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Destiny 2: The Final Shape im Test

Mit „The Final Shape“ nähert sich Bungies langlebiges Sci-Fi-Epos Destiny 2 seinem lang erwarteten Höhepunkt. Seit dem Start des Spiels im Jahr 2017 haben Hüter auf der ganzen Welt gegen die Dunkelheit gekämpft, neue Welten erkundet und unzählige Geheimnisse gelüftet. Nun steht die letzte Entscheidungsschlacht gegen die Dunkelheit vor der Tür, und damit auch der Abschluss einer langjährigen Saga.

Ich erinnere mich noch gut, wie ich als heranwachsender Teenager das erste Mal Destiny 1 startete und meine Reise als Hüter begann. Nie hätte ich gedacht, dass mich dieses Spiel noch so viele Jahre begleiten würde. Ich habe die schönen sowie die eher schlechten Zeiten des Spiels miterlebt. Viele meiner Gamer-Freunde kenne ich hauptsächlich wegen Destiny, und viele dieser Freundschaften sind heute bereits mehrere Jahre alt. Ich habe so viele tolle Momente in diesem Game erlebt, und umso bedeutsamer ist „The Final Shape“ für mich. All diese Spielstunden und Jahre zielten auf diese Erweiterung ab – die Expansion, die nicht nur eine epische Saga beenden, sondern Destiny 2 auch wieder zu alter Größe führen soll. Ob Bungie mit „The Final Shape“ die Erwartungen der Fans erfüllen oder sogar übertreffen kann, erfahrt ihr hier im Test.

The Final Shape-Prisma

Das Ende einer Ära

The Final Shape“ verspricht, die langjährigen Erzählstränge der Destiny-Reihe zu einem dramatischen Abschluss zu bringen. Nach den Ereignissen von „Lightfall“ und dem immer intensiver werdenden Konflikt mit der Dunkelheit müssen sich die Hüter einer neuen Bedrohung stellen, die sowohl das Licht als auch die Dunkelheit herausfordert. Der Zeuge, ein Gott der Dunkelheit, möchte dem Universum seinen Willen aufzwingen. Diese sogenannte „Finale Form“ gilt es zu verhindern, und da kommen wir Hüter ins Spiel. Diese Erweiterung wird voraussichtlich auch das letzte Kapitel der Saga rund um Licht und Dunkelheit sein und Antworten auf viele offene Fragen geben, die die Spieler (mich natürlich eingeschlossen) seit Jahren beschäftigen.

Wie bei jeder großen Erweiterung erwartet uns ein neues Gebiet, das sogenannte „Bleiche Herz“. Dieses befindet sich im Reisenden, einem Maschinengott und Ursprung unserer Kraft als Hüter. Das neue Gebiet soll uns sowohl ästhetisch als auch spielerisch neue Reize bieten, und „The Final Shape“ schafft das auch. Das Gebiet ist abwechslungsreich gestaltet, und es gibt auch abseits der Hauptstory genug zu entdecken. Im Bleichen Herz manifestieren sich die Erinnerungen der verschiedenen Charaktere, und so treffen wir auf bekannte Landschaften wie die Erde oder den Eismond Europa. Je näher wir dem Zeugen jedoch kommen, desto grotesker wird die Landschaft, da dieser den Ort immer mehr korrumpiert.

Was die Inszenierung angeht, konnte Bungie immer abliefern, doch diesmal haben sie sich wirklich selbst übertroffen. Die visuelle und narrative Gestaltung des Bleichen Herzens ist beeindruckend und bietet sowohl langjährigen Fans als auch Neulingen eine fesselnde und tiefgehende Erfahrung. Das Erforschen dieses neuen Gebiets und das Entdecken seiner Geheimnisse wird sicherlich zu den Höhepunkten der Erweiterung gehören.

