Nachdem alle übrigen Weihnachtskekse verdaut und die Silvester-Kopfschmerzen sich verzogen haben, sind mir mit dem Einzug des Alltags nun endgültig im neuen Jahr angekommen. Die Kinos haben davon scheinbar nichts mitbekommen, denn bis Mitte des Monats tut sich dort so gut wie nichts. Darum habe ich mich entschlossen, einen vorausschauenden Blick auf das Kinojahr 2019 zu werfen und für euch zusammenzufassen, was uns denn in den nächsten 12 Monaten auf der großen Leinwand so erwartet.
Eine kleine Warnung gleich vorweg: Die Vorschau beschränkt sich Großteils auf die ganz großen Veröffentlichungen des Jahres. Das liegt vor allem daran, dass kleinere Indies selten so lange im Voraus bestätigte Releasetermine bekommen und ich hier ausschließlich Filme behandle, die einen solchen besitzen. Des Weiteren wird dem einen oder anderen die Dichte und Fortsetzungen bzw. Fortführungen oder Reboots bekannter Franchises auffallen. Das liegt nur teilweise an der zunehmenden Vorliebe Hollywoods für bereits etablierte Geschichten, denn zu vielen angekündigten eigenständigen Releases gibt es schlicht und ergreifend einfach noch zu wenig Informationen, um abschätzen zu können, was aus ihnen wird. Zu guter Letzt kann ich außerdem keine Garantie für die Richtigkeit der Starttermine geben, denn die können sich jederzeit ändern. So, genug der Erklärungen…sehen wir uns an was 2019 dem Kinofreund zu bieten hat!
Jänner
Auch wenn das Marketing hierzulande zu wünschen übrig lässt, mit Glass (17.01.) kommt wohl eine der spannendsten Neuerscheinungen der nächsten Monate in den Startlöchern. Nachdem sich der Überraschungshit Split von 2016 als Fortsetzung zum schon 18 Jahre alten Unbreakable herausgestellt hat, kommt nun eben mit Glass der Abschluss einer Reihe, von der man noch gar nicht so lange weiß, dass es eine ist. Bruce Willis, James McAvoy und Samuel L. Jackson treffen also in dem übersinnlichen Thriller aufeinander und was sich daraus entwickelt, macht schon verdammt neugierig. Bleibt nur zu hoffen, dass Mastermind M. Night Shyamalan es schafft, die Qualität der ersten beiden Filme zu halten.
Sicher auch von vielen heiß erwartet wird mit Creed 2 – Rocky’s Legacy (24.01.) die Fortsetzung zum erstklassigen Rocky Spinoff. Familien dagegen werden sich auf die neuen Abenteuer von Ralph in Chaos im Netz (24.01.) freuen.
Februar
Mit Alita: Battle Angel (14.02.) erfüllt sich James Cameron einen alten Traum. Seit über 20 Jahren plant die Hollywood-Legende James die Verfilmung des in den 90er-Jahren sehr populären Manga, doch weiter als in die Vorproduktion hat er es aus verschiedensten Gründen nie geschafft. Jetzt hat er die Zügel in die Hände von Robert Rodriguez gelegt und der hat es endlich geschafft, den Film zu realisieren. Die dystopisch Sci-Fi Story um das Cyborg-Mädchen Alita, die auf der Suche nach ihrer Vergangenheit ist, scheint ein optisch beeindruckendes Action-Spektakel zu werden, dass mit Christoph Waltz, Mahershala Ali und Jennifer Connelly auch noch erstklassig besetzt ist.
Daneben können wir im Februar wohl einen Kampf der Familienfilme beobachten. Denn mit Drachenzähmen leicht gemacht 3 – Die geheime Welt und The LEGO Movie 2 erscheinen gleich zwei heiß ersehnte Animationsfilme am 07.02. Möge der bessere gewinnen!
März
Mit einem Knall beginnt der März. Captain Marvel (07.03.) läutet nicht nur die MCU Saison ein, sondern etabliert zum ersten Mal eine weibliche Superheldin als Hauptcharakter. Zudem scheint, so man den Gerüchten und Theorien glauben kann, der in den Neunzigern angesiedelte Film so etwas wie ein Wegbereiter für den von allen erwarteten Abschluss der Avengers-Reihe und allem was danach kommt, zu sein. Brie Larsen wird in der Titelrolle einen der wohl mächtigsten Helden einführen und hoffentlich die Frage klären: Wo zum Henker ist Captain Marvel während all der Zeit, die wir mit dem MCU bisher erleben durften?
Jordan Peele ist mit Get Out die Horror-Überraschung der letzten Jahre gelungen und mit Wir (14.03) bringt er sein neues Werk in die Kinos. Für Freunde des gepflegten Unsinns gibt es noch Iron Sky – The Coming Race (21.03.) als Highlight.
