müsst ihr euch nun nicht mehr schlauchartig von Punkt zu Punkt vorankämpfen, sondern die Umgebung ist ein wenig „offener“. Ihr könnt euch in den großen Levels frei bewegen und einiges an versteckter Ausrüstung finden, allerdings müsst ihr dann doch wieder an bestimmten Punkten Handlungen setzen, damit etwas weitergeht. Grundsätzlich könnt ihr euch entscheiden, ob ihr euch wild durch die Gegend ballern wollt, oder doch mehr auf Stealth setzt. So eine Wahl kannte ich bisher aus den Call of Duty Spielen nicht. Leider machen diese neuen Level aber nicht so viel Spaß wie die stark geskripteten Actionfeuerwerke der Vergangenheit…

Fahrzeuge können benutzt werden, um damit durch die Gegend zu fahren, Gegner zu überfahren oder aus dem Fahrzeug zu feuern. Auch das eigentliche Gameplay ist gut. Es macht Spaß, sich flott durch die grafisch gut gemachten Umgebungen zu bewegen, und das Abfeuern der Waffen fühlt sich wie gewohnt super an. Es gibt auch mehr als genug unterschiedliche Waffen zu finden, die sich auch alle anders anfühlen und anhören. Auch die Durchschlagkraft (oder Nachladedauer) der Waffen ist sehr individuell. Daneben gibt es auch einiges an weiterem Spielzeug, nicht nur einfache Handgranaten, sondern auch diverse Drohnen, Bewegungsmelder, einen Fallschirm oder beispielsweise Wurfmesser. Werdet ihr getroffen, müsst ihr eine Zeit in Deckung gehen, um wieder zu heilen. Panzerplatten bieten zusätzlichen Schutz. Nur das typische Call of Duty Feeling (Explosionen, Feuer, neben uns im Geschosshagel sterbende Kameraden, massenhaft heranlaufende Gegner…) fehlt bei den neuen Missionen vollkommen.

Tolle Grafik und Mehrspieler

Grafisch gibt es an Call of Duty: Modern Warfare III absolut nichts auszusetzen. Die Beleuchtung, die Umgebungstexturen und die Charaktermodelle sind atemberaubend, und die Zwischensequenzen sind überaus gut gemacht. Im Mehrspielermodus bekommt ihr 16 optisch aufpolierte Karten, aus dem original Call of Duty: Modern Warfare II aus 2009 (!), dazu (aktuell) vier neue Karten. Die Karten sind recht vielfältig und spielen sich abwechslungsreich. Manche eignen sich gut für Scharfschützen, andere vor allem für Nahkämpfer. Wirklich übermächtig ist aber kaum ein Spielstil, die Balance funktioniert gut. Höhenunterschiede, alternative Wege… das Design der Karten war und ist professionell gemacht. Die Bewegung der Spieler ist flott – laufen, rutschen, springen, klettern geht alles zügig von der Hand und erlaubt geübten Spielern tolle Moves. Hier kann man nicht meckern, auch nicht über die rund 100 verschiedenen Waffen, die mit Aufsätzen an euren Spielstil angepasst werden können. Der neue 3v3v3 Deathmatch Modus Cuttthroat ist gut gelungen, sofern ihr in einem Squad mit zwei Freunden spielt. Nachdem es hier keine unbegrenzten Respawns gibt, ist taktisches Vorgehen absolut unerlässlich. Neu hinzugekommen ist ein Zombie-Modus, in dem ihr auf großen Karten im Team Dinge erledigen müsst. Alle Waffen- und Operator-Inhalte, die bereits in Modern Warfare II freigeschaltet wurden sind übrigens auch in Modern Warfare lll verfügbar.

Kaufen könnt ihr das neue Call of Duty: Modern Warfare III für den PC auf Steam oder Battle.net, für Konsolen in den PlayStation oder XBox Stores.

Zusammenfassung

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