Vor etwa drei Jahren war die Marke Eizo wohl nur jenen geläufig, die aus rein beruflichen Gründen bei Monitoren nur nach dem absolut besten verlangten. Perfekte Farbwiedergabe, exzellente Verarbeitung, höchste Service-Qualität, saftige Preise … das war Eizo. Doch dann wurde eine neue Käuferschicht ins Auge gefasst, wir, die Spieler.
Und obwohl perfekte Farbwiedergabe und Co. auch bei uns sicherlich gern gesehen sind; vierstellige Preisschilder und Reaktionszeiten, die einem ähnlich hoch vorkommen, können wir weiß Gott nicht gebrauchen. Doch die japanischen Edelschmieden-Ingenieure wussten das und schraubten Stück für Stück an neuen, auf unsere Bedürfnisse maßgeschneiderten Lösungen – oft mit Erfolg. Und auch wenn so manche dieser Versuche dabei bessere Bilder ablieferten als der FS2434, den wir nun zu uns auf den Prüfstand baten, so könnte er doch das mit Abstand verlockendste Angebot sein, das Eizo bis dato auf den Markt geworfen hat.
Überblick
LCD-Monitor ist nicht gleich LCD-Monitor. Von der Art und Weise der Hintergrundbeleuchtung, bis hin zum Panel gibt es viele Faktoren die klein wirken, aber riesige Unterschiede ausmachen. Eizo ist hier oft, gerade im Sektor der Gaming-Monitore, ein kleiner „Gegen den Strom-Schwimmer“. Während die meisten für uns Spieler nämlich auf TN-Panels setzen, da diese besonders schnelle Reaktionszeiten versprechen, baut Eizo konsequent IPS-Panels in seine Monitore ein.
Ausstattung & Verarbeitung
Mit zwei HDMI-Ports und einem DVI-D-Anschluss ist der FS2434 nicht nur als reiner PC-Monitor gut aufgestellt, sondern kann auch gern zum Dreh- und Angelpunkt des übrigen Home-Entertainments werden – dafür sprechen übrigens auch die USB 3.0-Ports. Eingebettet sind all diese Anschlüsse in ein durchaus „Gamer-konformes“ aber doch elegant zurückhaltendes Gehäuse in matt schwarz mit roten Akzenten, das gut und wertig verarbeitet wirkt. Nicht so makellos wie Eizos Top-Geräte wohlgemerkt, aber dafür kosten die auch ein Vielfaches des FS2434. Mit der preislich auf Augenhöhe liegenden Konkurrenz kann der Eizo es auf jeden Fall aufnehmen. Möchte man das Gerät jedenfalls am Schreibtisch betreiben (dank VESA-kompatibler Halterung könnte man es auch an die Wand hängen), macht der sehr stabile Standfuß, der 60mm-Höhen- als auch 25°-Winkelverstellungen erlaubt und um 344° drehbar ist einen ausgezeichneten Job. Zwar ist die Höhenverstellung etwas schwergängig und somit fummelig, aber da man das „Grundsetup“ ja ohnehin in den meisten Fällen nur einmal durchführt, fällt das nicht weiter ins Gewicht.
Neben Monitor und Standfuß finden sich in der Schachtel dann noch das obligatorische Stromkabel, Bedienungsanleitung und Software sowie ein DVI-D- und ein USB-Kabel. Ein HDMI-Kabel wird leider nicht mitgeliefert. Wie schon die schwerfällige Höhenverstellung dürfte das den meisten PC-Gamern nicht sonderlich weh tun – etwas schade ist es aber dennoch. Ich habe es Eizo trotzdem schnell verziehen, liefern sie dafür doch eine kleine Fernbedienung mit, mittels derer sämtliche Software-Funktionen des Geräts genutzt werden können … und das sind viele.
Gamer Features
Das weitere Arsenal umfasst „Smart Resolution“ (eine Technologie, die gezielt nach Bildrauschen und Unschärfen sucht und diese verbessern will) sowie Smart Detection. Diese Funktion steht quasi „über“ den anderen beiden und lässt sie nur auf Bildbereiche los, in denen sich gerade was tut. So wird trotz der vielen „Herumrechnerei“ am Bild ein ruhiger Gesamteindruck gewahrt. Klingt gut – ist es auch. Natürlich werden Bild-Puristen, wie ich zugegebenermaßen auch einer bin, denen vor allem natürliche Farben und eine Wiedergabe, die möglichst nah an dem ist, was die Macher ursprünglich bieten wollten, von dem allen nicht wirklich was wissen wollen – oder zumindest nicht immer. Da ist sehr praktisch, dass die diversen Bild-Modi bzw. Presets (es gibt vier voreingestellte und noch zwei Slots für eigene Konfigurationen) über die mitgelieferte Software automatisch einzelnen Programmen zugeordnet werden können. Während also z.B. für eine Runde Counter Strike (ja, ich spiel das ab und an immer noch 😉 ) automatisch ein Preset mit Smart Insight angewendet wird, wechselt der Monitor für Photoshop oder Adobe Premiere in auf Farbgenauigkeit optimierte Modi. Sehr praktisch. Praktisch sind für Farb-Fanatikers wie mich übrigens auch die wirklich überaus detaillierten Einstellungsmöglichkeiten, die die Menüs bieten. Hier bleiben in der Tat keine Wünsche offen. Auch an die Umwelt wurde übrigens gedacht. Die Öko-Features (ohne solche kommt ja heute keiner mehr aus) beinhalten nicht nur die üblichen, generellen Helligkeitsdrosselungen, sondern auch einen Umgebungslicht-Sensor. Eine feine Sache, die aus mir unerfindlichen Gründen noch immer nicht zum Standardrepertoire aller Monitore und TV-Geräte gehört.
Bild & Ton
Und was noch?
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Thema Stromverbrauch und Garantie. Ersterer liegt bei rund 15 Watt, wobei der bereits angesprochene Helligkeitssensor hier für zusätzliche Ersparnis (und geschonte Augen) sorgen kann, wird in dunklen Räumen gezockt. Top. Das kann auch zur Garantie gesagt werden. Die vergibt Eizo nämlich (inklusive Vor-Ort-Austausch-Service) für satte fünf Jahre. Einen besseren Beweis dafür, dass man zumindest bei Eizo selbst von seinem Produkt überzeugt ist, gibt es kaum.