Corona Krise: Welche Zukunft hat eSports in den nächsten Jahren?

Trotz Corona-Pandemie, oder vielleicht sogar deswegen verzeichnet der eSport heuer große Zuwächse: Louis Vuitton hat kürzlich die League of Legends-Weltmeisterschaft gesponsert und hundert Millionen Fans haben diese miterlebt. Das Publikum und der Umsatz werden sich voraussichtlich bis 2022 verdreifachen. Goldman Sachs und Intel rechnen damit, dass 377 Millionen Menschen bis 2022 Esports schauen werden, und drei Milliarden werden Teil der Community sein.

Der moderne eSports wird zum Mainstream

Dieser globale, schon länger anhaltende, Boom bedeutet, dass der eSport längst zu einem Mainstream-Phänomen geworden ist und es sogar Debatten über eine Berücksichtigung bei den Olympischen Spielen gibt. Es ist heute zwar noch nicht abzusehen, ob und wann dies der Fall sein wird, aber dieser neue Sport wird in den kommenden Jahren weiter stark wachsen, so viel steht fest. eSports hat seit 2000, insbesondere in Südkorea, Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft in vielerlei Hinsicht geprägt. Gleichzeitig wurde der erste offizielle Sportverband gegründet. Die Turniere werden immer häufiger im Fernsehen übertragen, einige Fernsehkanäle konzentrieren sich ausschließlich auf den digitalen Sport. Diese Branche soll in vier Jahren über 200.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Experten sehen dies jedoch nicht als Höhepunkt, sondern nur als Beginn der Entwicklung. Erfolgreiche eSportler können von ihrem Hobby schon längst leben. Sie spielen nicht nur professionell, sondern können damit auch reich werden und haben teilweise schon mehrere Millionen Dollar an Preisgeldern verdient – wenn Sie Erfolg haben. Neben dem Preisgeld sind Verträge für Sponsoring, Waren und Werbung besonders relevant, da die besten Spieler in Südkorea als Superstars verehrt werden. Dementsprechend ist ihr Wert als „Influencer“ für die Werbebranche entsprechend groß. Auch die Wettbranche profitiert natürlich von diesem Boom.

eSport ist viel effektiver und günstiger

Eine andere Sache, die für wettbewerbsfähiges Spielen spricht, ist die leichte Zugänglichkeit. Das Training und Equipment für Sportarten wie Fußball, Skifahren, Eishockey oder Tennis kann schon mal hunderte Euro pro Jahr kosten. Um in die Welt des eSports einzutauchen, benötigt man lediglich ein passenden PC- oder eine Spielkonsole und eine vernünftige Internetverbindung.

Um aber überhaupt in die Näher der Weltspitze zu kommen, erfordert es jedoch sehr viel Training. Professionelle eSports-Spieler investieren bis zu zehn Stunden am Tag in das Spiel ihrer Wahl. Viele Organisationen und Akteure selbst erkennen dabei mittlerweile auch die Bedeutung des körperlichen Ausgleichs. So konzentrieren sich Organisationen zunehmend auf die Zukunft ihrer Spieler, indem sie deren Training in allen Bereichen unterstützen.

Welche Unternehmen stehen wirklich hinter dem Thema eSports?

Twitch ist eine Streaming-Plattform, auf der „Streamer“ live zeigen, wie sie spielen, sowie ihr Gesicht mittles Webcam am Rand des Videostreams einblenden. Die Plattform führte eSport Turniere ein und zeigt das normale Gameplay aller möglichen Spiele. Auf Twitch wurde eSports sogar schon live von der Skipiste in Saalbach Hinterglemm gezeigt.

Eine andere Sache, die für das Wachstum des eSports spricht, ist die Migration zu den traditionellen Sportarten ins Pay-TV. Andererseits werden die meisten virtuellen Wettkämpfe kostenlos auf Twitch oder Youtube gestreamt und bieten den Zuschauern gleichzeitig die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren.

Plattformen wie Dazn gehen dabei einen Schritt in die richtige Richtung. Wenn Sie die wichtigsten Sportereignisse nur über ein Abonnement oder eine einmalige Zahlung verfolgen können, wechseln insbesondere junge Menschen zu alternativen Sportarten.

Auf der anderen Seite ist eSport eigentlich eine Sportart wie jede andere traditionelle auch. Dies ist kein Wettkampf zwischen Menschen und Computern, sondern eine Begegnung zwischen Teams oder zwei Kontrahenten. eSpots ist ein intellektueller Wettbewerb, bei dem der Server oder Computer als Turnierort oder Sportgerät fungiert. Nicht alle elektronischen Spiele eigenen sich natürlich für den eSport. Dazu muss das Spiel ein Wettbewerbselement enthalten, kurz, frei von Handlungen sein und wettbewerbsfähigen Spielern gleiche Bedingungen bieten. Zu bekannten Größen zählen hier Overwatch, Fortnite, Dota 2, CS:Go oder League of Legends.

Ist der eSport in Deutschland angekommen?

Ja natürlich, längst. Es gibt mittlerweile sehr viele Turniere in Deutschland, es haben sich einige hochwertige deutsche eSport-Ligen gebildet. Die Electronic Sports League ist eine der größtee Sportunternehmen und organisiert ESL-Veranstaltungen wie z.B. die ESL One. Die Gamescom, eine der größten Fachmessen für Computer- und Videospiele, ist ebenfalls ein internationaler Treffpunkt für viele Gamer und auch eSportler.

Professionelle eSportler, die mit den Besten der Welt mithalten können, achten dabei auch immer auf ihre körperliche Fitness. Millisekunden bestimmen über Sieg und Niederlage. Vieles hängt von dem Tempo und der Reaktion des Athleten ab. Ein gutes Abschneiden kann ohne entsprechende Vorbereitung und körperliche Fitness nicht erreicht werden. eSports ist zwar kein Gewichtheben oder Hürdenlaufen, aber es bestehen kaum Unterscheide zu etwa Sportarten wie Bogenschießen oder etwa Schach. eSportler wollen genauso siegen, wie nicht virtuelle Sportler, der dabei entwickelte Sportgeist ist der Gleiche.

Buchmacher, die auf fussballwetten.com präsentiert werden, akzeptieren Wetten auf eSsports und setzen bald mehr darauf als auf Golf, Rugby und Tennis. Die Unternehmensinvestitionen in den Sport werden sich bis 2021 voraussichtlich verdoppeln und den Gesamtumsatz der Branche auf 3 Milliarden US-Dollar steigern. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass das zahlreiche Publikum große Unternehmen und damit Sponsoren anzieht. Neben dem IT-Bereich sich auch viele andere Branchen an der Werbung für ihre Marken interessiert, haben das nötige Kapital und interessieren sich für moderne Technologien. Durch eine inoffizielle Klassifizierung wird die Bewertung anhand der Zahl der professionellen eSportler in einem bestimmten Land erstellt.

Die Zukunft für den eSport sieht also mehr als rosig aus für die nächsten Jahre, da kann auch Corona nichts daran ändern.

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