Edge of Sanity

Ein Experiment, das schief gelaufen ist. Herumlaufende Monster, die einmal unsere Kollegen waren. Wahnvorstellungen – und das alles in der abgeschiedenen Einsamkeit Alaskas mit einer spannenden Backgroundstory. Das bringt uns Edge of Sanity, das neue Survivalstrategie/2D Action Spiel aus dem Hause Daedalic. Wird es ebenso gut wie John Carpenters The Thing?

Wir spielen Carter, einen Mitarbeiter einer Firma mit dem Namen PRISM Organization, die in einem entlegenen Teil von Alaska ein Forschungslabor und einige weitere Einrichtungen betreibt. Unsere Aufgabe ist es eigentlich nur, für die Versorgung des Labors zu sorgen. Doch als wir eines Tages im Labor auftauchen und mit einem unserer Kollegen reden, ist schon einiges recht seltsam. Unser Kollege meint, dass wir ja eigentlich nach unserer letzten Fahrt gekündigt wurden, und er uns gar nicht mehr erwartet hätte. Aber egal, die HR-Abteilung macht ja öfter Fehler und unser Bett steht eh noch da. Und dann geht plötzlich in der Nacht der Alarm los – über Funk erfahren wir, dass wir die Forschungseinrichtung sofort verlassen sollen, dass die Evakuierung eingeleitet wurde. Also laufen wir – denn hier stimmt offensichtlich etwas nicht. Da läuft ein Typ mit Tentakeln aus dem Kopf herum, dem wir lieber nicht zu nahe kommen sollten. Und so flüchten wir in den Wald, wo wir unseren am Fuß verletzen Kollegen treffen, mit dem wir zusammen zu einem verlassenen Außenposten flüchten. Und hier bauen wir unsere Basis auf und das eigentliche Spiel beginnt.

Das Spiel läuft tageweise ab, und besteht aus zwei unterschiedlichen Teilen. Einerseits managen wir die Basis in einem Strategieteil, andererseits erkunden wir bestimmte Orte in einem 2D Teil mit ein wenig Action. Kämpfen, schleichen, die Hotspots der Gegend erkunden, kleine Rätsel lösen. Erwartet euch nicht zu viel von den Kämpfen, die sind nicht unbedingt das Highlight des Games und sollten so oft wie möglich ganz vermieden werden.

Action und Strategie

Der von der Spielzeit her umfangreichere Teil ist der 2D Teil. Vom Lager aus wählen wir unsere nächste Mission, wo wir uns dann in 2D durch die Gegend bewegen. Wir können laufen (solange unsere Kondition reicht), wir können schleichen, wir können Gegenstände benutzen wie beispielsweise ein Messer, eine Axt, eine Laterne oder Steine. Leider werden die Gegenstände schnell kaputt, der Lampe geht der Brennstoff aus und die verbrauchbaren Gegenstände sind generell nur in geringer Menge vorhanden. Also müssen wir am Weg alles einsammeln, was wir in Kisten, Truhen oder Schränken nur irgendwie finden können. In der Basis haben wir einen Arbeitstisch um aus gefundenen Ressourcen neue, wichtigere Dinge (z.B. Verbandszeug) zu basteln. Hier weisen wir auch den geretteten anderen Menschen – sofern wir bei unseren Erkundungszügen jemand retten konnten – eine Aufgabe zu. So wächst unsere Basis langsam an, und die anderen Bewohner kümmern sich beispielsweise um die Wasserversorgung und produzieren regelmäßig Ressourcen. Nicht benötigte Ressourcen lagern wir an einem sicheren Ort, um sie bei Bedarf herauszuholen und uns damit vor der nächsten Mission auszurüsten. Je mehr Leute wir im Lager haben, desto mehr Ressourcen benötigen wir. Wie gut, dass manchmal jemand verstirbt… Mit den anderen Überlebenden können wir reden, und im Zelt schlafen, um uns ein wenig zu erholen. Schwere Traumata, die wir im Laufe des Spieles erleiden, kriegen wir aber nicht so einfach weg. Werden wir verrückt oder entkommen wir diesem Albtraum schließlich auch wieder?

Die wirkliche Spannung entsteht vor allem bei unseren Erkundungstouren. Die Orte sind nämlich alle von mutierten Monstern heimgesucht – ehemalige Kollegen, oder andere schreckliche Monster (aus dem Labor?). Wir können sie bekämpfen, wenn wir eine Waffe haben, wobei die Gegner recht unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Bestimmte Würmer hören uns nur, können aber nicht sehen. Wenn wir also schleichen oder – in unmittelbarer Nähe – ruhig stehen bleiben, sind wir sicher und können sie mit einem großen Stein zerquetschen. Andere Würmer mögen kein Licht – hier dient beispielsweise unsere Laterne als tödliche Waffe… wie schon bei Alan Wake. Mutierte Menschen sind da schon gefährlicher, hier führt ein Volltreffer mit einem Stein bestenfalls zu einer kurzen Betäubung, und wir müssen uns effektivere Waffen suchen oder die Umgebung mit einbeziehen. Manchmal können wir uns auch einfach an bestimmten Stellen verstecken und so an den Kreaturen vorbeischleichen. Es kommen immer neue Gegnertypen mit neuen Stärken und Schwächen hinzu, ebenso finden wir immer mehr neue Gegenstände, die wir kreativ nützen können oder zum Basteln benötigen. Wir finden auch Hinweise wie Tagebücher oder andere Dokumente, um die Hintergrundgeschichte zu verstehen. Was ist in der abgelegenen Wildnis tatsächlich passiert?

Missionen und Technik

Die einzelnen Erkundungszüge dauern im Regelfall einen Tag, und wir haben immer eine bestimmte Hauptaufgabe. Beispielsweise suchen wir in einer Mine nach Überlebenden. Lifte verbinden die fünf Ebenen der Mine, und ganz unten sitzt tatsächlich eine (nicht mutierte) Tussi aus der HR-Abteilung, die aber ihre Dokumente verloren hat. Sie will nur mit uns fliehen, wenn wir ihr diese Unterlagen bringen… also suchen wir das Zeug eben für sie, und sobald wir es ihr bringen, endet die Mission und wir sind wieder in unserer Basis – mit einer neuen Mitbewohnerin, die zwar menschlich furchtbar unangenehm ist, aber ein ordentliches Organisationstalent aufweist und daher ganz nützlich sein kann.

Die Gamepad-Unterstützung funktioniert einwandfrei, auch mein via Bluetooth angebundener Stadia Controller hat einwandfrei zur Steuerung geklappt. Speicherstände in der Cloud werden automatisch angelegt, ich konnte problemlos auf meinem Laptop weiterspielen. Steam Achievements sind vorhanden. Die 4K-Auflösung meines Fernsehers war auch kein Thema für das Spiel – alles Features, bei denen man sich bei Indie-Spielen auch heute nie ganz sicher sein kann. Die technischen Voraussetzungen eures PCs sind einfach erklärt – wenn Windows 10 auf eurem Rechner läuft, funktioniert auch das Spiel. Integrierte Grafik? Nur 4 GB Hauptspeicher? Eine altersschwache CPU? Alles kein Problem.

Zusammenfassung

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