Contra: Operation Galuga im Test

Contra: Operation Galuga –  die Wiedergeburt eines Run and Gun Klassikers. Der kalifornische Publisher WayForward bringt in Zusammenarbeit mit Konami einen neuen Teil von Contra auf den Markt, der sich am (uralten) allerersten Teil orientiert. Das altbewährte Gameplay, aber eine neue Story, neue Level, neue Gegner, neue Spielmechaniken und einen Koop-Modus für bis zu 4 Spieler!

Contra ist zurück! Nachdem der letzte Teil der Reihe, Contra: Rogue Corps, leider ein ziemlicher Reinfall war, hat sich Konami nun glücklicherweise auf die Stärken von Contra zurückbesinnt und beim neuesten Teil darauf geachtet, ein gut spielbares, klassisches 2D Run’n’Gun Spiel zu entwickeln, das die Serie würdig weiterführt. Contra ist eine der großen Marken von Konami, das in seiner langen Firmengeschichte mit Metal Gear, Silent Hill, Castlevania oder Gradius eine unglaubliche Menge an langlaufenden ikonischen Serien (und unzähligen erfolgreichen Einzeltiteln) herausgebracht hat. Mein persönlicher Favorit ist ja das uralte Scramble (Arcade, 1982), weil es quasi das klassische seitwärts-scrollende Shoot’em Up Genre erfunden hat, spielerisch ist das allerdings heute nur noch Retro-Freaks zu empfehlen.

Das allererste Contra hat bereits 1987 als Spielautomat das Licht der Welt erblickt, Contra: Operation Galuga ist nun der fünfzehnte Teil der Reihe, ohne Spin-offs und Wiederveröffentlichungen/Sammlungen mitzuzählen. Wer am PC spielt und sich eine Auswahl der älteren Spiele anschauen will, dem kann ich die Contra Anniversary Collection auf Steam empfehlen. Contra hat das Run and Gun Genre damals zwar nicht erfunden, aber über die Jahre hinweg massiv mitgeprägt. In den meisten Serienablegern spielen wir einen musklebepackten Helden mit einer überdimensionierten Wumme, der von links nach rechts durch 2D-Umgebungen läuft und Horden von Gegnern (meist Terroristen oder Aliens) über den Haufen ballert. Das Spielprinzip ist also sehr einfach, allerdings war der Schwierigkeitsgrad fast immer überaus hoch. Klassischerweise verliert unser Held nämlich bei einem Treffer oder einer Feindberührung eines seiner wenigen Leben, und der Bildschirm ist immer voll mit Projektilen und Gegnern.

The Island of Dr. Moreau

Die Hintergrundgeschichte von Contra: Operation Galuga ist einfach zusammenzufassen: Red Falcon, eine Terrororganisation, hat eine abgelegene Inselgruppe (die Galuga Islands, in der Nähe von Neuseeland) besetzt und scheint dort eine verbotene Waffe zu entwickeln. Eine dorthin entsandte militärische Spezialeinheit, die aufräumen sollte, ist verschollen. Also werden die beiden Elitesoldaten Bill Rizer und Lance Bean losgeschickt, um die Terroristen (oder wer auch immer auf den Inseln ist) aufzuhalten. Nebenbei können sie ja auch noch die verschwundenen Soldaten retten, falls diese noch leben.

Zu Beginn können wir den Schwierigkeitsgrad (einfach/normal/schwierig) auswählen. Eine weitere Einstellung erlaubt es uns, nicht bei jedem Treffer sofort ein Leben zu verlieren sondern dank mehrerer Trefferpunkte ein wenig widerstandsfähiger zu sein. Nach jedem Spiel erhalten wir ein paar Münzen – je weiter wir gekommen sind, desto mehr. Mit diesen Münzen können wir im Hauptmenü (Vorteilsshop) kleine Verbesserungen kaufen, beispielsweise einen Trefferpunkt mehr oder die Fähigkeit, das unsere Waffen von Anfang an aufgerüstet sind. Keine dramatischen Upgrades, aber durchaus nützliche Kleinigkeiten. Insgesamt gibt es im „Vorteilsshop“ 36 solcher Verbesserungen, pro Spielefigur können wir davon zwei jeweils am Levelanfang auswählen.

Run and Gun in Perfektion

Contra: Operation Galuga ist typisches 2D Run’n’Gun. Wir laufen und ballern, allerdings sind wir ein wenig mobiler als in den klassischen Spielen. Doppelsprung gehört von Beginn an zu unseren Fähigkeiten, ebenso das Sprinten (Dash). Acht weitere Fähigkeiten können wir im Laufe des Spieles erlernen. Wie schon seit Teil eins der Serie können wir uns auch flach am Boden hinlegen, um den – vergleichsweise langsam – heranfliegenden gegnerischen Geschossen auszuweichen. An Stahlträgern hanteln wir uns problemlos entlang. Die Steuerung erfolgt mit dem Controller, bei Drücken von RT bleiben wir am Platz stehen und können mit dem Stick unsere Feuerrichtung verändern und so in alle Richtungen feuern. Wir tragen bis zu zwei Spezialwaffen (insgesamt gibt es sechs) mit uns, zwischen denen wir jederzeit sekundenschnell wechseln können. Es gibt insgesamt acht Spielabschnitte. Im zweiten Level laufen wir nicht zu Fuß, sondern sind auf einem Hoverbike unterwegs und können nicht anhalten. Versorgungsabwürfe bringen neue Waffen, wenn wir sie einsammeln. Wir können auch eine unserer Waffen überlasten (und damit zerstören), wodurch wir kurz eine Extrafähigkeit erhalten. Waffen können in ihrer Leistung verbessert werden, wenn wir ein Upgrade für sie aufnehmen.

Es gibt einen Storymodus, Arcademodus und einen Herausforderungsmodus. Das Spiel kann alleine gespielt werden, auch wenn im Storymodus beide Elitesoldaten an der Mission beteiligt sind. Sie treffen sich immer wieder bei den Zwischensequenzen. Noch besser ist es aber, den Storymodus gleich gemeinsam mit einem Freund im lokalen Zweispielermodus zu spielen. Dann steuert einer Bill und einer Lance. Chaotisch, aber auch unheimlich witzig. Im Arcademodus könnt ihr zu viert (lokal) spielen. Zu Bill und Lance gesellen sich dann noch zwei Probotectoren (Soldaten in einem Kampfanzug) oder andere freigeschaltene Helden, Gespräche und Zwischensequenzen gibt es in diesem Modus nicht. Der Herausforderungsmodus wiederum bietet 30 schwierige Einzelszenarien und ist nur für einen Spieler möglich. Am PC kann problemlos mit Ultrawidescreen (21:9) gespielt werden – allerdings mit schwarzen Balken auf der Seite. Der Gamepadsupport am PC ist gut – Playstation Dual Shock und X-Box One Controller haben auf Anhieb funktioniert. Erhältlich ist Contra: Operation Galuga für den PC auf Steam, für die Konsolen in den jeweiligen digitalen Shops. Es sind auch physische Fassungen für die Konsolenversionen geplant.

Zusammenfassung

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