Doktor Bibber Tierarzt im Test

Seit nunmehr 20 Jahren dürfen wir im Geschicklichkeitsspiel Doktor Bibber mit einer Pinzette Gegenstände aus „Patient Paul“ entfernen. Im neuesten Ableger schlüpfen wir in die Rolle eines Veterinärs und versuchen in Doktor Bibber Tierarzt verschluckte Dinge aus dem armen Hund Pico herauszuoperieren. Ein nicht minder schwieriges Unterfangen, aber mindestens genauso unterhaltsam.

Im Jahr 1962 entwickelte der Student John Spinello im Rahmen seiner Ausbildung an der University of Illinois den Prototypen für ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem die Hand-Augen-Koordination sowie die Feinmotorik der Teilnehmer getestet werden sollte. Das kastenförmige elektrische Spielzeug bestand aus einer Metallplatte mit Löchern und einem Metallstab. Diesen musste der Spieler in die Öffnungen stecken, ohne die Seiten zu berühren, andernfalls wurde ein Stromkreis geschlossen und eine laute Glocke ertönte. Spinello verkaufte die Rechte für die Spielidee an den renommierten Spielzeugdesigner Marvin Glass für einen Betrag von 500 US-Dollar. Heute wird das Franchise auf rund 40 Millionen Dollar geschätzt. Seit dem Jahr 2000 vertreibt Hasbro das Geschicklichkeitsspiel im deutschsprachigen Raum unter dem Namen Doktor Bibber.

Passend zum Welttag des Hundes am 10. Oktober wurde mit Doktor Bibber Tierarzt der neueste Ableger der Spielreihe veröffentlicht. Hier verarzten wir nicht Paul, sondern seinen Hund Pico.

Operation Autschi

Der arme Vierbeiner hat nämlich allerlei Dinge verschluckt, darunter etwa größere Knochen, Socken, aber auch Hausschuhe und Handys. Das schmerzt natürlich und deswegen versuchen wir als Tierarzt diese „Autschies“ aus Pico wieder herauszuholen. Zum Glück sind diese magnetisch und so können wir mit dem Hund-o-skop die unverdaulichen Gegenstände wie beim „heißen Draht“ durch den Bauch bewegen, bis sie am Po wieder herauskommen.  Aber Achtung: Ist man etwa zu schnell und verliert den Kontakt zum Autschi, dann ertönt aus dem Lautsprecher ein schriller Alarm, fällt es aus dann auch noch aus seinem Körper heraus, dann ist der Spielzug dieses kleinen Tierarztes beendet und der nächste Spieler ist an der Reihe. Wer am Ende einer Runde die meisten Gegenstände aus dem Bauch von Pico herausgeholt hat, der ist auch der Gewinner. Wer zunächst üben will, der kann den Hunde-Scanner flach auf den Tisch legen. In dieser Position bleiben immer alle Teile im Hund drinnen und können nicht herausfallen.

Wie sehr die Gegenstände dem kleinen Kläffer schmerzen, ist sehr deutlich durch den eingebauten Lautsprecher wahrnehmbar. Es grummelt, blubbert und knurrt und wenn das Autschi dann endlich den Magen verlassen hat, pupst oder bellt Pico vor Erleichterung. Vor allem kleinere Kinder werden diese Geräusche sicher sehr amüsant finden, welche sich übrigens auch durch einen Druck auf die Nase auslösen lassen.

Technik-Check

Doktor Bibber Tierarzt benötigt 2 x 1,5 V AA Alkaline-Batterien, die löblicherweise auch gleich im Lieferumfang enthalten sind. Dabei handelt es sich laut Hersteller zwar nur um „Testbatterien“, die schnell gewechselt werden sollten, bei uns sind sie aber nach rund einer Woche noch immer im Einsatz und zeigen keine Ermüdungserscheinungen. Das Spiel ist grundsätzlich qualitativ hochwertig verarbeitet und vor allem die integrierte Aufbewahrungsbox auf der Rückseite für die acht kleinen „Autschis“ ist eine sinnvolle Ergänzung. Schade, dass es das Gleiche nicht für das Hund-o-skop gibt. Das ist mittels Kabel am restlichen Spiel angeschlossen. Solche Leitungen sind aber in der Regel leider immer wieder auch eine Schwachstelle und Doktor Bibber Tierarzt ist hier sicher keine Ausnahme. Eine defekte Verbindung sollte zwar die Grundfunktionalität nicht beeinträchtigen, es würden jedoch aufgrund der fehlenden Kontakte keine Sounds mehr abgespielt, was dann doch eine erhebliche Einschränkung darstellt. Aber auch hier bin ich mir aufgrund der soliden Verarbeitung sicher, dass mit etwas Sorgfalt das Kabel heil bleibt.

FAZIT

Obgleich die offizielle Altersempfehlung des Herstellers für Doktor Bibber Tierarzt als auch für das Pendant rund um Patient Paul mit sechs Jahren angegeben wird, richtet sich diese tierische Variante definitiv an ein etwas jüngeres Zielpublikum. Das kommt dafür aufgrund der originellen optischen Aufmachung, den lustigen Soundeffekten und dem eher niedrigen Schwierigkeitsgrad voll auf seine Kosten. In geselliger Runde ist Spielspaß garantiert, aber natürlich kann es genauso gut auch alleine gespielt werden. Ältere Kids werden aufgrund der fehlenden Herausforderung dagegen vermutlich schnell das Interesse verlieren. Insgesamt ist der Tierarzt-Ableger eine durchaus unterhaltsame Variation der bekannten Doktor Bibber-Grundidee, mit dem netten pädagogischen Zusatzeffekt, dass auch hier sowohl Hand-Augen-Koordination als auch die Feinmotorik der Kinder spielerisch geschult wird.

Das Testmuster zu Doktor Bibber Tierarzt wurde uns von Hasbro Gaming zur Verfügung gestellt.

Passende Beiträge

Flint: Treasure of Oblivion im Test

ANTONBLAST im Test

The Spirit of the Samurai im Test