EA Sports UFC 3 im Test

2 Jahre ist es nun her seit UFC 2 über unsere Bildschirme flimmerte und während dieser Zeit hat sich in der Welt des MMA einiges getan. Titel wurden gewonnen, andere verloren, aber einer hat es auf die Spitze gebracht – Conor McGregor! Titel in zwei Gewichtsklassen, ein spektakulärer Kampf gegen Floyd Mayweather – McGregor ist unangefochten „The Greatest of all Time“! Auch EA Sports UFC 3 möchte einen Punktsieg landen. Zwar hat es sich in vielen Bereichen verbessert, aber in manchen Belangen ist leider weiterhin ein großes Defizit vorhanden. Ob das am Ende für einen Sieg reicht?

Die UFC ist ganz klar eine der am schnellsten wachsenden „Organisationen“ überhaupt. Mit mittlerweile über 500 unter Vertrag stehenden Kämpfern und Kämpferinnen ist sie eine nahezu weltweit bekannte Marke – ein Videospiel darf da natürlich nicht fehlen. Und der dritte Teil hat es in sich, macht vieles um Welten besser als die beiden Vorgänger und glänzt durch fotorealistische Grafik sowie geniale Atmosphäre. Nur beim Gameplay mangelt es noch an der ein oder anderen Stelle. Da muss EA Canada nochmal ins Trainingslager um diese eigentlich bereits seit Teil 1 vorliegenden Fehler zu beheben.

The Greatest of all Time – G.O.A.T.

Die deutlichste Verbesserung ist wohl der Karrieremodus. Ihr beginnt als ein No Name im Underground mit einem klaren Ziel vor Augen: Ihr wollt erreichen was bislang nur Conor McGregor gelungen ist, ihr wollt der Greatest of all Time werden. Dazu gehört aber nicht nur hartes Training und das Gewinnen von euren Kämpfen, auch das Spektakel außerhalb des Oktagons gehört zu einer erfolgreichen Karriere dazu. Dazu könnt ihr mittels Social Media eure Werbetrommel rühren, bei Pressekonferenzen für Aufsehen sorgen und bei den Weigh-Ins das Publikum richtig in Stimmung bringen. Wie ihr euch charakterlich entwickelt bleibt euch dabei offen. Ist eurer Motto „Stille Wasser sind tief“ oder seid ihr doch eher der hitzköpfige Angeber mit großer Fresse?

Aber auch das ganze Umfeld ist wirklich großartig in Szene gesetzt, der Einlauf in die Arena, der Soundtrack und die Trainingslager machen allesamt wirklich Bock immer besser zu werden und sich an die Spitze zu kämpfen. Langeweile kommt dabei wirklich nie auf. Das Einzige das mir aufgefallen ist, was manchen Zockern eventuell ein Dorn im Auge sein könnte: Der Karrieremodus ist sehr stark rund um Conor McGregor aufgebaut. Solltet ihr kein Fan des Iren sein, dann könnte es euch leicht mit der Zeit nerven, dass er so oft erwähnt wird. Ich als großer Fan von „The Notorious“ freue mich aber darüber, in diesem Modus auch viel von seinem Werdegang zu erfahren und mehr Einblick in seine Geschichte zu bekommen. Die Idee ist auf jeden Fall genial und bringt das gewisse Etwas in die Story, ähnlich wie das schon bei „The Journey“ in FIFA umgesetzt wurde.

Ultimate Team

Neben der Karriere erwarten uns natürlich auch einige Online Modi, die wir zum Teil schon aus dem Vorgänger kennen, neu dabei ist aber „UFC Ultimate Team„. Ebenfalls ähnlich wie bereits in FIFA oder Madden NFL könnt ihr euer persönliches Camp/Team aus Trainern und Kämpfern zusammenstellen und euch gegen andere Teams messen. Zum Einsatz kommen auch hier die schon überall sooo beliebten Mikrotransaktionen, zum Glück wiegen sie hier aber nicht so sehr auf, da es auch genug andere Möglichkeiten gibt um an Credits zu kommen, um neue „Karten“ freizuschalten. Auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, denn bei FIFA hat EA für den schlecht balancierten Ultimate Team Modus einiges an Kritik geerntet. Bei EA Sports UFC 3 kann ein Profi ohne Probleme trotzdem gegen einen neureichen Anfänger gewinnen, also Mikrotransaktionen haben hier keinen tatsächlichen Einfluss auf eure Ergebnisse, der Skill bestimmt den Fortschritt!

Technisches K.O.

