Frühe sagten die Eltern immer: „Lerne etwas Vernünftiges“, wenn der Nachwuchs wieder den ganzen Nachmittag im Sommer vor den Videospielen verbrachte. Heute gehen Menschen freiwillig in eine dunkle Halle, selbst bei besten Temperaturen, um ihre Favoriten im eSport, die längst zu Idolen geworden sind, zu supporten. Dabei sind die Stimmung und die Atmosphäre ähnlich wie bei anderen Sportarten. Schlachtrufe, Pyrotechnik und La-Ola-Welle inklusive. Längst ist der eSport keine Randerscheinung mehr in Deutschland.
Im vergangenen Jahr strömten 15.000 Menschen in die Lanxess Arena in Köln, um die besten Spieler der Welt bei der ESL One Cologne in Counter Strike:Global Offensive zu sehen. Auch dieses Jahr war der Hype groß. Doch leider muss das Mega-Live-Event 2020 aufgrund der Corona-Krise lediglich online stattfinden. Ein Umstand, der dem einen oder anderen Spieler nicht nur einen Nachteil bringt, sondern ebenfalls Vorteile. Schließlich wird mit dem eigenen Equipment und in einer vertrauten Umgebung am Turnier teilgenommen.
Dass der eSport dabei in allen Ecken Deutschlands angekommen ist, zeigen die Infografiken. In der Zwischenzeit ist er sogar Thema in der Wissenschaft. So hat Betway Sportwetten mit einigen Experten gesprochen, darunter Prof. Dr. Ingo Froböse. Er ist Leiter am Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Laut seiner Forschung sind im eSport motorische Ansprüche eben so hoch wie bei anderen Sportarten. Sogar eine Überlegenheit in diesem Punkt ist festzustellen. Bei professionellen Spielern lässt sich etwa ein Cortisol-Spiegel feststellen, der ähnlich hoch wie bei Rennfahrern ist. Ebenfalls zeigt sich die Herzfrequenz vergleichbar mit der von Marathonläufern.
Sieg oder Niederlage im eSport werden laut Froböse jedoch nicht ausschließlich aufgrund der zwischenzeitlich vorherrschenden Professionalität der Teams entschieden, sondern viel mehr von den psychischen sowie mentalen Aspekten. Wichtige Punkte sind hier Konzentrationsfähigkeit, Antizipation, Reaktion, Feinmotorik und der Umgang mit Drucksituationen. Mit den Ergebnissen, die im Kölner Institut erarbeitet werden, sollen spezielle Trainingskonzepte entstehen. Diese sollen nicht nur die Gesundheit der eSportler verbessern, sondern ebenso deren Leistungsstufen.
Wie groß und beliebt der eSport in Deutschland ist, zeigen nicht nur die offiziellen Zahlen der Zuschauer, die sich 2019 mit mehr als 12 Millionen fast verdoppelt hatte, sondern ebenso die Preisgelder, die hier bezahlt werden. So sind auf der ESL One Cologne im vergangenen Jahr 300.000 US-Dollar Preisgeld ausgespielt worden. Ganz groß dabei und Aushängeschild der deutschen eSport-Szene ist BIG. Berlin International Gaming ist das derzeit beste Team hierzulande, das an CS:GO-Turnieren teilnimmt. Im Gespräch mit Betway Sportwetten plauderte BIG-Kapitän Johannes „tabseN“ Wodarz aus dem Nähkästchen. Am Tag werden schnell einmal vier oder fünf Trainingsspiele absolviert. Dazu gibt es Nachbesprechungen und echten Sport, um fit zu bleiben. Schließlich sitzt das Team zehn Stunden oder mehr am Rechner und ist hoch konzentriert.
Und die Fans? Die haben wie im Fußball, Eishockey oder Basketball eben auch ihre Teams, die sie unabhängig vom Platz weiter anpeitschen. Für Fatih „gob b“ Dayik von BIG ist es auch genau das, was das Mega-Event ESL One Cologne so besonders macht. 15.000 Menschen die „deinen Namen rufen“ und richtig Stimmung machen. Die „spürt man sogar“ wenn die Noise-Cancelling-Kopfhörer getragen werden.