Cities: Skylines II im Test

Cities: Skylines war der Referenztitel im City Builder Genre. Kein anderes Spiel hat es so gut verstanden, die Qualitäten des originalen Sim City (Maxis, 1989) in die heutige Spielelandschaft zu bringen wie Cities: Skylines. Nun ist der langerwartete Nachfolger erschienen, passenderweise Cities: Skylines II genannt. Das kann doch nur gut sein, oder?

Nunja, zumindest schnell ist Cities: Skylines II nicht. Das Spiel plagen nämlich bei Erscheinen dramatische Performanceprobleme. Man kann sich fragen, was bei einer relativ zweckmäßigen Grafik denn einen modernen Rechner so sehr in die Knie zwingen kann. Ray-Tracing ist es wohl nicht, auch wenn die Grafik stufenlos zoombar ist, in alle Richtungen gedreht werden kann und das Wetter und die Tageszeit dargestellt wird. Es werden unzählige kleine Details grafisch dargestellt, das schaut aus der Nähe, zumindest für eine Städtebausimulation, ganz nett aus. Allerdings simuliert Cities: Skylines II abgesehen von der Grafik auch eine komplette Stadt mit unzähligen Einwohnern und einer Vielzahl von ineinandergreifenden Systemen, da gibt es natürlich im Hintergrund zusätzlich zur Grafik noch eine ganze Menge zu berechnen. Nicht nur Grafikwunder können eine ordentliche Rechenleistung benötigen. Die Aussage des Publishers Paradox, dass eine stabile Framerate von 30 FPS (frames per second) angestrebt wird, weil bei diesem Spiel ja mehr eh nicht notwendig sind, verwundert allerdings. 30 FPS ist am PC heutzutage schlichtweg nicht mehr zeitgemäß.

Zu Beginn wird der Paradox Launcher aktualisiert. Danach geht es auch schon los, wir können aus zehn verschiedenen Karten auswählen, um die Stadt unserer Träume zu erbauen. Zu diesem Zeitpunkt höre ich von der im Hintergrund spielenden Musik allerdings bereits nicht mehr viel, weil die Lüfter meines Rechners auf maximale Leistung hochgedreht haben. Dabei habe ich den Rechner nach meinen Erfahrungen mit der Releasefassung von The Last of Us eigentlich thermisch optimiert und seit dem bei kaum einem Spiel mehr Probleme gehabt, zumindest nicht gleich beim Start. Meine Stadt ist aktuell noch eine leere Fläche in der Landschaft ohne auch nur einen einzigen Bewohner.

Unsere Stadt

Zuerst legen wir Straßen an, um unsere zukünftige Stadt mit der Außenwelt zu verbinden. Wir haben hier die Wahl zwischen unterschiedlichen Straßen, können auch kinderleicht Brücken oder Tunnel bauen. Dann weisen wir unterschiedliche Zonen zu. Wohngebiete, Geschäftszonen, Industriegebiete und so weiter. Sofern die Rahmenbedingungen passen, siedeln sich automatisch die ersten Einwohner und Firmen in den entsprechenden Zonen an. Eine wesentliche Rahmenbedingung für jede Zone ist der Strom, ohne dem geht nämlich gar nichts. Also bauen wir ein Stromnetz auf. Genauso wichtig ist die Versorgung mit Wasser, ebenso wie ein gutes Abwassersystem.

Nach diesen Grundlagen für die weitere Entwicklung unserer Stadt können wir uns um weitere Detail kümmern. Beispielsweise hängt die Attraktivität jeder Stadt sehr von ihrem Gesundheitssystem ab. Nur durch Kliniken oder Spitäler können wir verhindern, das sich Seuchen ausbreiten und unsere Bewohner dahinraffen. Hoffentlich haben wir zumindest einen entsprechend großen Friedhof gebaut. Später können wir sogar medizinische Forschungseinrichtungen errichten. Wichtiger ist aber wohl eine Mülldeponie, sonst ersticken wir nämlich bald im Müll. Bei all diesen Infrastrukturgebäuden dürfen wir nie vergessen, sie an das Straßennetz anzubinden, sonst funktionieren sie nicht. Sollten uns solche Fehler passieren, werden wir von den Bewohnern, Institutionen oder Firmen unserer Stadt durch Nachrichten darauf aufmerksam gemacht. Wir können regelmäßig lesen, was unsere Einwohner aktuell so bewegt, ob dies Probleme mit dem Strom oder dem Wasser sind oder ob etwas anderes nicht ok ist. Während wir spielen, hören wir unterschiedliche Radiosender, die über regionale Themen berichten (oder nur Musik bringen). Wenn wir wollen, können wir sogar die Werbung im Radio abschalten. Ich habe das Radio ganz abgeschalten, weil ich wegen meiner dröhnenden PC-Lüfter ohnehin nichts verstanden habe.

Die Aufgaben des Bürgermeisters

Wir können unsere Stadt ganz nach unseren Vorstellungen entwerfen, sofern wir ausreichend Geld zur Verfügung haben. Ob wir Stunden damit verbringen, einen wunderschönen Park zu designen, oder ob wir unsere Einwohner verärgern, indem wir ihnen ein Atomkraftwerk neben die Wohnsiedlung stellen, die Entscheidung liegt ganz bei uns. Die Auswahl an Gebäuden ist enorm. Von der Grundschule bis hin zur Universität, die Ausbildung unserer Einwohner hängt von der vorhandenen Infrastruktur ab. Eine Feuerwache wäre nicht schlecht, aber kann es nicht gleich die Luxusvariante mit eigenem Hubschrauber sein? Eine Polizeiwache wäre wohl auch nicht schlecht, und dazu gehört natürlich auch gleich ein ordentlich großes Gefängnis. Und ein Hauptquartier für den Geheimdienst. Oder wollen unsere Bürger doch lieber einen Busbahnhof? Ach was, ein Taxistand tut es auch, irgendwo muss ich ja sparen. Schließlich muss mein neues Rathaus ja irgendwie finanziert werden. Ihr seht, es gibt Unmengen an Gebäuden, die alle unterschiedliche Auswirkungen auf die Verschmutzung, Lärmbelästigungen, Instandhaltungskosten usw. haben. Ein guter Städteplaner und Bürgermeister berücksichtigt das und sorgt für glückliche, gesunde, wohlhabende und damit zufriedene Bürger. Das ist ein ziemlicher Balanceakt, fast wie im echten Leben. Meine erste Stadt war bald nur noch ein heruntergekommenes Slum, aber immerhin habe ich einen wunderschönen internationalen Flughafen gleich neben dem Rathaus gehabt. Von dort habe ich mich dann mit dem Inhalt der Stadtkasse in die Karibik abgesetzt.

Cities: Skylines II ist für den PC auf Steam, im Microsoft Store und über den Microsoft Game Pass erhältlich.

Zusammenfassung

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