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Fire Emblem: Three Houses im Test

Mit Fire Emblem: Three Houses ist der bereits 12. Titel des beliebten Strategie-RPG bei uns auf dem Markt erschienen. Nach dem erfolgreichen Run der Reihe auf dem Nintendo 3DS gebt ihr nun auf der Nintendo Switch das Kommando und führt euren Kämpfertrupp strategisch zum Sieg. Wie gewohnt stehen zudem zwischenmenschliche Beziehungen und deren Entwicklung weit im Vordergrund und verleihen dem Strategiespiel dadurch eine gehörige Portion Tiefe, die den Titel von seiner Konkurrenz abhebt. Also bereit in eine fantastische Welt voll epischer Schlachten einzutauchen und Geschichte zu schreiben?

Der Inselkontinent Fódlan wird anfangs friedlich im Einklang der drei Reiche regiert: das heilige Königreich Faerghus im Norden, das adrestianische Kaiserreich im Süden und Westen und die Allianz von Leicester im Osten des Reiches. Im Inneren des Kontinents liegt das Kloster Garreg Mach, in dem junge Menschen der drei herrschenden Häuser unterrichtet und zur nächsten Generation Kämpfer erzogen werden. Wie es das Schicksal will verschlägt es euch an die Akademie, wo ihr aufgrund eurer heldenhaften Taten zu einer Lehrkraft ernannt werdet. Ihr müsst euch jedoch für eine der drei Allianzen entscheiden, was euren späteren Spielverlauf maßgeblich beeinflussen wird – denn der Frieden ist nicht von Dauer! Und dann ist da noch dieses fremde Mädchen, dass ihr im Traum seht und irgendwie die Zeit beeinflussen kann, höchst mysteriös also…

Ab in die Schule

In der ersten Hälfte von Fire Emblem: Three Houses verbringt ihr viel Zeit innerhalb der klösterlichen Gemäuer und lernt eure Studenten, die euch fortan auf dem Schlachtfeld unterstützen, näher kennen. In Unterrichtseinheiten lassen sich ihre Fähigkeiten verbessern und euer Rang an der Akademie steigt dadurch auch. Doch nicht nur eure eigenen Studenten sind interessant, auch in den gegnerischen Hallen sitzen Charaktere, die eine Bereicherung für euren Trupp darstellen können. Um diese zu rekrutieren, habt ihr die Möglichkeit durch diverse gemeinsame Aktivitäten, wie zum Beispiel das Einnehmen von Mahlzeiten, eine Beziehung aufzubauen. Am besten findet ihr vorher im Gespräch heraus, welche Art von Speise denn bevorzugt wird, damit ihr mit eurer Essenseinladung auf ganzer Linie punkten könnt. Doch ihr müsst eure freie Zeit gut einteilen, denn euch stehen nur eine begrenzte Anzahl an Aktivitätspunkten zur Verfügung, die ihr taktisch gut einsetzen solltet.

Die zweite Hälfte des Spiels findet 5 Jahre später statt und auf dem Inselkontinent ist nichts mehr wie es einmal war. Die einst friedlich regierenden Häuser haben einander den Krieg erklärt, und ihr steckt mittendrin. Hier spielt es eine große Rolle, welche Verhältnisse ihr im bisherigen Spielverlauf aufgebaut habt, denn nun geht es um Leben und Tod! Doch nicht nur bei der Unterstützung im Kampf spielen diese Beziehungen eine Rolle, denn zwischen all den bitteren Gefechten gibt es ein wenig Zeit für Romantik.

Gemeinsame Aktivitäten festigen eure Bindung zu anderen Charakteren.

Auf in den Kampf!

Neben dem Schulalltag erwarten euch heiße Gefechte mit Banditen, Trainingsschlachten und schlussendlich auch Kämpfe um die Zukunft des gesamten Kontinents. Auf einem Schachbrettfeld müsst ihr eure Gegner rundenbasiert ausschalten. In eurem Team befinden sich unterschiedliche Klassen, wie Schwertkämpfer, Magier oder Schützen, die im Schere-Stein-Papier Prinzip ihre jeweiligen Vor- und Nachteile bieten. Nutzt eure Umgebung zu eurem Vorteil, buschiges Gelände beschert euch beispielsweise bessere Deckung, Verteidigung ist bei Fire Emblem: Three Houses oftmals der beste Angriff. Jeder eurer Kämpfer lässt sich einzeln steuern, somit könnt ihr raffinierte Hinterhalte planen und euch so den Sieg sichern. Offizieren können auch Bataillone zugewiesen werde, die neben einem Wertebonus auch mächtige Spezialangriffe, sogenannte Strategeme, mit sich bringen.

