CryoFall im Test

Mit Online Multiplayer Sci-Fi Survivalspiel CryoFall hat sich Entwickler AtomicTorch Studio auf jeden Fall einiges vorgenommen. Ob man gegen andere Spieler kämpft und Allianzen schmiedet, oder sich doch lieber auf einem PVE Server auf das reine Überleben konzentriert. CryoFall will Spielern beides ermöglichen. Nach zwei Jahren im Early Access wird nun die offizielle Veröffentlichung gewagt.

Wer kennt es nicht? Man wacht in einer postapokalyptischen Umgebung auf, alles sieht irgendwie bekannt aber ebenso befremdlich aus und man trägt Klamotten die einem nicht gehören. So ähnlich ergeht es auch unserem Avatar in CryoFall. Nur, dass sich dieser nicht auf dem Festivalgelände, sondern auf einem unbekannten Planeten wiederfindet. Hier müsste die Analogie zwar noch nicht aufhören, denn auch hier kann man keine zwei Meter gehen ohne auf jemanden zu treffen dem es genauso bescheiden wie einem selbst geht, sollte sie aber.

Ohne jegliche Ausrüstung steht man also da und fragt sich: Was nun? Hilfreicherweise startet man gleich mit einer aktiven Quest: Es gilt ein paar Ressourcen zu sammeln. Auch wenn es kurz dauern mag das zu bemerken. Denn das UI wirkt auf den ersten Blick etwas unübersichtlich, nach ein paar Minuten hat man sich aber daran gewöhnt. Die Menüs, um in einen Server enzusteigen, sind hingegen alles andere als anfängerfreundlich. Quests zu erledigen macht übrigens auf alle Fälle Sinn. Denn diese stellen eine Art Tutorial dar, das einem die verschiedenen Konzepte von CryoFall näher bringen soll. Und davon gibt es tatsächlich jede Menge. Der Kern eines jeden Survivalspiels ist das Crafting-System und das ist auch hier nicht anders. Zunächst gilt es daher genug Material einzusammeln – im wahrsten Sinne des Wortes -, um einfache Werkzeuge basteln zu können. So dauert es nicht lange bis man soweit ist ein kleines Lager aufzubauen. Das erste Lagerfeuer erfolgreich entfacht, bereiten wir uns auf die erste Nacht in dieser fremden Welt vor.

Schlafen kann ich, wenn ich tot bin

Leider wird aus meiner erhofften Bettruhe jedoch nichts. Denn einen Survival-Trick hat unser Avatar überraschenderweise nicht drauf: Schlafen. Daran ändert auch der mühsam erarbeitete Schlafsack nichts. Statt die Nacht also damit zu verschwenden Schafe zu zählen, kann man die dunklen Stunden für produktivere Tätigkeiten nutzen. Etwa zuvor gesammelte Pilze über dem Lagerfeuer zu grillen, oder mit einer Fackel bewaffnet die nähere Umgebung zu erkunden. Letzteres ist gerade zu Beginn eher weniger zu empfehlen. Die hiesige Fauna ist nicht nur sehr aggressiv, sondern in der Dunkelheit auch schwer zu vermeiden. Etwas Zeit zum Kochen aufzuwenden bleibt einem hingegen kaum erspart. Es sei denn man gibt sich damit zufrieden sich rein von rohen Beeren und Früchten zu ernähren. Wobei zu beachten ist, dass Nahrungsmittel und Ähnliches verderblich sind. Wer zu lange offline ist, findet nichts mehr vor als verrottete Biomasse. Es sei dann man hat schon den Kühlschrank erforscht. Nimmt man nicht genug Nahrung und trinkbares Wasser zu sich, geht man jedoch nicht sofort drauf. Stattdessen nimmt man kontinuierlich Schaden bis einem die Lebenspunkte ausgehen. Das Zeitliche zu segnen ist in CryoFall auch gar nicht so schlimm. Man startet lediglich mit weniger Leben und negativen Statuseffekten wie langsamerem Arbeitstempo. Inventar und Ausrüstung bleiben einem über den Tod hinaus gänzlich erhalten. Allerdings gilt das nur für die PVE Server. In der PVP Welt sieht die Sache schon etwas anders aus. Dort verliert man erst mal alle Habseligkeiten, hat aber für einige Zeit die Chance sie sich wieder zurückzuholen.

Spieler und andere Monster

Wagt man sich auf einen der zahlreichen PVP Server merkt man zunächst einmal, dass auf manchen davon recht wenig los ist. Es ist jedoch keine Herausforderung einen mit genügend Mitspielern zu finden. Statt – wie auf den PVE Servern – gemächlich ein Lager aufzubauen und die Welt im eigenen Tempo zu erkunden, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Neue Technologien kann man durch eigene Punkte freischalten. Erhalten kann man diese, indem man Quests erledigt oder neue Dinge versucht. In der Praxis bedeutet das beispielsweise eine Tierart zum ersten Mal zu erlegen oder eine neu entdeckte Frucht zu kosten. Eine coole Idee, gar nicht so weit entfernt davon wie man auch abseits von Computerspielen durch neue Erfahrungen wachsen kann. Aber was interessiert mich Forschung, wenn ich mich nur mit anderen Spielern messen will? Nun ja, lediglich mit einer Steinaxt bewaffnet Streit mit jemanden zu suchen der gerade auf seinem Hoverboard verbeidüst mag heroisch klingen, wird aber wohl ein kurzer Spaß werden. Wobei mir meine Armbrust auch recht wenig geholfen hat als ich von zwei Mitspielern mit Keulen in die Zange genommen wurde. C’est la vie.

Natürlich gibt es aber auch ganz andere Gefahren zu finden. Irgendwie muss ja auch ein PVE Server eine Herausforderung bieten. Wie zuvor erwähnt ist uns auch die heimische Tierwelt nicht gerade freundliche gesonnen. Neben vertrauten Kreaturen wie etwa Wölfen und Bären, sind auch fantastischere Wesen zu finden. Beispielsweise gigantische Echsen die unglücklicherweise schneller laufen können als mein Avatar. Leider kommt einem hier die sehr rudimentäre KI zugunsten. Computergesteurte Widersacher stürmen immer auf direkter Linie auf einen zu. Befindet sich ein Hindernis im Weg, wie etwa ein Baumstamm, bleiben diese einfach daran hängen und werden vom Jäger zur peinlich leichten Beute. Außerdem ist der Sichtbereich dieser Ungeheuer geringer als jener der Spieler, womit sie unter Tags leicht zu vermeiden sind. Die einzige Schwierigkeit die damit noch bleibt ist, dass manche davon hart genug im Nehmen sind, um bessere Waffen zu rechtfertigen. Wenn man jedoch Spaß an einem etwas ruhigerem Spielerlebnis findet wird man auch mit PVE seine Freude haben. Kann man sich doch darauf konzentrieren sein Lager auszubauen und zu personalisieren. Dank umfangreichem Technologiebaum gibt es doch einiges zu entdecken.

Zusammenfassung

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