Und Skill benötigt ihr in diesem Spiel auf jeden Fall. Aber widmen wir uns vorerst mal der Grafik. Diese ist bombastisch! Die Kämpfer sehen nahezu fotorealistisch, wie ihren Vorbildern nachempfunden, aus. Man erkennt die Adern unter der Haut und sieht auch im Kampf wie sich die Muskeln unter der Haut anspannen oder locker lassen. Im Laufe eures Gefechtes bildet sich immer mehr Schweiß auf den vom Kampf gezeichneten Körpern. Von Rötungen der Haut über ein dunkelblaues Auge bis hin zum tiefen Cut aus dem das Blut nur so trieft – realistischer geht es beinahe nicht mehr. Ihr erkennt sogar an der Atmung ob ein Fighter erschöpft ist. Atmet er durch den Mund ist er wohl aus der Puste und ihm geht langsam die Kraft aus. Und all diese Dinge haben absoluten Einfluss auf den Kampf. Die Steuerung wurde dieses Mal deutlich verbessert, zumindest im Standup. Hier könnt ihr nun auch schlagen während ihr euch bewegt und die Distanz zu eurem Kontrahenten verringern. Aber achtet auf eure Ausdauer, sonst kann es schnell passieren, dass ihr plötzlich zwar vor eurem Gegner steht, aber selbst einige Schläge kassiert, weil eure Treffer nicht mehr landen.

Die Animationen im Standup sind nun um vieles flüssiger und sehen noch realistischer aus, beinahe schon wie ein echter MMA-Fight. Aber am Boden hat EA Canada leider noch nichts dazu gelernt. Geht ihr in den Clinch oder auf den Boden, wird der Kampf plötzlich träge und langsam, aber die Steuerung dank Button-Mashings ziemlich hektisch. Die Animationen sind dann auch nicht mehr so abgestimmt und eher ruckelig. Hier sehe ich also noch definitiv großes Potential nach oben. Wenn sie im nächsten Teil noch das Ground-Game verbessern, dann gibt es vermutlich aber wirklich nur noch Kritik auf hohem Niveau. Ebenfalls empfehlen würde ich euch das Spiel im Original-Ton zu spielen, es wirkt deutlich authentischer als zum Beispiel in der deutschen Sprachausgabe. Hier sind die Kommentatoren wirklich lieblos sowie unmotiviert und verschlechtern die Atmosphäre. Bis auf diese Kritikpunkte muss sich EA Sports UFC 3 aber keinesfalls vor einem technischen K.O. fürchten!

FAZIT

Also ich bin durchwegs positiv überrascht und begeistert von EA Sports UFC 3. Es wurde so ziemlich an allen Ecken und Kanten gefeilt und verbessert. Gerade der Karrieremodus „Greatest of all Time“ sorgt für viel Spielspaß und Motivation. Die Atmosphäre ist perfekt eingefangen und man fühlt sich wie bei einem echten UFC-Event. Die Liebe steckt in den Details. Alles ist so realistisch dargestellt, wer sich halbwegs mit der Sportart beschäftigt wird sogar im Hintergrund die Gesichter der Trainer erkennen, sogar diese wurden original umgesetzt. An Charakteren fehlt es ebenfalls nicht, alles was Rang und Namen hat kann gefunden werden. Zur Auswahl gibt es alle Gewichtsklassen, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

Grafisch weiß das Spiel absolut zu überzeugen, der Soundtrack ist genial, lediglich die Steuerung am Boden ist richtig misslungen. Das führt unweigerlich dazu, dass ihr die meisten Kämpfe im Standup spielen werdet und gerade bei einem MMA Titel sollte man eigentlich mehr in den Genuss der vielen verschiedenen Kampftechniken kommen können. Ich erwarte und erhoffe mir Besserung im nächsten Teil! Nichts desto trotz, EA Sports UFC 3 weiß zu begeistern und gerade für Fans gibt es keinen Weg um das Spiel herum. Aber auch MMA Neulinge finden schnell ins Spiel und werden gerade mit der Karriere ihren Spaß haben. Und wenn ihr Fan von Conor „The Notorious“ McGregor seid, dann gar nicht mehr lange überlegen. IIIIITTT’SSS TTTIIIIMMMMMEEEE!

Ein Gastartikel von A. Wittek

[image src=’https://www.gamers.at/wp-content/uploads/2018/02/UFC-3-Cover.jpg‘ width=’112′ height=’140′ title=“ align=’left‘]
Was ist es? MMA-Kampfspiel mit Taktik und guter Story außerhalb des Kampfrings!
Plattformen: PS4, Xbox One
Getestet auf: PS4
Entwickler / Publisher: EA Canada/ Electronic Arts
Release: 02. Februar 2018
Link: Offizielle Webseite

Gesamtwertung: 7.6

Einzelwertungen: Grafik: 10 | Sound: 8 | Handling: 6 | Spieldesign: 6 | Motivation: 8

Passende Beiträge

Flint: Treasure of Oblivion im Test

ANTONBLAST im Test

The Spirit of the Samurai im Test