Far Cry 6 – Angespielt

Im Rahmen eines Preview-Events durften wir einen ersten Blick auf Far Cry 6 werfen und in die Haut von Widerstandskämpfer*in Dani Rojas schlüpfen. Das karibische Setting sah bereits in den ersten Trailern sehr einladend aus und so war ich schon sehr gespannt, endlich in das Spiel schnuppern zu können.

Die Welt ist im Wandel

In Far Cry 6 schlüpft ihr in die Haut von Ex-Militär Dani Rojas, wahlweise männlich oder weiblich – und werdet in die Guerilla-Bewegung der karibischen Insel verwickelt. Denn Yara mag zwar auf den ersten Blick idyllisch erscheinen, doch Präsident Antón Castillo (dargestellt durch Breaking Bad-Schauspieler Giancarlo Esposito) regiert das Land mit eiserner Faust. Um sich gegen den Tyrannen aufzulehnen, braucht es jedoch mehr als nur eine Gruppe Guerilla-Kämpfer*innen, und so müsst ihr euch mit sämtlichen Rebellen verbünden, um das zerrüttete Land zu befreien.

Eye Candy

Reden wir erst einmal über den Elefanten im Raum, denn so hübsch die Spielwelt in den Trailern gewirkt hat, umso bedenklicher haben mich die Gesichtsanimationen gestimmt. Und auch in der Preview Version, die natürlich noch nicht das finale Produkt widerspiegelt, haben die Gesichter ein wenig „off“ gewirkt. Doch diese kleine Tatsache steht im Kontrast zu einer ansonsten großartig animierten Umgebung und auch das Voice Acting lässt einen über die manchmal etwas seltsam wirkenden Mimiken hinwegsehen. Wett wird dies aber auf jeden Fall mit der geschaffenen Spielwelt gemacht. Ich muss sagen, Yara sieht nicht nur in den Trailern, sondern auch im Spiel, tatsächlich sehr beeindruckend aus. Saftige Dschungelpassagen, durch dessen Baumkronen und Lianen das Sonnenlicht fällt, weiße Sandstrände an denen sich türkisblaue Wellen brechen und Krebse tummeln, oder Siedlungen voller farbenfroher Häuser und Street Art – Far Cry 6 punket auf voller Länge was die Open World und Atmosphäre angeht. Die Grafik und eingesetzten Lichteffekte lassen ein richtiges Next-Gen Feeling aufkommen, dass ich bei Assassin’s Creed Valhalla: Die Belagerung von Paris beispielsweise ein wenig vermisst habe. Als virtueller Fotografie-Junkie war ich sehr erfreut, dass auch im neuesten Ableger der Action-Shooter Reihe, wieder ein Fotomodus mit an Bord ist, in dem ihr beispielsweise die Tiefenschärfe, Pose, Gesichtsausdruck, Position oder Rahmen auswählen könnt. Wie auch schon im Vorgänger läuft entspannende Musik, während ihr an eurem Motiv bastelt. Und wo wir gerade beim Basteln sind, ihr könnt auch Sticker verschiedener Fahrzeuge oder Gegenstände in eurem Bild platzieren, und so ganz individuelle Screenshots erstellen. Ganz neu hinzugekommen ist das Live-Feature, bei dem ihr mit euren Fotomodus-Einstellungen Ambient-Videos aufnehmen könnt.

