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Chernobylite 2: Exclusion Zone im EA-Test

Wenn ihr immer schon zurück in die Sperrzone von Chernobyl wolltet, dann könnt ihr das in dem eben erschienenen Chernobylite 2: Exclusion Zone erleben. Open-World, Survival, mutierte Monster – all das und noch einiges mehr (und damit meine ich nicht nur die Early Access Bugs) erwarten euch in der Exclusion Zone.

Die ukrainischen Entwickler von The Farm 51 haben ihr neuestes Spiel (Unreal Engine 5) veröffentlicht. Nach unzähligen Besuchen an den originalen Schauplätzen und einem tollen Vorgänger ist es nun so weit: Chernobylite 2: Exclusion Zone ist im Early Access erschienen. Nach einer Woche ist nun der erste 5 GB große Patch erschienen, der die gröbsten Kinderkrankheiten behoben hat.

Die Welt im Jahr 2024 hat sich verändert. Chernobylite gibt den Menschen unbegrenzte Energie – und gleichzeitig Massenarbeitslosigkeit. Wir spielen jemanden, der von dieser Massenarbeitslosigkeit betroffen ist. Also heuern wir bei der Firma an, die Chernobylite abbaut. Nicht in unserer Welt, sondern in den unzähligen Paralleluniversen, zu denen die Menschheit seit dem Unfall Zugang hat. Auf einem großen Ernteschiff reisen wir durch die Dimensionen, werden immer wieder auf die Planetenoberfläche teleportiert, um dort Chernobylite-Vorkommen zu finden und zu markieren – die dann abgebaut und auf das Ernteschiff gebracht werden. Natürlich geht das nicht lange gut – nach ein paar Monaten kommt es zu einem Zwischenfall, das Ernteschiff wird schwer beschädigt, wir entkommen mit einer Rettungskapsel auf den Boden – und sind nun in dieser Dimension gefangen. Oder auch nicht.

Chernobylite 2: Exclusion Zone ist der Nachfolger des bereits 2021 erschienenen Chernobylite. Schon das erste Spiel hat uns die Gegend um das Atomkraftwerk untersuchen lassen und war ein Erfolg – Chernobylite 2: Exclusion Zone baut nun darauf auf, und erweitert und verbessert die Features des Vorgängers.

Stranded

Die Atomkatastrophe von Chernobyl im Jahr 1986 hat dazu geführt, dass sich der Zugang zu unendlich vielen Parallelwelten geöffnet hat. Wir spielen einen Reisenden (Planewalker), der diese Welten im Dienste einer gierigen Firma erforscht. Natürlich für Geld, denn in den Paralellwelten gibt es höchst interessante Dinge abzustauben – vor allem die alles verändernden Chernobylite-Kristalle. Wirklich schön sind diese Welten aber meist nicht – sondern werden von mutierten Menschen oder schrecklichen Kreaturen bewohnt, die alles andere als freundlich sind. Zu Beginn wählen wir unsere Klasse – Nahkämpfer, Fernkämpfer oder so eine Art Zauberer (=jemand, der durch den Einsatz von Chernobylite ein paar coole Tricks auf Lager hat). Natürlich landen wir nach dem Zwischenfall mit dem Ernteschiff in einer höchst unfreundlichen Dimension. Chernobylite gibt es ausreichend – aber leider auch viele (durch das Chernobylite mutierte?) Monster. Die Kämpfe laufen ähnlich wie bei einem Souls-like ab – entweder ihr prügelt euch im Nahkampf mit Schwert oder einer anderen Nahkampfwaffe, oder ihr kämpft im Fernkampf mit Gewehr (sofern ihr genug Munition habt) oder wie ein Zauberer in einem Fantasy-Spiel mit (Chernobylite-)Feuerbällen. An Dark Souls hat mich die Atmosphäre nicht wirklich erinnert… aber ein wenig an ELEX. Wirklich klug agieren die Gegner im Kampf nicht – sie laufen einfach auf euch zu, selbst wenn sie Treffer um Treffer einstecken. Das ist nicht die Gegnerintelligenz neuerer Spiele – sondern vergleichbar mit den Höllenmonstern von Doom (1993). Solltet ihr besiegt werden, beginnt ihr am letzten automatischen Speicherpunkt (meistens vor dem aktuellen Kampf) von vorne.

