Classified: France ’44 im Test

Absolutely Games aus Guildford, Großbritannien, bringt zusammen mit Publisher Team 17 ein neues Rundentaktik-Spiel heraus, in dem ihr ein Team aus Elitesoldaten führen könnt, um gegen die Nazis (inklusive der gefürchteten Gestapo) im besetzten Frankreich zu kämpfen.

Jedes neue Rundentaktikspiel muss sich an dem aktuellen Genreprimus, XCOM 2, messen. Kann Classified: France ’44 hier mithalten? Was sind seine Besonderheiten? Schon auf den ersten Blick hat Classified: France ’44 einiges zu bieten, und damit meine ich nicht nur die gelungene Grafik. Ihr führt eine Gruppe von Elitesoldaten (verstärkt mit ein paar Untergrundkämpfern), die in den Monaten vor der Landung in der Normandie (am 6. Juni 1944) zusammen mit der französischen Resistance gegen die Nazis kämpfen, um strategische Ziele zu erfüllen und die deutschen Besatzer zu schwächen. Abhängig vom Erfolg eurer Missionen wird dann die tatsächliche Landung ein großer Erfolg oder ein Gemetzel wie bei der Landung in Dieppe im Jahr 1942. Ihr spielt sowohl die einzelnen Missionen in rundenbasierten Kämpfen, als auch einen strategischen Teil in dem ihr euer Team aufstellt und trainiert und die nächste Mission auswählt.

Combat

Classified: France ’44 versucht, bei der Simulation der Kämpfe ein historisch halbwegs authentisches Gameplay zu erzeugen. Ihr erhöht eure Erfolgschance also dramatisch, wenn ihr militärischen Taktiken der realen Welt verwendet und beispielsweise Gegner in Deckung zwingt, während ein anderes Teammitglied von der Flanke angreift. Die Kämpfe sind das Herzstück des Spieles. Sie laufen klassisch rundenbasiert ab. Zuerst platziert ihr eure Soldaten, wodurch ihr bei geschickter Platzwahl bereits mit einer günstigen Position beginnen könnt. Eure Feinde sehen euch (bei bestimmten Missionen) nicht alle von Beginn an, ihr könnt euch also versteckt platzieren und möglicherweise die ersten Gegner unauffällig ausschalten, noch bevor der Rest euch überhaupt bemerkt hat. Hier spielt sowohl der Sichtbereich der Feinde als auch die Lautstärke eurer Handlungen eine Rolle. In speziellen „Stealth“-Missionen könnt ihr theoretisch auch alle Gegner lautlos einzeln beseitigen.

Jeder eurer Soldaten verfügt über Aktionspunkte, und unterschiedliche Aktionen (Bewegung, Angriff, der Einsatz spezieller Fähigkeiten) verbrauchen unterschiedlich viele davon. Nicht verbrauchte Aktionspunkte ermöglichen es euren Einheiten, in den „Overwatch“ Modus zu gehen – daher sie eröffnen automatisch das Feuer, wenn Feinde in deren Zug in ihren Feuerbereich gelangen. Deckung reduziert die Trefferwahrscheinlichkeit eurer Feinde. Wenn die Gesundheit eurer Leute auf 0 sinkt, gehen sie zu Boden. Nach drei Runden sind sie wieder einsatzfähig, werden sie dann nochmals getroffen, fliehen sie aus dem Kampf. Das ist nicht so brutal wie der (oft plötzliche) Tod bei X-COM. Habt ihr Sanitäter dabei, versorgt ihr verletzte Kameraden auch während dem Gefecht. Mit Scharfschützen könnt ihr auch Feinde in Deckung treffen.

Eine Besonderheit von Classified: France ’44 ist sein Moralsystem. Wie im richtigen Leben reagieren Soldaten nämlich auf umherschwirrende Kugeln und gehen in Deckung. Das sollte ausgenutzt werden, um rasch eure eigenen Leute strategisch günstig zu positionieren oder die kurzzeitig in einer Ecke kauernden Gegner gleich ganz zu eliminieren. Feinde mit weniger als 50% Moral haben weniger Aktionspunkte, schießen ungenauer und verursachen bei euren Einheiten auch geringeren Moralverlust.

Teambuilding

Zwischen den Missionen geht es ans Teambuilding. In eurem Lager könnt ihr eure Soldaten verbessern und ihnen neue Waffen zur Verfügung stellen. Hier erfahrt ihr auch mehr über die einzelnen Mitglieder des Teams. Es sind nicht nur speziell ausgebildete Elitesoldaten, die nach Frankreich eingeschleust wurden, um gegen die Nazis zu kämpfen und die Landung am D-Day vorzubereiten. Zusätzlich schließen sich auch Einheimische vom französischen Widerstand, der Resistance, der Gruppe an, und so habt ihr bald auch Frauen oder Leute mit etwas ungewöhnlichen Kampffähigkeiten in der Mannschaft. Die Resistance ist übrigens untereinander nicht zu 100% auf einer Linie, es gibt zwischen den verschiedenen Widerstandsgruppen kleinere Meinungsverschiedenheiten…

Aktuell sind über 45 Missionen im Spiel enthalten, aber das Spiel wird mit einem Editor ausgeliefert, der euch das Erstellen eigener Missionen ermöglicht. Es soll auch generell Mods mit eigenen Tools unterstützen. Team 17 plant, weitere Missionen (kostenpflichtig im Season Pass) nachzuschieben. Die Steuerung erfolgt (auch am PC) hervorragend mit dem Gamepad, wobei natürlich das Spielen mit Maus und Tastatur auch möglich ist. Erhältlich ist das Spiel für den PC (Steam) ebenso wie für PlayStation 5 und Xbox Series X|S. Neben der Standard-Edition gibt es auch eine Deluxe Edition, die das Basisspiel und den ersten DLC enthält, während die Overlord Edition das Basisspiel und den vollständigen Season Pass enthält, der Zugang zu allen vier kommenden DLCs gewährt.

Zusammenfassung

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