Captain Toad: Treasure Tracker Test

Captain Toad bekommt mit Captain Toad: Treasure Tracker endlich sein eigens Videospiel! Zu seinem (selbstverliehenen) Kapitäns-Rang ist der kleine Fliegenpilz ja schon während Super Mario Galaxy gekommen. Was die Spielidee für seinen ersten Soloauftritt betrifft, haben sich die Designer aber von seinen Rätseleinlagen in Super Mario 3D World inspirieren lassen.

Wie eigentlich alle Pilzleute entspricht der Captain nicht unbedingt dem klassischen Heldenbild: Er ist schwach, klein, nicht besonders flink zu Fuß und irgendwelche geheimen Superkräfte hat er auch nicht. Ja noch nicht einmal springen kann er – wobei viele der Überzeugung sind, dass das eher mit seinem übervollen Rucksack zu tun hat, in den er einfach viel zu viel reingepackt hat. Was ihm körperlich fehlen mag, macht er aber mit einer extragroßen Portion Mut wett. Und so versucht er sich neuerdings zusammen mit seiner Partnerin Toadette als Jäger verlorener Schätze, vor allem der im Mario-Universum allgegenwärtigen Powersterne. Tatsächlich werden die beiden in einer Ruine fündig, doch die Freude über den Schatz währt nur kurz. Ein schurkischer Riesenvogel namens Wingo schnappt sich den Stern und fliegt davon – mit Toadette als ungeplante Draufgabe, weil die den Schatz einfach nicht loslassen will. Es liegt also am Captain, Freundin und Beute zurückzuholen und dem Galgenvogel eine Lektion zu erteilen!

Wie man aus einem Mini-Game ein Game macht

Die Grundidee des Spiels wurde wie schon erwähnt praktisch 1:1 aus den Adventures of Captain Toad in Super Mario 3D World übernommen. Die einzelnen Levels sind dabei eher klein und können dank einer relativ freien Kamera aus den verschiedensten Perspektiven betrachtet werden. Das ist auch dringend nötig, denn nur aus dem richtigen Blickwinkel entdeckt man die oft versteckten Gänge und Schätze, die für ein Weiterkommen benötigt werden. Da der Captain wie gesagt nicht springen kann muss man manchmal auch ein wenig Grübeln, wie man ihn erfolgreich zum Ziel bringt. Neben der schon erwähnten Perspektive nutzt man dazu auch von Schaltern kontrolliere Mechanismen und magisch verbundene Türen. Auch der Touchscreen des Wii U Gamepads kommt zum Einsatz, da man bestimmte Objekte der Spielwelt dort manipulieren kann. Mit den Rätseln sollten auch jüngere Spieler trotzdem nicht überfordert sein. Gegner gibt es natürlich ebenfalls, aber auch wenn er ihnen einmal nicht ausweichen kann, ist der Captain nicht komplett wehrlos. Er kann zwar nicht springen, aber sich von einer höheren Ebene auf einen Gegner fallen lassen, kann auch ausgesprochen effektiv sein. Zudem gibt es immer wieder aus dem Boden ziehbare Riesenrüben, die sich perfekt eignen auf Gegnerüben geworfen zu werden. Wer trotzdem zu oft an einem Level scheitert, bekommt auch noch eine Hilfestellung in Form eines Unbesiegbarkeits-Power-ups.

(Nicht zu) Kurz und gut

Nicht erschrecken sollte man, wenn man gleich zu Beginn die Seiten der Levelauswahl zählt. Captain Toads Tagebuch seiner Abenteuer hat tatsächlich nur gut 20 Seiten und nach nur 18 Mini-Leveln wartet der finale Bosskampf und die Credits … der ersten Episode. Das Spiel umfasst nämlich noch zwei weitere Episoden. Episode 2 zum Beispiel lässt Toads Freundin Toadette in die Rolle der Heldin schlüpfen. Diesmal wurde nämlich der Captain vom Riesenvogel entführt und es liegt an der nicht weniger mutigen Pilz-Frau, ihn zu retten – natürlich mit einem eigenen Set von Levels. Anschließend wartet noch eine abschließende dritte (und deutlich längere) Episode sowie zahlreiche Bonus-Stages. Insgesamt wird man auf jeden Fall einige Stunden beschäftigt sein – also mehr als OK für einen Titel, der ja auch nicht zum Vollpreis verkauft wird.

amiibo?

Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Spiel übrigens auch mit den amiibos kompatibel sein. Leider ist weder über das „Wann“ noch das „Wie“ genaueres bekannt. Entsprechend wird die Änderung – ähnlich wie bei Mario Kart 8, wo die Unterstützung ebenfalls erst nachträglich reingepatcht wurde – wohl nicht weltbewegend sein. Gespannt darf man trotzdem sein und außerdem heißt das hoffentlich, dass man auf Toad und Toadette in amiibo-Form nicht mehr allzulange warten muss!

[UPDATE: Dieser Artikel wurde bereits vor der Nintendo Direct am 14.01. verfasst. Im Rahmen der Sendung wurde u.a. verlautbart, dass Mitte März ein Toad-amiibo veröffentlicht wird. Verwendet man diesen mit dem Spiel, wird ein Mini-Game aktiviert, das in den Levels zusätzliche kleine Pixel-Toads versteckt, die es zu finden gilt.]

 

FAZIT

Stellenweiße ist Captain Toad: Treasure Tracker schon so zuckersüß, dass man fast psychosomatische Zahnschmerzen bekommen könnte – typisch Nintendo eben. Auch wenn man geistig nicht unbedingt übermäßig gefordert wird, macht der Titel viel Spaß und durch die Kürze der Level bietet er sich auch für kurze Spiele-Sessions zwischendurch an. Pilzdaumen also noch oben und sollte es noch nicht klar geworden sein: Ich will unbedingt einen Toad-amiibo!

Gesamtwertung: 8.0

Einzelwertungen: Grafik: 8 | Sound: 8 | Handling: 8 | Spieldesign: 8 | Motivation: 8

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