Das Internet kommt aus der Steckdose, zumindest beim Einsatz von sog. Powerline-Adaptern. Hersteller devolo hat nun die nächste Generation seiner Adapter vorgestellt, die seit November im Handel sind und Datenübertragungsraten von bis zu 2400 MBit/s versprechen. devolo hat uns für einen Test das neue Magic 2 WiFi Multiroom Kit zur Verfügung gestellt und wir haben das Teil für euch genauer unter die Lupe genommen.
Nachdem wir Anfang diesen Jahres bereits die Powerline Adapter devolo dLAN 1200+ WiFi ac getestet hatten, waren wir gespannt inwieweit die neue Generation da noch eines drauflegen kann und sich auch für uns Spieler eignet.
Lieferumfang
- 1x devolo MAGIC 2 LAN 1-1 Powerline-Adapter
- 2x devolo MAGIC 2 WiFi 2-1 Powerline-Adapter
- 1x Ethernet-Kabel RJ45
- 1x Installationsanleitung
Die neuen Adapter gibt es übrigens auch als devolo Magic 1, sowohl als LAN, als auch als WiFi-Kit, dann jedoch ist die theoretische Übertragungsrate mit 1200 Mbit/s beschränkt. Wer also keine WiFi-Funktionalität benötigt, kann auch zu den reinen LAN-Adaptern greifen.
Installation/Ausstattung und Aufbau
Die Installation der hochwertig verarbeiteten Adapter geht prinzipiell recht einfach vonstatten, sofern man eine frei Steckdose in der Näher des Internet-Routers zur Verfügung hat. Die Adapter selbst sind hochwertig verarbeitet und haben eine Steckdose integriert. Allerdings sind diese von der Größe her nicht zu unterschätzen und sollten für optimale Verbindungsraten direkt an der Steckdose und nicht an einer Steckerleiste angeschlossen werden. Hier heißt es wohl zuerst einmal etwas „umbauen“ in der eigenen Netzwerkkonfiguration. Also zuerst den Adapter und dann erst darauf die Steckerleiste anschließen. Damit sich die Adapter mit dem eigenen Netzwerk verbinden, gilt es zuerst die beiden WiFi-Adapter in den entsprechenden Steckdosen zu platzieren, dann den LAN-Adapter in die Steckdose und per Ethernetkabel mit dem eigenen Router verbinden. Damit sollte ein automatisches Pairing und die Verschlüsselung aller Adapter beginnen. Leuchten alle drei LED’s permanent weiß auf ist die Konfiguration erfolgreich abgeschlossen. Hat jetzt bei uns nicht gleich funktioniert, es gibt aber auch eine „manuelle Pairing“-Methode, mit dieser waren wir dann aber beim zweiten Versuch gleich erfolgreich. Also alles in allem ziemlich einfach und in ein paar Minuten erledigt.
Wem das Ganze dann doch zu „magic“ ist, der kann sich zum einen die „Cockpit-Software“ von devolo auf dem PC, oder die App „devolo Home Network“ auf dem Smartphone installieren. Beide Programme erlauben neben einer Übersicht über alle Daten, auch eine eventuell notwendige Firmwareaktualisierung der Adapter, manuelle Konfigurationsmöglichkeiten, sowie auch die Verwaltung weiterer devolo-Geräte mit einer einzigen Oberfläche. Die beiden WiFi-Adapter haben auf der Unterseite jeweils 2 Gigabit LAN-Anschlüsse um PC oder Spielekonsole direkt anschließen zu können. Der LAN-Adapter selbst hat übrigens keinen weiteren Ethernet-Anschluß, hier braucht man also noch einen freien Port am Router.
Praxistest und Spieletauglichkeit
Nachdem so gut wie niemand zuhause wahrscheinlich eine „ideale Konfiguration“ mit keinen anderen Stromverbrauchern realisieren kann, haben auch wir, wie auch schon beim letzten Test die Adapter einfach in unser bestehendes Netzwerk integriert, wo neben Computer, Router, Drucker auch noch andere Verbraucher wie Lampen oder Ladegeräte als natürliche Störquelle fungieren und entsprechend an der Datenübertragungsrate der devolo Adapter knabbern. Somit ist bei jedem zuhause die Konfiguration unterschiedlich und wir können hier nur subjektiv in unserer Umgebung testen. Trotz sehr viel Verbraucher im Netz erreichten wir mit unserem Testgerät in der Nähe der Steckdose mit dem LAN-Kit annähernd dieselben Datenraten von etwa 100 Mbit/s wie direkt am Router. Wenn wir unser Testgerät weiter entfernt im unteren Stockwerk an eine Steckdose angesteckt hatten, viel die Datenrate mit 75 Mbit/s zwar etwas ab, es reicht aber immer noch problemlos um alle Spiele zu spielen, oder hochauflösende Filme zu streamen.
Neben einer sehr guten LAN-Performance bieten die neuen Adapter der Magic-Reihe aber auch eine gute WiFi-Abdeckung, vor allem mit der Mesh WLAN-Technik. So kann mit mehreren Adaptern ein zusammenhängendes WLAN-Netzwerk aufgebaut werden, welches automatisch zum jeweils stärksten Zugangspunkt wechselt, je nachdem wo man sich mit dem Endgerät befindet. Sehr praktisch und der Hersteller empfiehlt eine solche Konfiguration ab ca. 90m² Fläche. Das System kann jederzeit mit weiteren Adaptern derselben Reihe ergänzt werden.
Wer also Probleme mit seinem Internet zuhause hat, weil das WLAN-Signals des Routers zu schwach ist, für den sind die neuen devolo-Adapter eine gute Wahl, wenngleich diese aber leider nicht abwärtskompatibel mit älteren Adaptern von devolo sind. Der Hersteller bietet Reichweiten von 500m über das Stromnetz und Durchsatzraten von theoretischen 2400 Mbit/s jedoch nur durch den Einsatz von neuen G.hn Chipsätzen der 2. Generation, deswegen ist es nicht möglich diese mit älteren Geräten zu kombinieren. Durch die neue Technik sollte dafür aber auch eine Übertragung von 8K-Videoinhalten und sonstige datenintensive Anwendungen kein Problem sein und man ist zukunftssicher ausgerüstet.
Wer sich jetzt vielleicht für die neuen Adapter interessiert, der kann auch mal in diesen Podcast reinhören, hier werden nochmals die neuen Features und Möglichkeiten der Magic-Serie erklärt.
FAZIT
Praktisch ist auch, daß durch die Adapter prinzipiell keine Steckdose verloren geht und man bei der WiFi-Ausführung auch noch Mesh WLAN-Technik einsetzen kann. Es gibt versch. Kits je nach Anwendungsbereich, die durch einzelne Adapter später erweitert werden können. Das uns zur Verfügung gestellt Multiroomkit schlägt zwar mit stolzen € 300 zu Buche, bietet aber dafür eben gleich Adapter um zwei Räume versorgen zu können. Wer z.B. den WiFi-Part nicht benötigt, kann zur günstigeren LAN-Ausführung greifen bzw. auch die Magic 1-Reihe nehmen, die bis 1.200 Mbit/s Durchsatz bietet. Auf jeden Fall hat sich auch dieses Produkt, wie schon sein Vorgänger, unseren Hardware-Award redlich verdient.