Far Cry 6 – Vaas: Wahnsinn im Kurztest

Far Cry 6 ist zwar erst am 7. Oktober erschienen, doch Ubisoft war so freundlich und hat uns schon jetzt, so kurz nach Release, mit DLC-Content versorgt. Am 16. November ist mit Vaas: Wahnsinn die erste der drei Schurken-Episoden des Season Pass gestartet und ich konnte hautnah in den Irrsinn eintauchen.

Ich werd‘ irre

Dieses Mal steuert ihr nicht Protagonistin Dani, sondern dürft in die Haut von Vaas schlüpfen – dem kultigen Antagonisten aus Far Cry 3 – und in die tiefsten Abgründe seiner Psyche abtauchen. Nachdem ihr ein paar Messerstiche von eurem liebsten Gegenspieler Jason abbekommen habt, verliert ihr das Bewusstsein und das verrückte Abenteuer beginnt. Ihr erwacht auf einer seltsamen Insel und könnt euren Augen nicht trauen: eure eigentlichen Verbündeten machen Jagd auf euch, feurige Krokodile streifen hungrig durch die Gegend, Haie schweben durch die Lüfte und obendrein wären da noch die Geister, die euch in der Nacht den Garaus machen wollen. Priesterin Citra will euch helfen – oder auch nicht, das lässt sich bei ihren ominösen Worten immer schlecht herausfinden – und beauftragt euch alle 3 Teile der Silberdrachenklinge zu finden, um dem verrückten Trip ein Ende zu bereiten.

Das Add-On lässt sich entweder im Menü oder im Camp starten.

Das ist Wahnsinn

Die mysteriöse Insel, auf der ihr euch befindet, kann frei erkundet werden und hat ein paar ganz besondere Überraschungen, sowie Story Elemente, für euch auf Lager, die Kenner*Innen des dritten Teiles verzücken werden. Doch Vaas: Wahnsinn unterscheidet sich vom Gameplay her drastisch zum Basis-Spiel. Natürlich handelt es sich nach wie vor um einen Shooter, doch die Spielregeln haben sich geändert. Als Vaas startet ihr mit nichts als einer Handfeuerwaffe ausgestattet und müsst euch weitere Waffen, wie Granatwerfer oder Schrotflinte, und Fähigkeiten, wie bessere Heilung oder nützliches Equipment, wie den Kletterhaken, erst freischalten. Dazu müsst ihr Kohle sammeln, die in Kisten oder als Belohnung erhältlich ist.

Auf der Insel befinden sich verschiedene Ruinen und Orte aus Far Cry 3, in denen ihr Schießeisen finden könnt. Um die Kisten zu öffnen, müsst ihr eine gewisse Anzahl an Gegner*Innen ausschalten, was sich mit eurem schwachen Startequipment schon als Herausforderung darstellen kann. Erledigt ihr einen eurer Widersacher hinterlässt er Kohle, die ihr einsammeln und in eurem Safe-House gegen Upgrades, Waffen und Skills verwenden könnt. Gebt ihr den Löffel ab, müsst ihr von vorne beginnen und jeglicher Missionsfortschritt wird zurückgesetzt und euer Konto ist dann auch leer. Habt ihr bereits Waffen freigeschaltet, müsst ihr diese bei Neustart erneut käuflich erwerben, die dazugehörige Challenge müsst ihr aber nicht nochmals erledigen – außer ihr braucht die Kohle, die es zur Belohnung gibt.

Um alles auszubauen und jede Waffe komplett zu verbessern, werdet ihr einige Durchläufe benötigen. Zu Beginn ist es ein wahrer Thrill so vorsichtig und strategisch wie möglich vorzugehen, um so viel Kohle wie möglich zu sammeln, habt ihr aber erst mal die Eigenschaft, einen Teil der gesammelten Kohle nach dem Tod behalten zu können, freigeschaltet, spielt sich das Add-On wesentlich entspannter. Falls sich das Ganze jetzt nach ziemlichem Grinden anhört, dann kann ich euch an dieser Stelle bestätigen, dass es das auch ist.

Stirb an einem anderen Tag

Doch trotzdem habe ich meinen Ausflug in die tiefsten Winkel von Vaas Psyche genossen, denn die Aufbereitung der Quests und der Spielwelt sind wahrlich kreativ ausgefallen. In klassischer Open-World Manier verstecken sich natürlich auch ein paar Sammelobjekte, wie Figuren oder Tagebuch-Einträge, die ihr finden und dafür Belohnungen für Dani freischalten könnt. Zusätzlich verfügt die Insel über einen Tag- und Nachtwechsel, sobald der rote Mond aufgegangen ist, warten zusätzlich zu den normalen Gegner*innen auch Geister, die euch verfolgen und unschön explodieren.

Für das Hauptspiel bekommt ihr übrigens eine ziemlich coole Handfeuerwaffe und ein Quad spendiert, um Yara (un)sicherer machen zu können. Steht ihr Vaas: Wahnsinn durch, könnt ihr je nach Punktestand weiteres Equipment für das Hauptspiel freischalten. Das Add-On könnt ihr auch in verschiedenen Schwierigkeitsstufen ausprobieren, je größer die Herausforderung, desto größer fallen auch eure Belohnungen aus – mir war bereits das erste Schwierigkeitslevel anspruchsvoll genug, da sich meine Shooter-Fähigkeiten in Grenzen halten. Wenn ihr euch nicht allein in den Wahnsinn stürzen wollt, könnt ihr den gesamten DLC auch im Koop miteinander spielen.

#sunset

FAZIT

Vaas: Wahnsinn ist anders als das Hauptspiel, und das ist gut so, denn dieses Trial and Error Spielprinzip bringt frischen Wind in die Sache, auch wenn ich aufgrund des vielen Grindens nicht allzu lange am Stück in Vaas Körper stecken wollte. Der Inselausflug stellt eine willkommene Challenge und Abwechslung zu Danis Mission Yara zu befreien dar und lockt mit mysteriösen Orten, verrückten Missionen, optisch richtig schön gestalteten Arealen, die zur Erkundung einladen und spannenden Visionen, die mehr über den Antagonisten preisgeben. Für Kenner*Innen des dritten Teiles dürfte das Add-On ein paar ganz besondere Momente beinhalten, aber auch für Far Cry 3-Story-Neulinge, wie mich, hat der DLC ein spannendes Erlebnis dargestellt. Ich kann es auch kaum erwarten, mehr über die Schurken Pagan Min und speziell Joseph Seed herauszufinden. Und zusätzlich will ich jetzt Far Cry 3 spielen – also Ubisoft, wie wäre es mit einem Next-Gen Remake?

Passende Beiträge

Planet Coaster 2 im Test

Little Big Adventure – Twinsen’s Quest im Test

LEGO Horizon Adventures im Test