Chernobylite 2: Exclusion Zone ist ein Survival Spiel. Ein Action-RPG, das ihr aus der Schulterperspektive spielt. Wir sind weitgehend alleine und suchen Chernobylite – ein hoch-energetisches Material, das unsere Firma für ein Vermögen in unserer Heimat verkaufen kann. Falls wir – und das Ernteschiff – je in unsere ursprüngliche Welt zurück kommen. So lange können wir das Kristall aber auch dafür verwenden, unser Überleben in der neuen Welt zu vereinfachen.

Ihr sucht nach Ressourcen, ihr baut eine Basis, eure Ausrüstung nützt sich bei Verwendung ab, ihr habt Hunger. Einige der Passagiere und Crewmitglieder des verunfallten Ernteschiffes haben es auch auf den Boden geschafft. Kooperiert mit ihnen, um zu überleben. Es gibt drei Fraktionen – Söldner, Wissenschaftler und Mutanten. Eure Handlungen beeinflussen, wie ihr mit den einzelnen Fraktionen – und ihren Anführern – auskommt. Eine automatisch gezeichnete Landkarte zeigt euch die Umgebung, ein Quest Log gibt euch einen Überblick über die offenen Missionen, ein Bildschirm zeigt eure Fähigkeiten, einer euren aktuellen Stand mit den anderen Fraktionen, ein Bildschirm zeigt euer umfangreiches Inventar.

Early Access

Der aktuelle Stand des Spieles ist jedoch nicht final. Es ist im Early Access erschienen, und wird laut Aussage der Entwickler noch rund ein Jahr bis zur Fertigstellung benötigen. Die endgültige Version soll bis zu dreimal so umfangreich (Größe der Welt, Anzahl der Quests, Anzahl der Charaktere) sein. Auch die vollständige Geschichte des Haupthelden und die abschließenden Quests werden erst in der endgültigen Version enthalten sein. In der Early-Access-Phase geht es eher darum, den Gameplay-Loop fertigzustellen und ihn mit der Geschichte zu verknüpfen, wobei davon ausgegangen wird, dass sich sowohl das Gameplay als auch die Geschichte weiterentwickeln können. Die finale Version soll insgesamt besser optimiert, ausbalanciert und poliert sein. Das ist auch dringend notwendig, weil es immer wieder zu Rucklern (bei 15 FPS) oder Glitches kommt, die (englische) Sprachausgabe über weite Strecken nicht mit menschlichen Sprechern sondern AI implementiert wurde und immer wieder andere witzige Fehler passieren. Dinge, die in der Luft schweben? Gegner, die plötzlich verschwinden und wo anders auftauchen? Ich bin mir nicht sicher, was davon durch die Anomalien nach dem Atomunfall oder durch Bugs verursacht wurde.

Chernobylite 2: Exclusion Zone hat auch einen Online-Mehrspielermodus. Die Kampagne ist zwar nur für einen Spieler ausgelegt, aber bei speziellen Missionen könnt ihr einen Freund zu Hilfe rufen und gemeinsam spielen. Die Steuerung mit einem Gamepad funktioniert problemlos. Am PC benötigt ihr neben den langsam zum Standard werdenden 16 GB RAM auch zumindest eine GeForce GTX 1060 / Radeon RX 580. Kaufen könnt ihr das Spiel für den PC (Steam, Epic Store, GOG), oder für die PlayStation 4 und 5 ebenso wie die Xbox One und X|S.

Zusammenfassung

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