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Captain Toad: Treasure Tracker im Test

Langsam aber sicher verdient Nintendo einen Preis für effektives Recycling, denn kein anderen Publisher veröffentlicht so erfolgreich alte Spiele für eine neue Konsole wie das japanische Softwarehaus. Nach einigen durchaus exzellenten Portierungen wie etwa Mario Kart 8 Deluxe oder auch Donkey Kong Country: Tropical Freeze steht uns mit Captain Toad: Treasure Tracker schon die nächste Umsetzung eines WiiU Games für Nintendo Switch ins Haus. Und auch diese reiht sich nahtlos in die Reihe der gelungenen Portierungen ein.

Captain Toad, der kleine Pilz mit der Stirnlampe und dem Rucksack, feierte sein Debüt in Super Mario Galaxy. Etwa ein Jahr später bekam er mit Captain Toad: Treasure Tracker sein eigenes Spiel, welches auf dem Gameplay der Puzzle-Welten von Super Mario 3D World aufbaute. Das ursprünglich für die Wii U erschienene Spiel gibt es nun auch für Nintendo Switch sowie dem 3DS und unterscheidet sich inhaltlich nur marginal von der Ursprungsversion. Und so ist auch die Hintergrundstory schnell erzählt. Captain Toad und Toadette finden auf einer ihrer Schatzsuchen einen funkelnden Power-Stern. Dieser ist jedoch nicht sehr lange in deren Besitz, wird er doch von einem riesigen Vogel namens Wingo gestohlen und Toadette beim Rettungsversuch gleich mit entführt. Diese eher unspektakuläre Geschichte bildet nun den Ausgangspunkt für eine sehr abenteuerlichen Reise.

Kurzer Drehwurm

Auch am Spielprinzip hat sich nicht viel verändert, denn noch immer gilt es in jedem der würfelförmigen Levels einen goldenen Stern zu erreichen, um damit in den nächsten Spielabschnitt zu gelangen. Das hört sich nun leichter an als es ist, denn natürlich versperren uns diverse Hindernisse oder auch Gegner den Weg dahin. Die Denksportaufgaben beschränken sich dabei aber nicht nur auf die genretypischen Schalter-Rätsel, sondern sind dazu auch noch mit zahlreichen Geschicklichkeitseinlagen gespickt. In einigen Levels muss sich die Spielfigur sogar klonen, denn diverse Missionen lassen sich nicht alleine lösen. Auch Lorenfahrten bei denen man in bester Shooter-Manier mit Pilzen schießt, lockern das Spielgeschehen etwas auf. Dazu kommt noch, dass auch der Touchscreen sowie die Bewegungssteuerung der Switch-Konsole zum Einsatz kommen. In den rund 70 Levels wird damit zwar jede Menge Abwechslung geboten, jedoch lässt sich mit fortgeschrittenerer Spieldauer eine gewisse Repetitivität nicht verleugnen. Weil aber die einzelnen Spielabschnitte meist nie länger als ein paar Minuten dauern empfiehlt es sich, Captain Toad: Treasure Tracker in kleineren Häppchen zu genießen, denn so kann man der aufkeimende Monotonie schon von vornherein ziemlich gut entgehen.

Eine Besonderheit des Puzzle-Spiels ist die frei drehbare Umgebung. So lässt sich jeder Winkel des kubischen Levels nicht nur nach dem Weg zum Ausgang absuchen, sondern es ermöglicht auch zusätzliche Objekte wie Münzen, Edelsteine oder andere Überraschungen aufzudecken.  Auf dem Weg zum Ziel gibt es folglich unheimlich viel zu entdecken, was wiederum die Spielzeit sowie den Schwierigkeitsgrad etwas ansteigen lässt. Zusätzlich werden dazu auch noch Extra-Herausforderungen gestellt, wie etwa ein Zeitlimit oder es gilt eine Mindestzahl an Münzen einzusammeln. Trotz dieser Nebenaufgaben fällt aber die Spielzeit mit etwa sechs bis acht Stunden eher bescheiden aus.

Was ist neu?

Damit sich die Neuanschaffung auch für WIi U Besitzer von Captain Toad: Treasure Tracker lohnt, gibt es in der Nintendo Switch Version insgesamt vier zusätzliche Levels, die allesamt von Super Mario Odyssey inspiriert wurden. Die Krux bei der Sache: Um diese spielen zu können muss man nicht nur die komplette Kampagne absolvieren, um dann endlich auch die neuen Bonus-Abschnitte zu Gesicht zu bekommen, sondern es dafür wurden leider die Bonus-Levels der Wii-U-Fassung gestrichen. Eine zugegeben etwas fragwürdige Design-Entscheidung, wäre es doch vermutlich technisch kein Problem gewesen, diese ebenfalls mitzuliefern. Ebenfalls neu ist auch der lokale Mehrspielermodus für zwei Spieler. Während einer davon wahlweise Captain Toad oder Toadette steuert, agiert der zweite als eine Art Helfer und kann beispielsweise mittels der Joycon-Controller die Gegner mit Rüben bewerfen. Weil dazu der unterstützende Mitspieler auch noch die Kamera kontrolliert, behindert man sich aber oft gegenseitig. Insgesamt bietet dieser Modus nur sehr wenig spielerischen Mehrwert, weshalb man ihn auch getrost vergessen kann.

Technisch bietet die Nintendo Switch Version natürlich das ausgereiftere Spielerlebnis. Nicht nur Optik als auch die Sounduntermalung sind auf gewohnt hohem Nintendo-Niveau, auch in Sachen präziser Steuerung übertrifft es die originale Wii-Fassung. Allzu große Unterschiede sollte man sich aber natürlich nicht erwarten. Macht aber nix, denn egal auf welcher Konsole, Captain Toad: Treasure Tracker ist ein wunderschönes Spiel, welchen man an allen Ecken und Enden die Liebe zum Detail anmerkt.

FAZIT

Puzzle-Spiele gehören für mich einfach auf eine Handheld-Konsole und gerade deswegen spielt sich Captain Toad: Treasure Tracker auf Nintendo Switch eindeutig besser, als auf der stationären Wii U. Das kreative Leveldesign und die zwar nicht wirklich kniffeligen dafür aber unterhaltsamen Rätsel sind in beiden Versionen nahezu identisch und sorgen für zahlreiche kurzweilige Spielstunden, aber auf der Hybrid-Konsole kann man diese viel einfacher in kleineren Häppchen genießen, wodurch das auf Dauer repetitive Gameplay nicht ganz so schwer ins Gewicht fällt. Lediglich der etwas niedrige Schwierigkeitsgrad und der vermurkste Mehrspielermodus sind kleine, aber verzeihbare Kritikpunkte. Für Genre-Fans nach wie vor ein absoluter Pflichttitel, Besitzer der Wii U Version müssen zwar nicht unbedingt zugreifen, machen aber aufgrund der zusätzlichen Bonus-Levels nichts falsch, wenn sie es trotzdem tun.

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Was ist Captain Toad: Treasure Tracker? Puzzle-Spiel inklusive zahlreicher Geschicklichkeitseinlagen, mit dem aus Super Mario Galaxy bekanten Pilz als Protagonist.
Plattformen: Nintendo Switch
Getestet: Nintendo Switch
Entwickler / Publisher: Nintendo
Release: 13. Juli 2018
LinkOffizielle Webseite

Gesamtwertung: 8.0

Einzelwertungen: Grafik: 8 | Sound: 8 | Handling: 6 | Spieldesign: 8 | Motivation: 10

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