April
Und damit auch niemand vergisst, wer die Kinokassen in der Hand hat, bringt Disney gleich im April den wohl meist erwarteten Film des Jahres und den Abschluss der Phase 3 des MCU, Avengers: Endgame (25.04). Noch ist die genaue Story unter Verschluss, doch eine große Rolle für die gerade erst vorgestellte Captain Marvel ist bestätigt. Daneben gibt es hunderte mehr oder weniger nachvollziehbare Theorien zum Ausgang der Geschichte und eine Handvoll kryptischer Aussagen von Cast und Crew. Doch sicher ist nur eines, Endgame wird mit Sicherheit einer der finanziell erfolgreichsten Filme des Jahres, obwohl er gerade im April mit viel Konkurrenz zu kämpfen hat.
So kommt unter der Regie von Tim Burton mit Dumbo (04.04.) die erste von drei (!) Disney Realverfilmungen altbekannter Klassiker aus eigenem Haus in die Kinos. Außerdem erwarten uns mit Friedhof der Kuscheltiere (04.04.) und Hellboy (11.04.) gleich zwei Reboots/Remakes und Warner versucht mit Shazam! (04.04.) einen ganz neuen und anderen Superhelden zu etablieren, unabhängig vom leidigen DCEU.
Mai
Im Mai wird es tatsächlich eng im Kino, denn kein anderer Monat ist schon jetzt dermaßen voll. Der von mir persönlich am meisten erwartete Film des Monats ist aber ohne Frage John Wick: Kapitel 3 (23.05.). Nach zwei erstklassigen Vorgängern, die mit jeder Menge Spannung, atemberaubender Action-Choreografie und einem Keanu Reeves in Höchstform aufwarten konnten, ist die Vorfreude dementsprechend groß. John ist, nachdem er in Teil 2 den Kodex gebrochen hat, nun selbst der Gejagte, denn das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld lässt keinen Killer kalt. Es wird sich zeigen, ob der beste von allen, dieser Übermacht gewachsen ist.
Mit Aladdin (23.05.) steht bereits das zweite Realfilm-Remake von Disney auf dem Plan, während Godzilla: King of the Monsters (31.05.) die Hollywood Neuauflage der Monster-Franchice fortsetzt. Außerdem gibt es noch das Biopic Rocketman (17.05.) über das Leben von Elton John und Brightburn (23.05.) zu sehen, eine äußerst interessante Neuinterpretation der Superman-Story.
Juni
Auch im Juni kommt wieder Marvel zum Zug, diesmal allerdings außerhalb des MCU. Mit X-Men: Dark Phoenix (06.06.) geht es weiter in der Mutanten-Saga, um die es seit dem wenig geliebten X-Men: Apocalypse und den Wirren um die Übernahme von FOX durch den Riesen Disney, etwas ruhig geworden ist. Bei einem Einsatz der Truppe im All, kommt Jean Grey beim Versuch die anderen zu schützen, in Berührung mit der Phoenix-Force. Die unglaubliche Macht, die dadurch in ihr freigesetzt wird, ist aber kaum kontrollierbar und so sehen sich die X-Men einem ganz prekären Problem gegenüber. Die gesamte, etablierte Besetzung ist ein weiteres (und wohl letztes) Mal zurück, um die Gunst der Seher zurückzugewinnen.
Des Weiteren erwartet uns im Juni noch ein Reboot, nach dem zwar niemand gefragt hat, das aber trotzdem ganz interessant werden könnte, und zwar Men in Black – International am 14.05.
Juli
Womit wir beim dritten und wahrscheinlich größten der 3 Disney-Realverfilmungen angekommen wären. Der König der Löwen (18.07.) ist der einzige aus dem Trio, der komplett ohne echte Schauspieler auskommen wird, was die Bezeichnung „Realverfilmung“ etwas fraglich macht. Wie dem auch sei, der Erfolg ist wohl vorprogrammiert, handelt es sich hierbei um die erfolgreichste Marke, die Disney jemals etabliert hat. Die Fangemeinde des Originals ist ungebrochen groß ist gerade alt genug, um es kaum erwarten zu können, dem eigenen Nachwuchs die Helden ihrer Kindheit näher zu bringen. Ob es dafür diese Neuauflage wirklich braucht, sei dahingestellt.
Daneben gibt es im Juli Spider-Man – Far from Home (05.07.) zu sehen, den letzten Eintrag ins MCU in diesem Jahr, sowie mit Pets 2 (04.07.) einmal mehr etwas für die ganze Familie.
