Die Siedler, sie wuseln bald wieder über den Bildschirm, am 17. März ist es soweit, dann veröffentlicht Ubisoft den neuesten Teil der Aufbaustrategieserie für den PC. Wir haben mal einen ersten Blick für euch riskiert.
In Die Siedler entdecken Spieler:innen wieder neue Ländereien, müssen wie eh und je genügend Ressourcen sammeln um eine Gemeinschaft aufzubauen, Verbündete rekrutieren und militärische Einheiten ausbilden um die neue Siedlung zu erweitern und zu verteidigen.
Der neueste Teil wurde von Ubisoft Düsseldorf entwickelt, welchem auch die ehemaligen Mitarbeiter von Blue Byte angehören, die ja die Aufbaustrategieserie 1993 mit dem ersten Teil gegründet hatten. Die Siedler trägt keine Zusatzzahl im Namen und ist quasi ein Reboot der Serie, welches vorrangig durch die Die Siedler 3 und Die Siedler 4 inspiriert wurde.Lange war es sehr ruhig um die Fortsetzung des Spiels, welches ja schon 2018 auf der gamescom angekündigt wurde, jetzt haben die Entwickler überraschend aufhorchen lassen und wir konnten eine Closed Beta-Version des Spiels anspielen.
Technisch basiert der neue Teil auf der eigenen und leistungsfähigen Snowdrop-Engine, die auch andere Titel wie z.B. The Division antreibt. Die Grafikkulisse ist wie gewohnt farbenfroh und hat den schon gewohnten und beliebten putzigen Look, wenn wir auch in der uns zur Verfügung gestellten Version noch nicht die höchsten Grafikdetails freischalten konnten.
In Die Siedler ist die Elari-Fraktion gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen und sich in einem neuen und unbekannten Land niederzulassen. Abenteuer erwarten die Siedler, wenn sie auf andere Fraktionen treffen und sich auf ihrer Reise harten Herausforderungen stellen. Es gibt insgesamt drei fiktive spielbare Fraktionen in Die Siedler, jede mit einem einzigartigen Aussehen, Spielstil und einer eigenen Hintergrundgeschichte.
Zu Beginn in der Kampagne oder im Skirmish-Modus bietet uns das Spiel zum Start ein Lagerhaus, zahlreiche Siedler, Träger und einige Ingenieure. Die zuletzt genannten Einheit hat im Spiel eine wichtige Aufgabe und kann neben den militärischen Einheiten von uns direkt gesteuert werden. Das ist auch dringend notwendig, denn die Ingenieure sind nicht nur zuständig für den Aufbau neuer Gebäude, sondern übernehmen auch die Aufgabe von früheren Einheiten wie Geologen oder Pionieren.
Zu Beginn gilt es also die Versorgung von wichtigen Ressourcen sicher zu stellen, dazu gehören vor allem Holz und Stein um die benötigten Gebäude bauen zu können. Danach gilt es die Nahrungsversorgung in Gang zu bringen, will heißen wir bauen Fischerhütten, Jagdhütten, Farmen usw. Schnell wird uns dabei das Anfang begrenzte Gebiet zu klein und wir sollten frühzeitig einige Ingenieure losschicken um unser Gebiet zu erweitern, das dauert nämlich eine Weile, denn jede der sechseckigen Waben wird einzeln erforscht und besetzt.
In Ruhe vor sich hin siedeln?
Hat man seine ersten Gebäude errichtet mit dem Material, welches die Träger herangeschleppt haben, müssen diese auch mit Wegen und Straßen miteinander verbunden sein. Hat man sein eigene Gebiet schon an den ersten Stellen ausgeweitet, wird man wahrscheinlich auch schon auf die ersten gegnerischen Einheiten stoßen. In Ruhe vor sich hin siedeln ist also nicht möglich, der Gegner erscheint recht schnell im eigenen Gebiet und beginnt sofort unsere Einheiten und Gebäude zu attackieren.
