Cybersicherheit für Gamer – Das solltest du wissen

85% der Menschen zwischen 16 und 29 Jahren spielen zumindest gelegentlich Video- oder Computerspiele. Diese beeindruckende Zahl verdeutlicht, wie beliebt dieses Hobby inzwischen geworden ist. Jedoch führt diese steigende Popularität auch dazu, dass die Gefahr für Cyberangriffe in diesem Bereich steigt. Erfahre, was du als Gamer für deine Cybersicherheit wissen solltest.

Gefahren für Gamer und wie du dich schützt

Das sind die größten Gefahren für Gamer, vor allem im Bereich des Online-Gamings:

Hacking von Konten

Dass Cyberkriminelle ein Konto von dir hacken und übernehmen können, hat vor allem einen Grund: schwache Passwörter. Viele Nutzer sind in dieser Hinsicht bequem. Sie entscheiden sich für Kennwörter, die sie sich einfach merken können, und verwenden diese zudem für gleich mehrere ihrer Konten. Das macht es Kriminellen einfach, in dein Konto zu gelangen. Passwörter wie 123456 oder qwertz können sie in Sekundenschnelle knacken.

Beim Gaming können das die Konten für ein Online-Game sein oder aber dein Benutzerkonto bei PlayStation, Xbox oder Nintendo Switch. Das Gefährliche ist hierbei, dass dort oftmals sensible Daten wie deine Kreditkarteninformationen hinterlegt sind. Andere Infos über dich, wie Telefonnummern oder E-Mail-Adressen, können wiederum für Phishing-Attacken verwendet werden.

Deshalb ist es für Gamer ratsam, ihre Passwörter zu erneuern, wenn sie bisher schwache Zugangsdaten verwenden und zudem dasselbe Kennwort für gleich mehrere Konten gewählt haben. Ein Passwort-Manager wie NordPas kann helfen, deine Logindaten zu speichern und zu verwalten, sowie starke Passwörter zu erstellen.

Identitätsdiebstahl

Cyberkriminelle können persönliche Informationen von dir stehlen (siehe „Hacking von Konten), um Identitätsdiebstahl zu betreiben. Mithilfe der erbeuteten Daten schließen sie zum Beispiel im Internet kostenpflichtige Abos ab, richten Nutzerkonten ein und bestellen Waren.

Abseits von gehackten Konten solltest du gerade im Gaming-Bereich vorsichtig sein, mit wem du Informationen über dich teilst. Beispielsweise solltest du nicht leichtfertig über die Chatfunktion von Spielen, ob per Sprache oder Text, Daten von dir preisgeben. Du weißt nicht immer, wer sich am anderen Ende wirklich befindet, also ob der Mitspieler tatsächlich der ist, für den er sich ausgibt.

Phishing-Angriffe können ebenfalls genutzt werden, um an deine Daten zu gelangen. Die Cyberkriminellen fälschen E-Mails oder SMS und versuchen, dich unter falschem Vorwand auf Webseiten zu locken, auf denen du Daten von dir preisgeben sollst.

Doxxing

Doxxing steht im direkten Zusammenhang mit Identitätsdiebstahl. Wenn Hacker in den Besitz deiner persönlichen Daten gelangen, könnten sie deine Adresse oder Telefonnummer online veröffentlichen. Bei prominenten Personen kommt es in der Regel häufiger zu Doxxing als bei jenen, die nicht im Mittelpunkt des Interesses stehen.

Der Zweck des Doxxing ist es, die Zielperson einzuschüchtern oder zu demütigen. Manchmal wollen sich die Täter auch nur online amüsieren und sind sich des Schadens, den sie anrichten, nicht bewusst.

Malware

Die schon erwähnten Phishing-Nachrichten können darüber hinaus Anhänge enthalten, die bei einem Download Malware auf dein Gerät schleusen. Diese Gefahr besteht beim Gaming vor allem beim Download von Spielen oder Add-ons, die vermeintlich günstiger auf gefälschten Webseiten angeboten werden. Doch statt des Spiels oder der Erweiterung lädst du dir Schadsoftware auf deinen PC.

DDoS-Attacken

Bei DDoS-Angriffen (Distributed Denial of Service) im Gaming-Bereich versuchen Hacker, Gaming-Server zu überlasten und einen Absturz zu verursachen, der den Dienst offline schaltet. Dabei werden zwar keine Nutzerdaten gestohlen, aber es ist dennoch ein Ärgernis für die Nutzer – und die Ausfall- und Wiederherstellungszeit kann für den Anbieter des Spiels teuer werden.

Motivation dahinter ist eine bewusste Einschränkung und Schädigung der Mitspieler. Oder aber die Täter wollen einen Game-Publisher erpressen, sodass sie den Angriff erst dann einstellen, wenn ein Lösegeld gezahlt wurde.

Ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) kann gegen DDoS-Angriffe helfen, denn es verschleiert deine IP-Adresse, welche Hacker für eine solche Cyberattacke benötigen.

Cybermobbing

Mobbing kann auch im Online-Bereich eine nicht zu vernachlässigende Gefahr darstellen. Über Chatprogramme innerhalb der Spiele oder auf Plattformen wie Discord kann es vorkommen, dass Nutzer andere Mitspieler beleidigen oder belästigen und auf diese Weise die psychische Gesundheit des Opfers massiv schädigen.

In solchen Fällen ist es ratsam, dass die Betroffenen den Vorfall unmittelbar dem Unternehmen melden, das für das Game zuständig ist. In schlimmeren Fällen, in denen zum Beispiel körperliche Gewalt angedroht wird oder Bemerkungen fallen, die eindeutig gegen das Gesetz verstoßen, sollten man die Polizei verständigen.

Datenpannen

Hacker können Publisher direkt angreifen. Wenn sie sich Zugang zu deren Systemen verschaffen, können sie eine Fülle von Informationen stehlen – vom Quellcode über die Spiele selbst bis hin zu den in den Benutzerkonten gespeicherten persönlichen Daten.

Ein Beispiel ist jener Vorfall beim US-amerikanischen Videospieleentwickler Rockstar Games. Ein Cyber-Krimineller mit dem Pseudonym „teapotuberhacker“ veröffentlichte in Online-Foren der beliebten Gaming-Reihe Grand Theft Auto (GTA) ein ZIP-Archiv, in dem sich Material zu dem noch nicht erschienenen sechsten Teil der Serie, GTA 6, befand. Der Täter soll das Kommunikationstool Slack genutzt haben, um sich Zugang zu den Daten zu verschaffen.

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