Viva la Revolución

Die Geschichte rund um Dani Rojas ist gut inszeniert und kann schon zu Beginn rasant Tempo aufnehmen. Emotional wurde ich überraschend schnell in Far Cry 6 hineingezogen und war am Ende des Events wirklich traurig, dass ich aufhören musste, denn ich hätte am liebsten einfach stundenlang weitergezockt. Doch auch wenn die Lage in Yara sehr ernst ist, wäre es nicht Far Cry, wenn es nicht einige ulkige Features und Charaktere geben würde. Auch dieses Mal werdet ihr viele einzigartige Persönlichkeiten treffen, an deren Seite ihr euch gegen den tyrannischen Präsidenten auflehnen werdet. Einer dieser Leute, die ich in meiner Preview Version treffen durfte, war Juan Cortez, ein ehemaliger KGB-Spion, der sich mit seinem Krokodil mit euch in den Kampf stürzt. Die Tier-Companions sind eines meiner liebsten Features der Reihe, ich denke heute noch gerne an meine Ausflüge in Hope County mit Boomer in Far Cry 5 zurück. Doch Boomer bekommt jetzt Konkurrenz, denn nun geht der Vorhang für Chorizo auf, der für eine große Portion Cuteness-Overload gesorgt hat. Der kleine querschnittsgelähmte Dackel war trotz seiner Behinderung ein guter Gefährte im Kampf, nur das Quietschen seiner Räder war auf Dauer ein wenig störend für mich und ich hoffe, dass in der fertigen Version, der Sound ein wenig gedrosselt wird.

Da Yara abgeschieden im Meer liegt, sind die Ressourcen knapp, und so müsst ihr eure Augen immer offen halten, wenn ihr durch die Spielwelt streift. Bereits in Far Cry: New Dawn musstet ihr mit Rohstoffmangel zurechtkommen, dafür war das Design der Waffen einzigartig. Dieses Feature ist auch in Far Cry 6 gelandet. Auf Werkbänken könnt ihr eure Pistolen und Gewehre aufmotzen, und auch im Laufe der Kampagne kommt ihr zu einigen sehr speziellen Waffen. Mir persönlich geht in Spielen immer das Herz auf, wenn ich einen Flammenwerfer zur Verfügung habe und in der in Far Cry 6 war defintiv der heißeste, den ich je steuern durfte. In der Spielwelt habt ihr Basen zur Verfügung, die ihr ähnlich wie in New Dawn, oder eure Siedlung in Valhalla, ausbauen, und so besseres Equipment bekommen könnt. Auch Dani lässt sich verbessern, in dem ihr verschiedene Skills auswählt, im Rang aufsteigt und so wiederum auch Zugang zu noch besseren Ausrüstungsgegenständen erhaltet. Um auf der Insel schnell von A nach B zu kommen habt ihr dieses Mal nicht nur Fahrzeuge, Hubschrauber oder Flieger zur Verfügung, sondern könnt auch auf Pferden durch die Spielwelt traben. Die Steuerung beim Reiten hat sich zwar noch etwas schwammig angefühlt, ich bin aber zuversichtlich, dass hier noch nachjustiert wird.

Same, Same but different

Im Großen und Ganzen ist Far Cry 6 ein klassisches Ubisoft-Spiel der letzten Jahre geworden, das seine Formel nicht abstreiten kann. Und doch hat mich dieser Tatbestand nicht weiter gestört, zwar sind viele der Features bereits bekannt aus vorherigen Spielen, werden aber gekonnt im Titel implementiert. Wo ihr in Assassin’s Creed euren treuen Vogelgefährten habt, benutzt Dani das Mobiltelefon, um feindliche Gebiete von dort auszukundschaften und Gegner*innen zu markieren, oder der Ausbau einer Basis, um an besseres Equipment zu bekommen. Far Cry 6 fühlt sich frischer an, ob das auch so bleibt, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht beurteilen, dafür waren die knapp 6 Stunden Spielzeit zu kurz. Während des Events kam es auch nicht zu gröberen Bugs, lediglich einmal wollte mein Kampfgefährte einfach nicht aufhören zu kämpfen, als es schon vorbei war und ich die Mission abschließen wollte, doch es sei ihm im Adrenalinrausch verziehen. Ein kleines Highlight ist übrigens die Tatsache, dass ihr die komplette Kampagne gemeinsam im Koop-Modus zocken und beide den Fortschritt behalten könnt. Denn was macht mehr Spaß als ein Flammenwerfer? Genau, zwei Flammenwerfer!

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