FILMKRITIK: Dragon Ball Super: Broly

Über 30 Jahre ist es nun her, dass Dragon Ball das Licht der Welt erblickt hat. Der Protagonist Son Goku, auch bekannt unter dem Namen Kakarot, hat nun schon mehr als 3 Serien, am Buckel und ist inzwischen auch nicht mehr der Jüngste. Nach dem herausragenden Finale, von Dragon Ball Super und dessen vorzeitigem Ende, ist Goku nun einer der stärksten Krieger im ganzen Multiversum. Der legendäre Super Saiyan Broly lässt jedoch nicht lange auf sich warten, und somit bekommen wir ein altes Gesicht wieder zu sehen, welches Kennern nicht unbekannt sein sollte. Akira Toriyama möchte besonders den Fans, aber auch Neuzugängen, noch ein letztes Schmankerl vor der Serienpause bieten. Mit Broly wird der unoffizielle Fanliebling nun auch Kanon und ins Dragonball-Universum eingebunden. Ich habe mir eine der, an zwei Tagen in österreichischen Cineplex Kinos, gezeigten Vorstellungen in der originalen Version mit Untertiteln angesehen. Wird Dragon Ball Super: Broly dem Kult-Anime gerecht?

INHALT

Der Beginn des Films setzt 41 Jahre vor der Handlung nach Dragon Ball Super an, zu einer Zeit, in welcher es noch Planet Vegeta gab, und die Saiyans noch untergebene von King Cold und dessen Armee waren. König Vegeta glaubt derweilen daran, dass sein Sohn Prinz Vegeta in Zukunft dazu bestimmt sei, das Kriegervolk aus ihrer misslichen Situation zu befreien. Jedoch hat Vegeta nicht mit Broly, einem Saiyan -Neugeborenen, mit unermesslichen Kräften gerechnet. Aus Angst und Neid, vor seiner Kraft, schickt er ihn auf einen entlegenen Planeten, wo er später von seinem Vater gefunden, und aufgezogen wird.

Als Freezer schließlich den Posten seines Vaters übernimmt, wird die Angst, vor dem legendären Super Saiyan, einer uralten Prophezeiung, immer größer, und so entschließt er sich den Planeten Vegeta auszurotten.
Fast-Forward und wir befinden uns in der Gegenwart. Nach der Zerstörung des Planeten, wurden die überlebenden Saiyans im Universum verstreut. Zwei von ihnen landeten auf der Erde, doch der dritte, Broly wurde mit einem unbeschreiblichen Verlangen nach Rache gegen das Kriegervolk, besonders dessen Prinz Vegeta, aufgezogen und entwickelte im Laufe seines Lebens eine unglaubliche Kraft. Die Zeit für Rache ist gekommen, und eine Schlacht entbrennt, die das Universum erschüttern wird.

© 2018 Toei Company

KRITIK

Wie schon erwähnt, habe ich mir den Film in der originalen Version, heißt auf Japanisch, mit deutschen Untertiteln angesehen. Das war kein Problem für mich, da ich die Meisten Animes auf diese Weise schaue, und das Dragon Ball-typische Geschrei ohne den original Sprechern auch nicht dasselbe gewesen wäre.

Dragon Ball Super: Broly ist inzwischen der 20. Anime Film, welcher auf Akira Toriyamas Manga basiert, und man merkt, dass sich in dieser Hinsicht viel getan hat. Anders als in den bisherigen Filmen, hatte ich das Gefühl, dass sich ernsthaft die Mühe gemacht wurde, die Charaktere und Handlung in die Serie mit einzubinden, was auch der Fakt, dass der Film, und somit der Charakter Broly nun Kanon ist unterstreicht. Auch die Beweggründe des Antagonisten, sind anders als in den alten Vorgängern, nun viel plausibler.

