Death Stranding (PC) im Kurztest

Death Stranding, der erste große Titel von Hideo Kojima seit seinem Abeschied von Konami. Ein Game, das bereits auf der PlayStation sehr widersprüchliche Gefühle in mir auslöste. Zum einen fand ich die SciFi-Endzeitstory mit einem Hauch Esoterik sehr interessant und spannend. und die Welt, welche irgendwo zwischen jener der Lebenden und der Toten angesiedelt ist, war ebenfalls sehr faszinierend. Auf der anderen Seite war da das Gameplay, welches die Bezeichnung „Walking-Simulator“ auf neue Ebenen hebt. PC Spieler können sich jetzt selbst ein Bild zu diesem eigenwilligen Werk machen und dürfen sich über diverse technische Features freuen.

Nachdem eine Explosion gigantischen Ausmaßes die Zivilisation in Stücke gerissen hat, liegt die Welt in Trümmern. Die ehemaligen Vereinigten Staaten von Amerika haben sich in einzelne Siedlungen mit wenigen Überlebender zersplittert und die grünen Landschaften der Postapokalypse werden von den Geistern der Verstorbenen heimgesucht. GDs (Gestrandete Dinge), wie die Menschen jene spirituellen Wesen nennen, machen Jagd auf alles, das Leben in sich trägt. Gelingt es den Toten einer lebendigen Seele habhaft zu werden, machen weitere verheerende Detonationen ganze Landstriche dem Erdboden gleich. Um zwischen den einzelnen Siedlungen so etwas wie Handel und Informationsaustausch gewährleisten zu können, sind diese von Kurieren abhängig. Dank der Bridge Babys können die Boten die GDs sehen und ihnen ausweichen. Einer davon ist James Porter Bridges und Death Stranding ist seine Geschichte.

And I will walk 500 miles…

In Sachen Gameplay bleibt im Vergleich zur PS4 Version alles beim Alten. Unsere Aufgabe ist es, diverse Lieferungen zwischen den Knotenpunkten zu tätigen und die USA via chiralem Netzwerk wieder zu vereinen. Auf unseren Wegen gilt es, die Natur zu bezwingen, den GDs auszuweichen und die transportierte Fracht gut auszubalancieren, um Stürze und dadurch resultierende Schäden an der Ware zu vermeiden. Death Stranding ist in seinem Gameplay ein sehr eigenwilliges Spiel und anders als mein Kollege Roland in seinem Test, bin ich mit den Eigenheiten der Spielmechaniken nie ganz warm geworden, da ich diese über weite Strecken eher als langweilig empfunden habe. Was ich schade finde, denn Story und Setting des Games fand ich durchaus spannend. Wäre Death Stranding ein Film oder Comic, hätte ich es abgefeiert. Aber als Game hat es mich weniger überzeugt.

Die PC Version von Dead Stranding kommt natürlich mit diversen neuen technischen Features um die Ecke. So bietet sie eine Bildwiederholungsrate weit über 60 FPS. Auf maximalen Einstellungen weist das, bereits auf der PS4 optisch schöne Game, weitere verblüffende Details auf, ohne dabei übergroß hungrig nach Hardware zu sein. Ich konnte auf meinem PC (siehe Infokasten) auf maximalen Details in einer 2K Auflösung spielen, ohne dabei wirklich oft unter die 60 Bilder pro Sekunde zu rutschen. Schade ist aber, dass Death Stranding in den Optionen nicht viele  Möglichkeiten bietet, die optimale Leistung auf der vorhanden Hardware rauszuholen.

Dies zeigt sich unter anderem an der Limitierung der vorhandenen Auflösungen. So beschränkt sich die Auswahl auf 720p, 1080p, 1440p und 4K. Die Bildwiederholungsrate, lässt sich mit mehren Zwischenstufen auf maximal 240 FPS stellen, jedoch bleiben sie in den Zwischensequenzen auf 60 beschränkt. In Sachen Feineinstellungen der Grafik geizt Death Stranding auch etwas bzw. fällt der Unterschied zwischen den insgesamt vier Voreinstellungen Gerade auf den zwei höchsten Stufen kaum auf. Bedauerlicherweise, gibt es auch keine Optionen für farbenblinde, wie mich, aber das ist nur eine kleine Randnotiz. Lobenswert ist, dass Death Stranding Ultra-Wide-Bildschirme unterstützt. Ein Faktum, welches die Immersion massiv steigert, sofern man einen solchen Screen besitzt.

Ein nettes Schmankerl ist, dass es ein paar Goodies für Half Life Fans gibt. So könnt ihr einen speziellen Hoodie oder die Handschuhe der Heldin aus Half Life: Alyx finden.

FAZIT

Mehr noch als die meisten Games ist Death Stranding vor allem eines: Geschmackssache. Es steht und fällt mit der Frage, ob sich der Spieler mit dem eigenwilligen Gameplay einlassen kann: Von einem Punkt zum nächsten Wandern und dabei der Natur und dem eigenen Gleichgewicht trotzen. Wenn man es zulässt, kann sich dadurch sicher ein meditativer Sog entwickeln, mir ist es allerdings nicht gelungen. Wobei ich sagen muss, dass die Begegnungen mit den GDs sehr gut inszeniert waren und da durchaus Spannung aufkam. Der PC Port ist sauber gelungen, dadurch ist dies auch die optisch schönste Version von Death Stranging. Wer es auf der PS4 noch nicht gezockt hat und Interesse an eine experimentelle Erfahrung hat, kann gerne zugreifen.

Was ist Death Standing? Ein experimentelles Action-Adventure mit Openworld.
Plattformen: PC, PS4
Getestet:  PC Intel Core i5-6500, 8GB RAM, Radeon RX Vega
Entwickler / Publisher: Kojima  Produktions/505 Games
Release: 14. Juli 2020
Link: Offizielle Webseite

Gesamtwertung: 7.6

Einzelwertungen: Grafik: 10 | Sound: 10 | Handling: 8 | Spieldesign: 4 | Motivation: 6

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