Evolve im Test

Immer wieder gibt es Spiele welche die Gamer Community spalten und in etlichen Foren für Gesprächsstoff sorgen. Oftmals schlagen dann die Wellen der Meinungen so hoch dass diese meist radikal gegensätzlich zueinander sind. Während die einen es in den Himmel preisen wünschen sich die anderen die Entwickler direkt in die Hölle. So ein Spiel ist auch Evolve. Welches derzeit einen mehr als schlechten Ruf aufgrund seiner DLC Politik unter den Spielern genießt. Jedoch ist ein Spiel meistens mehr als nur DLC den man zusätzlich laden kann.

Das Konzept von Evolve ist simple und schnell erklärt. Man nehme 5 Spieler, lässt einen davon in die Haut eines rießigen Monster schlüpfen und drückt den anderen 4 eine Knarre und andere Spielereien in die Hand. Fertig ist das Grundgerüst der zweiten großen Multiplayer-IP der Turtle Rock Studios (Left 4 Dead Reihe). Nimmt man das nun bis jetzt bekannte, klingt es nach einer Menge Multiplayer Spaß in dem man sich einfach gegenseitig die Köpfe einhauen und eine gute Zeit haben kann. Ist es auch! Jedoch mit einigen Abzügen.

Solo oder Multi?

Wie man bereits aus meiner Einleitung merkt erwähne ich oft das Wort „Multi“. Und das hat auch seinen Grund. Denn Freunde der eingefleischten Singleplayer Welt werden in Evolve nur sehr dürftig versorgt. Eine Story ist, bis auf eine Eröffnungssequenz, kaum vorhanden und das spielen mit den Bots ist nach ein paar Stunden einfach nicht mehr so prickelnd wie die Intensität eines guten Multiplayer Matches. Das richtige agieren mit seiner Klasse, egal ob auf der Seite der Jäger oder die des Monsters, macht einfach mehr Laune und erzeugt ein besseres Spielerlebnis wenn es mit einem guten Team gespielt wird.

Wählen können wir in Evolve unter 5 verschiedenen Spielmodi. Jagd, Nest, Rettung, Verteidigung und Evakuierung. Wobei Evakuierung wohl der interessanteste der fünf ist. Über „5 Tage“ müssen sowohl Jäger als auch Monster Ziele erreichen die der gewinnenden Partei dann positive Buffs für den nächsten Tag einbringen und dem Modi und jedem Match so seine Einzigartigkeit verleihen. Diese „Buffs“ spiegeln sich dann je nach gewonnenem Missionsziel wieder. So bekommen die Jäger zusätzliche Verteidigungstürme wenn sie es schaffen das Monster von der Anlage fernzuhalten, während die Monsterseite zum Beispiel einen durch einen NPC gesteuerten Kameraden zur Unterstützung erhält. Dadurch entsteht in jedem Evakuierungs-Match eine neue Kombination von Ereignissen welches diesen Modus ebenso interessant macht

Jäger oder Gejagter?

Bevor wir uns jedoch Online duellieren gilt es uns für eine Seite zu entscheiden. Die des Monsters und die der Jäger. Auf der Seite der Jäger erwarten uns insgesamt 12 Charaktere, von denen jeder unterschiedliche Ausrüstung bei sich trägt, und in die 4 Klassen Medic, Support, Trapper und Assault unterteilt werden. Der Trapper dient dazu das Vieh aufzuspüren und in einem abgegrenzten Bereich einzusperren. Der Supporter unterstützt seine Teamkollegen mittels Energieschilden, Schadensverstärkung und Kameras. Medic und Assault brauchen wir wohl an dieser Stelle wohl nicht näher erklären, denn dort ist der Name Programm!

Auf der Seite der Monster hingegen finden wir den zerstörerischen Goliath der mittels seines Feueratems und seiner Klauen der physische Kämpfer der drei Start Monster ist, den wendigen Krake der mit seinen Blitzattacken den Jägern das Leben ungemein schwer macht und den listigen Geist der die Jäger durch gezielte Entführungen voneinander trennen kann und durch Täuschungen seine Widersacher in eine tödliche Falle locken kann.

Und da kommen wir auch zum negativen Punkt an dieser Geschichte. Denn all diese Monster/Charaktere müssen erst durch stundenlanges Erfahrungspunkte grinden freigeschaltet werden. Wer also gerne einen Geist oder eine andere Art von Medic spielen will muss sich wohl oder übel auf ein paar Spielstunden einlassen um besagten verfügbar zu machen.

Das kenne ich doch von wo…

So unterschiedlich die Charaktere in Evolve auch sind, so sind es die Karten wiederum leider nicht. Irgendwie kommt einem auf den zwölf standardmäßigen Karten nach ein paar Stunden Spielzeit das Gefühl auf das man hier schon mal war. Auch wenn die Atmospähre und Detailgestalung einfach stimmig ist fühlt man sich schnell satt gesehen.

Grafisch jedoch macht Evolve alles richtig. Die Monster sind schön designed und die Umgebung ist, trotz einiger zu düsteren Ecken, außerordentlich hübsch und detailreich gestaltet worden. PS4 Spieler dürfen sich weiters über 1080p freuen während Xbox One Spieler mit 900p zwar eine geringer Auflösung bekommen, dies jedoch grafisch kaum merkbar ist.

FAZIT

Auch ich finde die DLC Politik von 2K mehr als fragwürdig und verstehe den Ärger der Spieler. Dies hat jedoch nichts mit dem eigentlichen Spiel zu tun. Es deswegen nur schlechte mit schlechten Reviews zu bombardieren ist einfach nicht nachvollziehbar. Evolve ist spannendes Multiplayerspiel welches Potenzial hat um stundenlanges kompetitives Spielvergnügen zu garantieren, wenn man sich darauf einlässt Zeit zu investieren um mit seinem Lieblingscharakter/Monster spielen zu können. Freunde von Singleplayer Spielen werden jedoch definitiv aufgrund der fehlenden Story schnell gelangweilt werden. Wenn jetzt noch etwas unterschiedlicheres Kartenmaterial verfügbar werden würde hat Evolve auch das Potential länger als 3 Monate von Online Spielern gespielt zu werden.

Ein Gastartikel von Patrick Chladek

Video-Review von Elias

Gesamtwertung: 6.4

Einzelwertungen: Grafik: 8 | Sound: 8 | Handling: 6 | Spieldesign: 4 | Motivation: 6

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