Tōei Animation war, wie schon in Dragon Ball Super, für die Animation zuständig, und hat seinen Job gut erledigt. Auch dass Animatoren, alter Dragon Ball Serien, für die Arbeit am Film zurückgeholt wurden, merkt man am Stil und der Umsetzung. Anders als im Anime, wurde im Film auf einen simpleren, eher alten Stil gesetzt, was mir persönlich sehr gefallen hat, da Dragon Ball Super: Broly somit für mich das Flair des alten Animes zurückgeholt hat. Natürlich schreibe ich hier ein kleines bisschen durch meine rosarote Brille, aber anderen Dragon Ball Urgesteinen wird es bestimmt genauso gehen. Der Film ist durchwegs auf einem sehr hohen Standard animiert, und obwohl sich in der ein oder anderen Kampfszene 3D-Modelle reingeschmuggelt haben, war das zu meiner Überraschung nur halb so schlimm, da diese sehr gut mit eingebaut waren, und für den nicht-so-aufmerksamen Zuschauer vermutlich gar nicht zu erkennen waren.

© 2018 Toei Company

Die musikalische Untermalung zum Film war auch eines meiner persönlichen Highlights. Ein durchwegs guter, und unterhaltsamer, Soundtrack hat den Film noch spannender gemacht. Was meiner Meinung nach nicht hätte sein müssen, war eine allgegenwärtige Stimme, die die Charaktere fast schon Videospiel-mäßig im Kampf ankündigte. Das zerstöre ein wenig die Immersion, die sich für mich im Laufe des riesigen Gefechts aufgebaut hat.

Und damit komme ich zu meinem persönlichen Highlight. Dragon Ball Super: Broly ist ein Action-geladener Film sondergleichen. Das große Aufeinander treffen hätte ich mir nicht epischer Vorstellen können. Nach rund 40 Minuten Aufbau, und damit auch der Zusammenfassung vergangener Events im Dragon Ball-Universum kommt es dann schließlich zum Clash, und dieser hätte kaum besser sein keinen. Ungefähr eine Stunde an geballter Action bietet der Film, und ich übertreibe nicht mit der Aussage, dass die Protagonisten sich Wort-wörtlich in andere Dimensionen schlagen. Ein kleines Manko meinerseits ist aber, dass der ganze Kampf fast schon zu überladen wurde, und ich nach dem Ansehen des Films nicht diesen „einen“ Moment im Kopf hatte, an dessen Punkt alles kurz vorm Kippen war, für welchen Dragon Ball bekannt ist. Nach einem bestimmten Punkt im Film schien einer der Protagonisten praktisch unbesiegbar, was den Ausgang ziemlich vorhersehbar machte.

Das Ende des Films ist dennoch gut gelungen und hält sich auch für die Zukunft alle möglichen Wege offen, um die neuen Charaktere ins Dragon Ball-Universum mit einzubinden, auch wenn das Pacing gegen Ende hin zu schnell wurde, und der Film ziemlich geschwind zu Ende war. Darüber hin weggesehen lässt die Handlung an sich kaum Wünsche offen, und hat auch einige Insider zu bieten.

© 2018 Toei Company

FAZIT

Dragon Ball Super: Broly macht vieles Richtig, und wird besonders den Fans der Serie sehr gefallen. Auch wenn Kleinigkeiten, wie beispielsweise das, gegen Ende hin, seltsame Pacing den Film etwas zurückhalten, ist er für Fans ein must-watch. Allerdings muss auch gesagt werden, dass es gut möglich ist, wenn man ein oder andere Serie in der Vergangenheit verpasst hat, womöglich viele Dinge nicht versteht, oder gar einige der Protagonisten nicht einmal kennt. Davon abgesehen ist Dragon Ball Super: Broly jedoch ein Film mit ausgezeichneter Zeichen-Qualität und einer unglaublich guten Inszenierung, die besonders den Kennern des Animes ein lächeln ins Gesicht zaubern. Für all Jene die es verpasst haben den Film im Kino zu sehen sei gesagt, dass laut diversen Vertriebsseiten noch ein digitales Release für dieses Jahr geplant ist!

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