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First Look: Twin Mirror

Der verlorene Sohn, der in sein Heimatdorf zurückkehrt. Ein faszinierender „Mind Palace“, welcher uns Zuflucht und Erinnerungen bietet. Ein mysteriöses Double welches unsere Entscheidungen beeinflusst. Klingt faszinierend? Das war es auch! Denn das und noch viel mehr, erwartete uns bereits in den ersten 20 Minuten, des Psycho-Thrillers Twin Mirror

Willkommen zurück in Basswood

Im Rahmen eines 20-minütigen Online-Videos hatte ich die Chance, bereits jetzt die ersten Minuten des Psycho-Thrillers Twin Mirror – dem neuen Werk der Life is Strange Schöpfer Dontnod – zu erleben . Als bisher wirklich riesiger Fan der Life is Strange Reihe war Twin Mirror bereits im Vorfeld sehr interessant für mich. Umso mehr freute ich mich darauf, den Einstieg des Spieles selbst bereits erleben zu dürfen. In Twin Mirror schlüpfen wir dabei in die Schuhe von Enthüllungsreporter Sam Higgs. Der 33-Jährige kehrt zu Beginn in seine Heimatstadt Brasswood in West Virginia zurück.

Twin Mirror versteht sich dabei selbst als Abenteuerspiel, welches ein wahrliches Cinematic-Gefühl erzeugen soll. Es orientiert sich an Mystery-Thrillern aus dem Hause Hollywood, und vereint nach eigenen Angaben dabei ansprechende Grafik im Cinematic-Stil mit passender musikalischer Atmosphäre. Und Twin Mirror legte dabei bereits ab der ersten Minute stark los. Das Abenteuer beginnt in typischer Life-is-Strange-Manier. In einem ersten Cinematic düsen wir Seite an Seite mit Sam über den Highway, begleitet von eindrucksvollen Bildern der umliegenden Natur im Sonnenuntergang. Dabei werden wir von einnehmender Musik begleitet, und sofort wieder in die Welt gezogen.

Dennoch merken wir hier augenblicklich: nein, das hier ist nicht Life is Strange: Twin Mirror ist düsterer, ist dunkler. Denn während der einnehmenden Roadtrip-Atmosphäre wagen wir auch einen ersten Blick in Sams Auto – und sehen dabei, dass wir nicht aufgrund froher Botschaft in die Heimat zurückkehren. Eine Todesanzeige von seinem besten Freund Nick ziert den Beifahrersitz. Schmerztabletten befinden sich in der Ablage. Sam hat dunkle Ringe unter den Augen. Nein, das ist kein schöner Besuch.

(Ihr möchtet das erste Gefühl des Roadtrips auch erleben? Dann schwingt euch ins Auto oder auf die Couch, öffnet die Fenster zur kühlen Sommerbrise, und macht euch das Lied des Soundtracks – „Sean Rowe – You Keep Coming me alive“ – an. Dankt mir später!)

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Sam kehrt zu den Menschen zurück, die er einst im Stich gelassen hat. Doch was ist wirklich passiert?

 

Gefangen im eigenen Kopf – dem einzigen Ort, der die Wahrheit bringt

Am Ende der Autofahrt kommen wir bei einem Aussichtspunkt an. Dieser hat für Sam eine starke emotionale Bedeutung – wie wir seinem internen Monolog entnehmen können. Eine erste Erinnerung aus Sams Leben zeigt sich uns direkt bei der Aussichtsplattform angekommen: seine Exfreundin hat genau an diesem Platz einst seinen Antrag abgelehnt. Und ihm so sein Herz gebrochen. In diese melancholische Gedanken versunken lassen wir den Blick über Basswood schleifen… und befinden uns plötzlich im Umbruch. Eine Welt aus Spiegelsplittern baut sich vor uns auf – Sams „Mind Palace“. Ein Rückzugsort voller Erinnerungen. Voller Emotionen, gesammelter Fakten, wichtigem Wissen.

Dieser Gedächtnispalast stellt dabei ein grundlegendes Feature in Twin Mirror da. Die Idee zu diesem Training ist nicht neu, und geht laut den Entwicklern bis ins alte Griechenland zurück. Hier wird ein eigener Rückzugsort erschaffen, um Erlebtes zu reflektieren, und Wissen zu festigen. Dies greift Twin Mirror auf – mit einem komplett eigenen Touch. Die grafische Darstellung des „Mind Palace“ hat mich dabei einfach total umgehauen. Ich habe diese Art Spielewelt, diese fast kaputt wirkende Ansammlung an Wissen, so überhaupt nicht erwartet. Gerade hier zeigt sich, dass zwar das Look and Feel den Life is Strange Spielen sehr ähnelt, die Grafik aber seitdem nochmal einige Meilensteine zurückgelegt hat!

In Sam’s „Mind Palace“ können wir uns frei bewegen. An den einzelnen Splittern angekommen erleben wir vergangene Erinnerungen. Doch diese Verträumtheit hat auch seinen Preis. Denn wir kehren aus dem Palast in das wirkliche Leben zurück – und sehen, dass nun bereits drei Stunden vergangen sind?! Denn diese logische, analytische Denkweise fordert ihren Tribut, und lässt Hauptcharakter Sam dabei Zeit und Raum um ihn zum vergessen. So sehr, dass wir den einzigen Grund für die Rückkehr in die Stadt – die Beerdigung des besten Freundes – verpasst haben!

