Im Grenzgebiet zwischen dem Nordwesten der USA und Kanada liegt die Region Cascadia die sich durch eine abwechslungsreiche Tier- und Pflanzenvielfalt auszeichnet und diesem Brettspiel auch seinen Namen gibt. 1-4 Spieler:innen rittern dabei um möglichst große Landflächen und passende Tiergruppen.
Jeder beginnt das Spiel mit einem 3er Hex-Feld, welches nun von uns sowohl landschaftlich vergrößert, als auch tierisch bevölkert werden will.
Das Spiel beginnt dabei mit zufällig bestimmten Tierart-Wertungskarten A,B,C oder D (von denen es eben je 4 pro Tier gibt), die verschieden Schwierigkeitsgrade beinhalten. Daher gleicht schonaus diesem Gesichtspunkt kein Spiel dem anderen.
Der Spielablauf ist eigentlich simpel
Ist man an der Reihe, wählt man je eine der vier in der Auslage befindenden, zufälligen Kombinationen aus sechseckigen Wildnisplättchen und einem Tier, abgebildet auf verschiedenfarbigen Holzknöpfen.
Landschaftsplättchen plus Tierplättchen = also 1 Set / Kombination
Die Wildnisplättchen zeigen nicht nur die Natur, sondern auch den Lebensraum für die Tiere, wobei auf jedem Plättchen 1 bis 3 Tierarten von uns heimisch gemacht werden können.
Überbevölkerung
Achtung bei Überbevölkerung – zu beachten gilt es:
Sollten drei der Tiere in der Kombinations-Auslage gleich sein, darfst du (aktiver Spieler) genau diese drei Tiere tauschen (nur einmal pro Zug). Die drei ausgetauschten Tiere kommen nach dem Zug wieder in den Beutel zurück.
Sind alle vier Tiere gleich, dann MÜSSEN alle vier Tiere getauscht werden.
Beides platziert man in seinem eigenen Gebiet. Dadurch wird deine Naturlandschaft immer größer und auch artenreicher.
Den Tiertoken muss man sofort auf ein Landschaftsplättchen mit passendem Tiersymbol platzieren. Viele dieser Landschaften könnten mit einigen Tierarten bevölkert werden, dürfen aber schlussendlich nur ein Tier beherbergen.
- Bussarde wollen ein eigenes Territorium und dulden ringsum keine anderen Artgenossen
- Lachse schwimmen am Besten in einer langen Kette
- Füchse lieben es von anderen Tierarten umringt zu sein.
- Bären punkten in kleinen Grüppchen.
- Hirsche lieben geordnetes Rotwildverhalten.
Manche Naturplättchen sind mit einem Zapfensymbol versehen. Siedelst du dort ein Tier an, erhält du einen Bonus-Zapfen. Diese Zapfen können einiges:
- Sie erlauben dir während des Spieles die ausliegenden 4 Kombinationen zu ignorieren und je 1 Wildniskärtchen und 1 Tier frei daraus zu wählen
- oder beliebig viele Tiere gegen neue auszutauschen
- oder sie am Ende des Spieles als Siegpunkt einzusetzen
Bei Überbevölkerung verliert man übrigens keinen Zapfen!
Ist der eigene Zug beendet, werden Wildnisplättchen vom Stapel als auch ein neuer Tier-Token aus dem Stoffbeutel ergänzt.
Sobald alle Wildniskärtchen aufgedeckt sind, endet das Spiel. D.h. du hast 20 Züge um dein Cascadia gewinnbringend zu gestalten. Wer jetzt am Ende bei der Gesamtwertunbg die meisten Punkte hat, gewinnt!
Die Wertung
Die Endwertung – der Sieger wird am Wertungszettel ermittelt:
- Die Tierartwertungskarten zeigen dir, wie viele Punkte du pro Tierart erhältst
- Je 1 Punkt pro Landschaft (Gebirge, Wald, Prärie, Feuchtgebiet, Fluss) bringt dir jedes Plättchen deines größten zusammenhängenden Wildnisgebietes
- Am Ende wird auch noch verglichen, wer das größte Gebiet jeder Naturlandschaft hat. Dies bringt auch noch einige Siegpunkte!
- Jeder übriggebliebene Zapfen bringt dich auch noch 1 Punkt dem Sieg näher
Spielvarianten
Die „normalen“ Spielregeln bieten zwar schon genug Abwechslung und somit keine Partie der anderen gleicht, aber es gibt auch noch weitere Spielvarianten. So werden insgesamt 50 versch. Szenarien und Regelvarianten angeboten, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen. Selbst einen 1-Spieler Modus gibt es und somit kommt selbst, wenn gerade kein Spielpartner zur Verfügung steht, nicht so schnell Langeweile auf.
Zusammenfassung
FAZIT
Cascadia besticht beim Spielmaterial durch bedruckte Holzbuttons, feste Kartonplättchen, beidseitigem Wertungsblock, Stoffbeutel, attraktiven Wertungskarten mit verständlichen Regeln und Erläuterungen, alles in allem also ein hochwertiges Familienspiel.
Durch die zur Anwendung kommenden Strategie- und Taktik-Aspekte – Landschaftsgebiete ausbauen, Tierwohl beachten und dementsprechend das Gebiet besiedeln – ist es für mich trotz der Kategorisierung „Legespiel“ ein sehr spannendes Spiel, mit bis zum Ende eher ungewissem Sieger. Die Motivation ist dabei recht hoch und man möchte gleich im Anschluss noch eine Runde spielen.
Ich werde aber bis zum Schluss den Gedanken nicht ganz los, dass mich das Spielprinzip im entferntesten ein wenig an Kingdom Builder oder Die Siedler von Catan erinnert…