Diablo III: Ultimate Evil Edition TEST

Es erinnert an seelige Diablo-2-Zeiten: Nachdem am Ende des vierten Aktes das Böse gebannt scheint, sucht es uns im finalen Abschnitt erneut heim – nur eben größer, mächtiger, fieser. So gestaltet sich nun auch der fünfte und finale Akt von Diablo III: Ultimate Evil Edition.

Der neue Akt führt euren Charakter durch neue, etwas abwechslungsarme Gebiete mit frischen Feinden. Zudem wartet nun  – genau wie in den vorangegangenen vier Akten –  noch mehr Beute auf euch. Entwickler Blizzard schraubte am Loot-System, was die Chancen, seltene Gegenstände zu finden, enorm steigert. Das wird nicht allen gefallen, besser als vorher ist’s aber allemal (viel zu selten wurden besondere Items gefunden). Auch neu: Im Lager wartet die Mystikerin, die als dritter Handwerks-NPC bei Bedarf eure Eigenschaften und euer Aussehen ändert.

Für alle, die sich noch nie für die Story von „Diablo“ interessiert haben, ist der neue Abenteuer-Modus wie geschaffen. Dort sind alle Schnellreise-Wegpunkte von Anfang an verfügbar, zudem gibt es immer neue Kopfgeld-Aufträge und Nephalem-Portale, die in zufallsgenerierte Dungeons führen. Und wem es dann immer noch zu einfach ist, seinen (nun bis Level 70 steigerbaren) Helden durch Verliese und Landstriche zu treiben, der kann jederzeit am Schwierigkeitsgrad drehen.

Neben Akt 5 ist die größte Neuerung in Diablo III: Ultimate Evil Edition ein Heroen-Zugang: der Kreuzritter. Dieser schwer gepanzerte Nahkämpfer, der nicht selten an den Paladin aus „Diablo 2“ erinnert, ist ein Tank bester Güte. Er kann also ordentlich einstecken, teilt mit Schild und klassenspezifischen Flegeln aber auch anständig aus und hilft der Gruppe mit diversen Boni. Ein großartiger Charakter, der sich perfekt in die restliche Heldenriege einreiht.

Technisch wurde auch fleißig nachgebessert, womit Diablo III nun endlich rund läuft – jedenfalls auf der PS4, dessen Version hier getestet wurde. Auch wenn Massen an Gegnern auf dem Bildschirm sind und gleichzeitig ein magisches Effektfeuerwerk sondergleichen abgebrannt wird, bricht die Bildrate von 60 fps nie spürbar ein; und das trotz knackscharfer 1080p-Auflösung. Der typische, etwas grobschlächtige Blizzard-Comicstil bleibt aber nach wie vor Geschmackssache.

FAZIT

Allein oder zusammen mit anderen Spielern, online oder lokal – Diablo III: Ultimate Evil Edition ist nach wie vor eine nahezu perfekte Suchtorgie. Dem finalen Akt stünde ein wenig mehr Abwechslung gut, die Kerker sind denen des Hauptspiels aber jedenfalls ebenbürtig und fügen sich gut ein. 1080p und 60 Bilder pro Sekunde sind für für die Augen eine wahre Wohltat, und die deutlich höhere Droprate für besondere Gegenstände dürfte jene Spieler versöhnen, die bislang vergebens nach bestimmten Items gefarmt haben. Unerwünschte Waffen sowie Rüstungen können nun auch an PSN-Freunde geschickt werden – sehr praktisch. Wer gerne lootbasierte Action-RPGs spielt und sich nicht an der groben, etwas biederen Grafik stößt, sollte sich genötigt fühlen zuzugreifen. Denn Diablo 3: Ultimate Evil Edition ist derzeit der definitive König unter den Hack’n’Slay-Spielen.

Gesamtwertung: 8.8

Einzelwertungen: Grafik: 6 | Sound: 10 | Handling: 10 | Spieldesign: 8 | Motivation: 10

Passende Beiträge

Flint: Treasure of Oblivion im Test

ANTONBLAST im Test

The Spirit of the Samurai im Test