Zu Beginn stellt das Spiel zwar einige militärische Einheiten wie Schwertträger oder Bogenschützen zur Verfügung, auf Dauer wird das aber nicht reichen um den Gegner zurückzudrängen oder sogar anzugreifen. Es ist also an der Zeit neue Einheiten auszubilden. Da diese aber Waffen benötigen braucht es zuerst eine Schmiede. Die funktioniert aber nur wenn sie mit Eisenbarren versorgt wird zu deren Herstellung wiederum Kohle notwendig ist. Beides muß in entsprechenden Minen erst abgebaut werden. Dazu sollte aber ein Ingenieur zuvor die entsprechenden Rohstoffe auch lokalisiert haben. Etwas später können auch noch Esel gezüchtet werden um den Transport der Waren zu beschleunigen. Komplexer wirds aber dann auch nicht mehr, die Warenwirtschaftskreisläufe sind also nach etwas Eingewöhnung durchaus überschaubar. Selbst die produzierte Nahrung wird nicht mehr für die eigene Bevölkerung verwendet, sie dient lediglich als Booster um die Produktion von Gebäuden zu beschleunigen.
Also eigentlich alles Abläufe die man soweit schon von den anderen Teilen kennt. Militärische Einheiten können dann durch Forschungen in einer Akademie mit verbesserten Fähigkeiten ausgestattet werden. Um die eigene Siedlung zu verteidigen ist auch der Bau von zwei versch. Türmen möglich, die dann automatisch anrückende Angreifer attackieren oder eigene Einheiten heilen.
Einige Neuerung gegenüber vorigen Teilen gibt es auch, so gibt es auf der Karte sog. Landmarks, die erobert werden können und bestimmte Vorteile bzw. Rohstoffe als Belohnung bereit halten. Und bei den militärischen Einheiten können sog. Siege-Einheiten ausgebildet werden um gegnerische Festungen besser angreifen zu können.
Die Siedler verfügt neben der Einzelspielerkampagne auch über weitere Spielmodi wie Ansturm und Skirmish (Solo gegen KI, Koop gegen KI oder PvP mit bis zu acht Spielenden).
FAZIT
Mein persönliches Fazit für das neue Die Siedler ist definitiv gespalten. Zum einen macht es zu Beginn nach längerer Zeit gleich wieder sehr Spaß loszusiedeln und man freut sich wenn die putzigen Siedler grafisch sehr schön dargestellt über die Bildschirme wuseln. Zum anderen kommt man nach einigen Spielen aber bald an die Grenzen des Möglichen, die Wirtschaftsabläufe sind relativ vereinfacht und entschlackt worden gegenüber vorigen Teilen und ohne Kämpfe ist kein ruhiges Siedeln möglich. Überhaupt zielt der neue Teil irgendwie mehr auf Multiplayergefechte ab, entweder im Ansturm- oder Skirmish-Modus.
Gegenüber den damaligen Ankündigungen der Entwickler hat sich der neue Teil dann doch in eine andere Richtung entwickelt und soll wahrscheinlich zugänglicher für Neueinsteiger sein. Mich stört das persönlich weniger, zu komplex und hektisch sollte es dann auch für mich nicht werden, aber was ist mit den Siedler-Veteranen, die sich gerne an den komplexen Spielmechaniken erfreut haben? Irgendwo konnte ich da nicht viel Neues entdecken, eher sogar einen Rückschritt, vor allem wenn ich eben nicht im Multiplayer-Modus spielen möchte. Gut, ich konnte die Einzelspielerkamapgne noch nicht spielen, die hoffentlich mit einer spannenden Story und interessanten Aufgaben aufwarten wird und einiges wett machen könnte.
Am besten, versucht jeder Siedler-Fan, ob er evtl. einen Platz in der Closed Beta bekommt um sich selbst ein Bild der neuen Die Siedler zu machen. bzw. werden wir euch natürlich sobald es eine Review-Version gibt, einen entsprechenden Testbericht abliefern der mehr Aufschluss über die Qualität des Spiels liefern wird.