Cluedo Junior im Test

Seit über 70 Jahren ermitteln Spieler auf der ganzen Welt, welcher Verdächtige Dr. Schwarz in seiner Villa ermordet hat. Ein nicht wirklich kindgerechtes Spielthema, welches aber mit Cluedo Junior entsprechen aufbereitet und toll umgesetzt wurde.

Als eines der ersten Deduktions-Spiele überhaupt gilt das Kartenspiel The King of Hearts Has Five Sons, bei dem man zwei in der Mitte liegende Karten erraten muss. Der britische Anwaltsgehilfe Anthony Ernest Pratt  und seine Frau Elva adaptierten dieses Prinzip und veröffentlichten 1943 das Spiel Murder!, welches später auch unter den Namen Clue oder The Sherlock Holmes Game erschienen ist und erstmalig 1959 unter dem Titel Wer ist Meisterdetektiv? auf dem deutschsprachigen Markt verkauft wurde. Schlussendlich setzte sich aber weltweit die Version mit dem Namen Cluedo von Parker Brothers/Hasbro durch. Das Spielprinzip bleibt jedoch stets nahezu identisch: Ziel ist es, durch geschicktes Fragen und logische Schlussfolgerungen die verdeckt in der Mitte liegenden Karten und somit Mörder, die Tatwaffe und den Tatort zu ermitteln. So auch im Falle von Cluedo Junior.

Für die kindgerechte Variante wurden Hintergrundgeschichte und Regeln natürlich etwas angepasst. Man sucht nun ein zerbrochenes Spielzeug und die Person, welche dafür verantwortlich war sowie die Uhrzeit wann es passiert ist. Unter den sechs Verdächtigen finden sich dafür altbekannte Gesichter wieder, wie etwa Fräulein Gloria Roth, Professor Bloom oder Oberst von Gatow.

Junior und die Detektive

Das Set enthält sechs Spielfiguren aus Kunststoff in unterschiedlichen Farben, sechs Möbelstücke aus Pappe, einen Würfel, Detektiv-Notizblock sowie sieben weiße und sieben gelbe Sockel. Auf Letztere müssen vor Spielbeginn dann noch die Aufkleber für die verschiedenen Uhrzeiten und Spielzeuge angebracht werden. Obwohl das Zusammenbauen sicherlich keine Raketenwissenschaft darstellt, sollte dieses aber entweder durch einen Erwachsenen erfolgen oder zumindest durch einen solchen unterstützt werden. Vor dem Spielstart werden diese Sockel nun verdeckt aufgelegt und gut durchgemischt. Danach werden jeweils ein weißer und ein gelber Sockel in die Mitte des Spielbretts gelegt. Darunter befinden sich dann das Spielzeug (weißer Sockel) welches kaputt ist und die Uhrzeit wann es passiert ist (gelber Sockel). Sowohl die Spielfiguren als auch die Möbelstücke werden dann auf die verbleibenden Standfüße aufgesteckt und auf die entsprechenden Felder am Spielplan gestellt. Jeder Mitspieler wählt sich nun eine Spielfigur aus, Täter ist jener Spieler, bei dem sich am Sockel anstatt eines Spielzeugs eine Truhe befindet.

Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, wird reihum gewürfelt. Würfelt man gelb, dann darf man unter einem beliebigen Möbelstück nachschauen, bei weiß darf man eine Spielfigur aufdecken. Eine Zahl bedeutet, dass man seinen Charakter auf dem Spielplan um die gewürfelte Augenzahl bewegen darf. Landet man dabei auf einem gelben oder weißen Feld, darf man analog unter einer Spielfigur oder einem Möbelstück nachschauen. Die Ergebnisse kann man im Detektiv-Notizblock eintragen und so durch Ausschlussverfahren den Täter, Spielzeug und die Uhrzeit ermitteln. Sieger ist jener Spieler, der das richtige Ergebnis als Erster erraten hat.

Die Simplifizierung des Spielprinzips ist durchwegs gut gelungen, denn das Durchstreichen der entsprechenden Felder am Notizblock überfordert selbst jüngere Spieler nicht. Trotzdem verlangt Cluedo Junior von seinen Spielern ein gewisses Maß an Konzentration und Sorgfalt, schleichen sich Fehler ein, dann hat man kaum mehr eine Chance das richtige Ergebnis zu erraten und die Motivation für eine weitere Partie sinkt (vor allem bei jüngeren Mitspielern). Leider hilft hier auch der Detektiv-Notizblock nicht wirklich, denn selbst wir Erwachsene haben uns vor allem bei der Unterscheidung der weiblichen Spielfiguren oftmals etwas schwergetan. Abhilfe  haben wir uns damit verschafft, dass wir diese auf dem Notizblock mit den entsprechenden farblichen Markierungen versehen haben. Darüber hinaus wäre außerdem noch ein Sichtschutz wünschenswert, da man ja die eigenen Ermittlungs-Ergebnisse nicht unbedingt mit den anderen teilen sollte. Beides keine großen Kritikpunkte, könnte man aber in einer der nächsten Ausgaben sicherlich noch verbessern.

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