Crucial P310 M.2 SSD im Test

Crucial hat eine neue M.2 Festplatte auf den Markt gebracht, die auch für Gamer höchst interessant ist. Die Crucial P310 SSD ist nämlich winzig, mit sehr viel Speicherkapazität und außerdem noch verdammt schnell. Kurz gesagt – es ist die ideale Karte, um sie in tragbare Spielerechner – wie das Steam Deck – zu stecken!

Moderne Technik wird immer kleiner! Und hier haben wir ein weiteres Beispiel dafür, wie schnell dieser Miniaturisierungsprozess inzwischen abläuft. Ich will jetzt nicht damit anfangen, dass ich zu einer Zeit aufgewachsen bin, als Festplatten noch die Größe meines Wohnzimmers hatten, aber selbst vor wenigen Jahren bei Aufkommen der M.2 Karten waren die normalen und leistbaren Karten überwiegend im 2280-Formfaktor und um ein Vielfaches größer. Ich habe ein Foto einer 2280-Formfaktor M.2 Karte gemacht, die in meinem letztes Jahr gekauften Acer Laptop ihren Dienst verrichtet und neben die Crucial P310 gelegt. Die 2280 Karte verfügt über 256 GB Speicherplatz, die winzige Crucial P310 stellt jedoch 2 TB zur Verfügung. Unglaublich, wie es möglich ist, soviel mehr Speicher auf so wenig Platz zu packen. Und das auch noch bei deutlich schnelleren Zugriffszeiten.

M.2 ist eine Spezifikation, die bereits 2012 eingeführt wurde um den SATA-Standard bei Festplatten zu ersetzen. Im Laufe der folgenden Jahre haben sich die kleinen Karten auch immer mehr durchgesetzt, zuerst bei Laptops, dann auf den Motherboards für Desktop Rechner. M.2 SSDs sind grundsätzlich viel kleiner und auch ein wenig schneller als SATA SSD Festplatten, wobei der Geschwindigkeitsunterschied zwar deutlich messbar ist, jedoch dem Benutzer nicht mehr so extrem auffällt wie dies zuvor beim Übergang von klassischen Festplatten mit ihren unzähligen beweglichen Teilen auf SSD (Solid State Drive) war.

M.2 SSD

M.2 SSDs sind inzwischen der Standard bei in PCs verwendeten Festplatten. Moderne Motherboards haben alle zumindest einen Steckplatz, sehr viele bieten auch gleich zwei Steckplätze an. Der alte SATA Anschluss verliert immer mehr an Bedeutung. Die (sinnvollen) Speichergrößen der Karten reichen im Moment von 256 GB bis zu den doch etwas teureren 4 GB Karten. Im Regelfall sind diese M.2 SSDs im Format 2280. Das bedeutet, sie sind 22 Millimeter breit und 80 mm lang. Solche Karten können so gut wie auf jedem Motherboard, egal ob Desktop oder Laptop, verwendet werden. Es gibt auch die etwas kleineren 2260 Karten, während die 2242 Karten recht selten sind. Wenn ihr eine Karte neu kauft, müsst ihr immer schauen, ob ihr diese Karte auch problemlos einbauen könnt, was vor allem bei den kleineren Karten oft NICHT möglich ist (weil keine Befestigungslöcher vorgesehen sind). Ich verwende auch PCI-Karten, auf denen man eine M.2 SSD installieren kann, um damit im Desktop intern noch eine zweite oder dritte Karte zu verwenden. Auch hier müsst ihr euch (am besten vor dem Kauf) vergewissern, ob neben den üblichen 2280 Karten auch kleinere Karten befestigt werden können.

2230 ist die kleinste der standardmäßig verwendeten Kartengrößen und wird normalerweise nur dort eingebaut, wo der Platz wirklich knapp bemessen ist. Bisher waren die Dinger oft relativ teuer bzw. es gab sie gar nicht mit größerem Speicherplatz. Die Geschwindigkeit dieser Karten war auch nicht unbedingt ihre große Stärke. Und genau in diese Nische dringt die Crucial P310 PCIe Gen 4 NVM2 2230 M.2 SSD vor, die winzig, schnell und mit viel Speicher ausgestattet ist. Also die ideale Karte für beispielsweise das Steam Deck!

In der Praxis

Die Crucial P310 wirbt auf ihrer Verpackung mit Lesezugriffszeiten von 7100 MB/Sekunde. Das entspricht mehr oder weniger der Geschwindigkeit der schnellsten derzeit (zu erschwinglichen Preisen) erhältlichen 2280 Karten. Von der Schreibgeschwindigkeit steht allerdings nichts auf der Verpackung.

Zum Vergleich einige weit verbreitete 2280 Karten: die von mir verwendete Samsung 980 PRO wirbt beispielsweise mit einer maximalen Lese-/Schreibgeschwindigkeit: 7000 MB/s bzw. 5000 MB/s, die teurere Samsung 990 PRO mit 7450 MB/s / 6900 MB/s. Günstigere (bzw. etwas ältere) Karten (z.B. die Verbatim Vi560 S3) geben Werte von 520 MB/s für Lese- und 490 MB/s für den Schreibzugriff an. Auch die populäre und für den Dauerbetrieb in NAS Systemen ausgelegte WD Red SA500 NAS SSD liegt im Bereich von um die 550 MB/s für Lesen und Schreiben. Ihr seht also, zumindest im Lesebereich liegt die Crucial P310 im Spitzenfeld.

Wie schaut es aber in der Praxis aus? Zuerst habe ich die Crucial P310 in einem meiner Laptops eingebaut, und hier die Werte gemessen (mit Crystal Mark sowie AS SSD Benchmark) und mit den Werten der bisher verbauten 2280 SSD verglichen. Danach habe ich die Crucial P310 auf einen 4X PCI-E to M.2 Adapter aufgebaut und in einem meiner Spiele Desktoprechner zuerst gemessen sowie danach mehrere anspruchsvolle Spiele (Cyberpunk 2077, UNCHARTED: Legacy of Thieves Collection sowie Horizon Forbidden West) gespielt. Und das Ergebnis ist eindeutig – gefühlt merkt man keinen Unterschied zu den anderen SSDs, bei den Benchmarks kann die Crucial P310 mit der von mit verwendeten Samsung 980 PRO beim Lesen mithalten. Für mich überraschenderweise waren jedoch auch die Schreibzugriffe verdammt schnell und weit über dem Niveau der in meinem Consumer-Laptop verbauten Phison SSD Karte.

Zusammenfassung

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