Deck Of Ashes – Angespielt

Kennt ihr das Gefühl, wenn man durch Zufall auf ein Genre stößt und merkt, dass ihr das schon immer wolltet nur noch nichts davon wusstet? So ist es mir mit dem sogenannten Deck-Building-Genre ergangen. Da stöberte ich nichts ahnend durch den Steam-Store, dabei landete mein Blick auf Slay The Spire und im nächsten Augenblick hatte ich bereits knapp 95 Stunden darin versenkt. Diese Kombination aus Deck-Building und Rouge-like-Elementen hatte einen unglaublichen Suchtfaktor. Als ich es endlich geknackt hatte, dürften die Videospielgötter meine Gebete nach Nachschub erhört haben, denn Deck of Ashes schneite ins Haus. Obwohl es sich seit Mitte April 2019 erst im Early-Access befindet, verschlingt es bereits jetzt Stunden meines Lebens.

Verfluchte Räuberbande

Deck of Ashes aus dem Hause AYGames ist ein Rouge-like-Kartenspiel-RPG. Darin schlüpfen wir in die Haut diverser Mitglieder einer skrupellosen Räuberbande – den Geächteten. Getrieben von Gier wurden sie Opfer ihrer eigenen Habsucht und eines dadurch resultierenden Fluches. Zum jetzigen Zeitpunkt ist Lucia die Ewige Flamme die einzig verfügbare Antiheldin der Truppe. Die rothaarige Magierin wurde bei lebendigem Leibe verbrannt und erhob sich aus ihrer Asche als ein Wesen, welche eins mit dem Feuer ist. Getrieben vom ewigen Schmerz und dem Verlangen nach Vergeltung, macht sie sich auf die Suche nach Erlösung. Zum großen Bedauern derer, welche sich ihr in den Weg stellen müssen.

Taktisches Kartenscharmützel

Deck of Ashes funktioniert in vielen Bereichen so, wie ich es schon von Slay the Spire kannte. Wir starten jeden Run mit einem rudimentären Deck aus wenig spektakulären Karten. Diese knallen wir unseren Widersachern in rundenbasierten Kämpfen um die Ohren. Thematisch fußt Lucias Kartenrepertoire auf dem Element Feuer. So besitzt sie einige Angriffe die den Gegner in Flammen aufgehen lassen und so über Zeit Schaden zufügt. Damit sie die jeweiligen Karten ausspielen kann, muss sie stets auf ihren Mana-Pool, sowie die Kosten für die gewünschte Attacke im Auge behalten. Soweit, so bekannt. Was Deck of Ashes in weiten Teilen von seinen Genre-Kollegen abhebt, ist die Tatsache, dass jede Karte im Deck nach dem Ausspielen zerstört wird. Dadurch schwindet mit jedem gespielten Zug der Handlungsfreiraum. Hat unser Deck ein bestimmtes Minimum an Karten erreicht, kommt der Aschepakt zum Einsatz. Dieser erneuert fünf zufällige Karten des Decks, jedoch nicht ohne erheblich von Lucias Lebensleiste zu zehren. Ist eine Auseinandersetzung gewonnen, haben wir die Möglichkeit mit sogenannten Ruhepunkten entweder zerstörte Karten zu erneuern oder unsere Gesundheit zu regenerieren. Da die Anzahl an verfügbaren Ruhepunkten jedoch sehr gering ist, erfordert Deck of Ashes einiges an Mikromanagement. Was die Sache für mich besonders spannend und herausfordernd machte.

Abseits der Scharmützel bewegen wir uns über eine Kampagnenkarte. In dieser können wir Zeuge diverser Ereignisse werden, Ressourcen farmen oder Schatztruhen öffnen. Sollten wir uns sammeln und ausruhen wollen, haben wir im Lager die Möglichkeit dazu. Hier lassen sich neue Karten herstellen, die Gesundheit auftanken und Verbesserungen kaufen. Mit denen können wir dann zum Beispiel unseren Vorrat an Ruhepunkten erhöhen. Da es sich bei Deck of Ashes um waschechtes ein Rouge-like handelt verlieren wir mit unserem Tod sämtliche Fortschritte.

Beißen wir gerade noch zu Beginn recht häufig ins Gras, entwickeln wir uns im Laufe der Zeit zu echten Meistern der Kartenkunst. So hat man mit jedem Run und jeder Niederlage das Gefühl vorangekommen zu sein.

FAZIT

Ich muss schon sagen: Das was ich bisher von Deck of Ashes gesehen habehat mir richtig gut gefallen! Die Kämpfe sind sehr taktisch und erfordern einiges an Ressourcenmanagement. Die Tatsache, dass die Karten beim Ausspielen zerstört werden, erfordern ein mehrfaches Überdenken von diversen Manövern. Obwohl die Gefechte stellenweise richtig schwer waren, hatte ich selten das Gefühl, dass Geschehene wäre unfair. Meist war mein Scheitern das Resultat eines unvorbereiteten beziehungsweise unüberlegten Vorgehens. Gerade bei den tollen Bosskämpfen sollte Kalkül und geplantes Handeln an oberster Stelle stehen. Außer dem Gameplay konnte mich auch das Artwork von Deck of Ashes begeistern. Der comichafte Stil erinnert sehr an The Darkest Dungenon und kann mit einigen wirklich coolen Charakterdesigns aufwarten. Freunde von Slay the Spire sollten Deck of Ashes daher unbedingt im Auge behalten. Ich bin überzeugt, dass uns beim offiziellen Release die nächste Suchtspirale erwartet.

[image src=’https://www.gamers.at/wp-content/uploads/2019/06/boxart_6045.jpg‘ width=’100′ height=’100′]

Was ist Deck of Ashes? Ein Deck-Building-Game mit RPG-Elementen. Es gehört außerdem zum Genre der Rouge-likes.
Plattformen: PC
Getestet: Version 1.x auf PC Intel Core i5-4440, 8GB RAN, GeForce GTX 645
Entwickler / Publisher: AYGames/ AYGames, WhisperGames
Release: 11.April 2019 (Early Access)

Passende Beiträge

Mandragora erscheint am 17. April 2025 für den PC

Flint: Treasure of Oblivion erscheint am 17. Dezember

War Robots: Frontiers-Playtest – Mech-Action auf PlayStation und Xbox