August
Mit Once Upon a Time in Hollywood (08.08.) meldet sich Meister Quentin Tarantino zurück und erzählt diesmal die Geschichte um einen Schauspieler und sein Stunt-Double im Hollywood der 70er Jahre. Worum es sich dabei ganz genau handelt ist nicht bekannt, doch da der von Leonardo DiCaprio verkörpert Hauptakteur zufälligerweise der Nachbar von Superstar Sharon Tate ist, die ja bekanntlich von Charles Manson und seinen Anhängern auf bestialische Weise ermordet wurde, lässt sich schon einiges erahnen. Wie bei Tarantino üblich, drängen sich die Superstars auf der Casting-Liste: Neben DiCaprio werden Brad Pitt, Kurt Russel, Margot Robbie, Al Pacino, Dakota Fanning und Tim Roth zu sehen sein.
New Mutants (22.08.) ist eine Art Neuinterpretation der X-Men im Horror-Genre. Dazu gibt es den Fast & Furious Ableger Hobbs & Shaw (01.08.) und Artemis Fowl (22.08.) die Verfilmung der äußerst erfolgreichen Sci-Fi/Fantasy Buch-Reihe.
September
Der September hat zum jetzigen Zeitpunkt nur ein einziges Highlight zu bieten, dafür aber ein großes: Es – Kapitel 2 (05.09.) setzt eine der erfolgreichsten und die wohl beste Stephen King Verfilmung der letzten Jahre fort. 26 Jahre nach den dramatischen Ereignissen des ersten Teils scheint ES zurück zu sein und so versammeln sich die im Laufe der Jahre in alle Himmelsrichtungen verstreuten Mitglieder des Clubs der Verlierer, um dem Clown Pennywise und dem finsteren Wesen, das sich hinter dessen Maske verbirgt, ein für allemal den Garaus zu machen. Prominente Gesichter, wie James McAvoy oder Jessica Chastain übernehmen die Rollen der nun erwachsenen Helden und auch Bill Skarsgård kehrt als Pennywise zurück.
Oktober
Viel ist noch nicht bekannt geworden über Zombieland 2 (11.10.), jedoch reicht mir die Ankündigung allein um diesen Film zur von mir am meisten erwarteten Fortsetzung des Jahres zu machen. Der Main-Cast des Originals ist zurück und so bleibt nur zu hoffen, dass die Zombie-Hatz mit Woody Harrelson, Emma Stone und Jesse Eisenberg nach immerhin 10 Jahren, dem mittlerweile zum Kultfilm aufgestiegenen Erstling, gerecht werden kann. Geredet wird über diese Fortsetzung ja schon seit Jahren und nun ist es endlich soweit und wir erfahren, wohin es Tallahassee, Columbus, Wichita und Little Rock verschlägt.
Fortsetzungen zu ganz großen Franchises stehen außerdem auf dem Plan: Zum einen Toy Story 4 (03.10.) und zum anderen Terminator 6 (30.10.). Ebenfalls erwähnenswert ist der außerhalb des DCEU angesiedelte Joker (17.10.), eine Art Origin Story über den wohl bekanntesten Antagonisten in der Comic-Geschichte.
November
Zum Jahresende hin werden die Ankündigungen und Starttermine immer weniger, ist ja dann doch noch fast ein Jahr bis wir dort ankommen und in dieser Zeit wird sich wohl noch so einiges dazugesellen. Was wir aber im November zu erwarten haben, ist Kingsman 3 (08.11.), auch wenn über den Film noch so gut wie nichts bekannt ist. Soweit weiß man nur, dass abermals Matthew Vaughn Regie führen wird. Gerüchten zufolge soll es sich um ein Prequel handeln, dass zu Ende das 19. Oder Anfang des 20. Jahrhunderts angesiedelt ist, was bedeuten würde, dass man auf die etablierte Besetzung komplett verzichtet. Ob sich das Gerücht bestätigt, bleibt abzuwarten.
Ach und weil wir alle sehnlichst darauf gewartet haben, kommt dann auch noch das Reboot 3 Engel für Charlie (01.11.)…
Dezember
Womit wir beim Dezember angekommen wären und die Frage, was wohl der größte Hit zum Jahresende sein wird, ist einfach zu beantworten. Star Wars: Episode IX (19.12.) ist wohl der Film auf den alle warten. Ganz egal ob man Episode VIII: Die letzten Jedi nun mochte, oder für den Niedergang des Star Wars-Franchises hielt, jeder will wissen, ob es dem auf den Regiestuhl zurückgekehrten J.J. Abrams gelingen, die Saga zu einem würdigen und alle zufriedenstellenden Ende zu bringen. Nicht zuletzt Disney, denn der Erfolg von Episode IX wird sicher eine große Rolle in der Planung über die Zukunft von Star Wars einnehmen.
Mit Jumanji 2 (13.12.) kommt das Sequel zum doch recht überraschenden Erfolg von 2017 und eine längst überfällige Verfilmung des Musical-Klassikers Cats (25.12.), von Andrew Lloyd Webber.