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Unser „Mind Palace“ lässt uns Zeit und Raum vergessen.. und bereits erlebtes auf beeindruckende Weise aufarbeiten.

Ein zweites Ich.. doch mit welchen Absichten?

Nach dieser schockierenden Erkenntnis treffen wir auch erstmals auf eine neue, mysteriöse Gestalt. Einen Mann, welcher unsere Gedanken kennt. Sein Gesicht erkennen wir nicht – und kurze Zeit später ist er auch schon wieder verschwunden. Wir begeben uns daraufhin in die Stadt, um wenigstens nach der Beerdigung noch bei den Betroffenen in der Bar vorbeizuschauen. Dort erwartet uns jedoch bereits ein kleines Mädchen am Parkplatz. Diese erkennt Sam als die Tochter von Nick – seinem verstorbenen besten Freund.

Wir erfahren, dass sie Sams Patentochter war – und sie konfrontiert uns auch direkt mit unserem Verschwinden. Wir holen die Patentochter also zu uns ins Auto, um mit ihr eine Unterhaltung zu führen, die wie es scheint, bereits überfällig war. Wieso hat Sam sie im Stich gelassen? Wieso hat er sich nie gemeldet, und das in einer bereits emotional aufwühlenden Zeit? Noch werden diese Fragen nicht beantwortet. Ich spürte jedoch Sams Schuld, seine Reue. Das Gespräch war dabei sehr einseitig – und auch etwas verdächtig. Wer lässt seine Patentochter nach dem Tod des Vaters allein? Was ist da nur wirklich in Basswood passiert?! Hier wirkt Sam erstmals verdächtig.

Doch nicht nur Sams Verschwinden belastet Nicks Tochter. Auch der Tod ihres Vaters nagt immer noch am Verstand der kleinen 13-Jährigen. Sie ist überzeugt, dass dieser nicht der Unfall war, für welchen er in den Zeitungen verkauft wurde. Sie möchte, dass wir ihr helfen, im Tod von Nick zu ermitteln.

Hier passiert es plötzlich: und die mysteriöse Gestalt vom Aussichtspunkt offenbart sich erneut. Der Mann zeigt sich uns als Sams Alter Ego – sein „Double“. Dieses „Double“ begleitet uns ab diesem Zeitpunkt immer bei wichtigen Situationen, welche einer Entscheidung bedürfen. Denn wie auch Life is Strange lebt Twin Mirror von den Entscheidungen des Spielers. Diese können laut Dontnod kleine Auswirkungen haben, oder aber ganze Geschichtsstränge beeinflussen. Und immer dann, wenn wir vor einer so gewaltigen Entscheidung stehen, versucht uns unser „Double“ uns andere Ansichten, Meinungen, oder Fakten zu präsentieren. Wir können uns dann stets für einen Standpunkt entscheiden – der von Sam, oder von Sams Alter Ego.

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Unser „Double“ steht uns bei allen wichtigen Entscheidungen bei… doch ist das ein Fluch, oder ein Segen?

 

Wie heimkommen – und doch ganz anders

An dieser Stelle endete dieser erste Einblick leider. Ich bin unglaublich gespannt, was Twin Mirror noch alles beim Release zu bieten haben wird. Der „Mind Palace“ sieht vielversprechend und innovativ aus. Das „Double“ war mir von der ersten Sekunde an bereits nicht geheuer. Wie kann es sein, dass nur Sam dieses Alter Ego sehen kann? Ist mit seinem unglaublichen Verstand etwa doch etwas nicht okay? Wir sehen die Welt schließlich durch Sams Augen – doch können wir dem trauen was wir da sehen?

Bereits das wenige Material hat es sofort wieder geschafft, mich in typischer Life-is-Strange-Manier an die neue, virtuelle Welt, und die darin verborgenen Geschichten zu fesseln. Die Grafik weiß absolut zu überzeugen, der „Mind Palace“ hat mich total überwältigt. Der Soundtrack spiegelt die Düsternis und das Geheimnisvolle, das uns in Brasswood begegnet wider. Die Entwickler spielen mit der Musik, und lassen uns bewusst in wichtigen Momenten – wie der ersten Unterhaltung mit Nicks Tochter – auch mal mit unseren Gedanken komplett allein.

Doch so fesselnd die ersten zwanzig Minuten auch bereits waren, so hat der eigentliche Kampf noch nicht mal im Geringsten begonnen. Denn bereits die erste Nacht, welche Sam in Brasswood verbringt, soll noch ein blutiges Ende finden. Und dann liegt es rein an uns, der Wahrheit auf die Spur zu kommen – und dabei wichtige Fragen zu klären. Wie ist Nick wirklich gestorben? Wie wird sich die Beziehung zu seiner Tochter entwickeln? Hat das Double wirklich gute Intentionen, oder ist es doch mehr Fluch als Segen? Doch am wichtigsten frage ich mich bereits jetzt: WER ist Sam eigentlich, und warum hat er die Stadt verlassen?! 

Ich bin sehr dankbar für diese Chance, erstes Gameplay von Twin Mirror erleben zu dürfen. Der eigene Hype stieg dadurch definitiv enorm! Ich kann es nun wirklich fast nicht mehr erwarten, die ganze Geschichte rund um Enthüllungsreporter Sam Higgs zu erleben – und dabei den Abgründen seines Verstandes zu begegnen.

Twin Mirror soll noch 2020 für PC, XBOX One und PlayStation 4 erscheinen. Ich bin gespannt, und freue mich sehr darauf!

 

 

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