Neue Stärken, alte Schwächen

Die Storymissionen in „The Final Shape“ bilden den Kern der abschließenden Erweiterung, die den Konflikt mit dem Zeugen zu einem epischen Ende führen soll. Diese Missionen sind darauf ausgelegt, uns durch eine packende Reise zu führen, die das Schicksal der Hüter und des gesamten Universums entscheidet. Überraschungen sind ebenfalls garantiert. Bereits zu Beginn treffen wir auf den totgeglaubten Fan-Liebling Cayde-6, der uns tatkräftig zur Seite steht. Zudem erlangen wir bisher unbekannte Kräfte in Form einer neuen Subklasse.

Diese neue Macht, genannt Prisma, ermöglicht es uns, die verschiedenen Fähigkeiten von Licht und Dunkelheit harmonisch zu kombinieren. Diese Abwechslung lädt zum Experimentieren ein und bringt frischen Wind in das Gameplay. Die Story ist interessant geschrieben und vor allem hervorragend inszeniert. Die Bedrohung durch den Zeugen ist permanent spürbar, und die Missionen unterscheiden sich deutlich voneinander, was für eine abwechslungsreiche Spielerfahrung sorgt. Hier kommen die SpielerInnen voll auf ihre Kosten.

Natürlich ist eine gute Story ein Pluspunkt, aber Destiny lebt vom Content danach. „The Final Shape“ bringt daher einen wirklich guten Strike – quasi eine anspruchsvollere und längere Mission – sowie einen völlig neuen Raid mit dem Namen „Rand der Erlösung“. Neu ist hierbei, dass der Raid kanonisch direkt mit der Hauptstory verbunden ist und den direkten Konflikt mit dem Zeugen behandelt. „Rand der Erlösung“ soll nicht nur sehr groß, sondern auch sehr anspruchsvoll sein; der erste Abschluss erfolgte erst ca. 20 Stunden nach Release. Das, was ich bisher gesehen habe, war durchweg positiv.

Ein wenig gestört hat mich jedoch die unter Destiny-SpielerInnen bekannte „Beschäftigungstherapie“. Damit meine ich Aktivitäten, die grundsätzlich nichts Neues bieten und einfach zu repetitiv sind. Dazu gehören viele Aufgaben im neuen Gebiet. Es ist vielleicht manchmal ganz nett, öffentliche Events im bleichen Herz zu spielen oder verschwundene Geister zu finden, aber auf Dauer ist es doch etwas ermüdend, zumal solche Aufgaben in wirklich jeder Erweiterung zu finden sind und immer wieder kritisiert werden. Für mich als langjährigen Fan ist das zwar mittlerweile kein Schock mehr, aber nur weil etwas seit Jahren praktiziert wird, muss es nicht gut sein. Hier wäre vielleicht ein wenig mehr Spielraum für spannende Neuerungen gewesen.

Verglichen mit anderen Erweiterungen von Destiny 2 hat „The Final Shape“ jedoch höhere Standards, und manche SpielerInnen werden sich an solchen Aktivitäten vielleicht auch nicht stören. Trotz der paar Kritikpunkte bietet diese Erweiterung insgesamt eine vielversprechende Spielerfahrung, die sowohl inhaltlich als auch spielerisch im Großen und Ganzen überzeugen kann.

Die Zukunft von Destiny 2

Der Abschluss der Story in „The Final Shape“ markiert allerdings nicht das Ende, sondern den Beginn eines neuen Kapitels. Das bisherige Season-Modell wird durch Episoden ersetzt, die die Ereignisse nach der letzten Schlacht rund um Licht und Dunkelheit behandeln. Diese Episoden sollen noch mehr Content in Destiny 2 einführen und für zusätzliche Motivation sorgen.

Im Laufe der Zeit werden neue Dungeons – kleinere Raids für 3 Spieler – hinzugefügt. Bungie hat dazu vermutlich noch einige Überraschungen in petto. Ob die kommenden Aktivitäten und die fortlaufende Story überzeugen können, werden wir am 11. Juni 2024 herausfinden, wenn der erste Akt der Episode „Echo“ live geht. Ich bin jedoch guter Dinge und erwarte, dass uns hier etwas Großartiges bevorsteht.

Zusammenfassung

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