Aufgelockert werden Kampfpassagen dadurch, dass zwischendurch auch einmal ein Wort mit seinen Mitstreitern gewechselt werden kann und die Geschichte so immer ein wenig vorangetrieben wird. Achtet immer darauf, dass eure Waffen in gutem Zustand sind, denn diese nutzen sich in den Gefechten ab und verursachen dadurch immer weniger Schaden, bis ihr das Gefühl habt, ihr spielt mit einem Holzschwert. Auch ist es stets eine gute Idee, sich und seine Kameraden mit genügend Hilfsmitteln, wie Heiltränken, auszustatten. Gut, dass es in der Akademie einen kleinen Markt gibt, der jegliche Wünsche erfüllt. Sollte sich ein Kampf aber so gar nicht nach zu euren Gunsten entwickeln, habt ihr die Möglichkeit den göttlichen Puls einzusetzen, mit dem ihr die Zeit zurückdrehen und eure letzten Schritte nochmal überdenken könnt. Aber aufgepasst – diese besondere Gabe steht euch nur begrenzt zur Verfügung!

Auf dem Schlachtfeld ist Strategie gefragt.

Erlebnis der anderen Art

Optisch sieht Fire Emblem: Three Houses im Vergleich zu anderen Titeln der Nintendo Switch richtig gut aus. Das merkt man auch an der Konsole, die den Lüfter an einigen Stellen ordentlich raufdreht, um die nötige Leistung zu bringen. Besonders die hochwertigen Anime-Sequenzen stechen hervor, aber auch die In-Game Grafik kann sich sehen lassen. Sowohl am kleinen Display im Handheld-Modus, als auch am großen TV Bildschirm, sieht das Bild gut aus und lief während der Testphase stets flüssig. Auch wenn der gewählte Stil vielleicht nicht jedermanns Sache ist, sollte man sich als Strategiespiel-Liebhaber nicht davon abschrecken lassen, denn der Titel bietet einige Stunden Unterhaltung in einer lebendig gestalteten Fantasywelt. Die englische Vertonung ist zudem gut gelungen und durch die Untertitel können auch nicht englisch sprechende Personen das Geschehen gut mitverfolgen.

FAZIT

Auch wenn ich nicht der größte Fan von Strategie-Spielen bin, hatte ich beim Testen von Fire Emblem: Three Houses sehr viel Spaß. Besonders die einzigartige Mischung aus dem Alltagsleben an der Akademie und erbitterten Kämpfen lassen beim Spieler keine Langeweile aufkommen. Den Personen der Spielwelt wurde liebevoll Leben und Charakter eingehaucht und es macht Freude, mehr über sie herauszufinden. Besonders gut gefallen hat mir der Aspekt, dass durch nette Gesten und Zuhören Verbindungen zu seinen Mitmenschen aufgebaut werden können, die auch im späteren Spielverlauf ihre eigenen Auswirkungen haben. Speziell in der heutigen Zeit habe ich ja doch manchmal das Gefühl, dass jeden Tag ein Stückchen mehr Empathie verloren geht und gerade deswegen finde ich es so großartig, dass soziale Aspekte und ein eingespieltes Miteinander, der Schlüssel zum Erfolg sind.

Was ist Fire Emblem: Three Houses? Rundenbasiertes Strategie-Rollenspiel, in dem ihr neben Schlachtfeldern auch Herzen erobern könnt
Plattformen: Nintendo Switch
Getestet: Nintendo Switch
Entwickler / Publisher: Nintendo
Release: 26. Juli 2019
Link: Offizielle Webseite

Gesamtwertung: 8.8

Einzelwertungen: Grafik: 8 | Sound: 8 | Handling: 8 | Spieldesign: 10 | Motivation: 10

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