Fortnite im Test

Sechs Jahre ist es nun her – eine lange Zeit für die Entwicklung eines Spiels, dementsprechend hoch auch die Erwartung der Zocker! Nicht so bei mir, ich habe von Fortnite bislang nicht viel mitbekommen und wage mich genau deshalb vorsichtig an diesen Early Access Tower Defense-Shooter ran und berichte direkt von der Front. Im Kampf gegen witzig aussehende Monster. Beim Bau meiner Burg, der „Gamers Festung“!

Vorweg noch die Info, dass es sich bei Fortnite  um ein Spiel handelt, welches aktuell noch in Entwicklung ist. Aus diesem Grund widme ich mich mehr dem Gameplay und Spielerlebnis und mache keine Abstriche, wenn ich auf Bugs treffe. Kleine Käfer trifft man in solchen Spielen immer, die meisten davon sind aber bis zum finalen Release vom Kammerjäger vertrieben worden und sollen daher keinen Einfluss auf mein Urteil zu dem Titel haben!

Ihr kommt hier nicht rein!

Bevor wir uns jetzt ins Gameplay stürzen, worum geht es eigentlich bei Fortnite? Die Welt ist überzogen von einem geheimnisvollen „rosa“ Sturm. Und dieser bringt so allerhand Monster und Zombies mit sich. Wir stellen uns also der Aufgabe einen Zufluchtsort für Überlebende zu bauen und diese vor dem Unheil zu bewahren. Unterstützt werden wir dabei von verschiedenen Robotern mit oft witzigen aber weniger hilfreichen Tipps. So simpel das klingt, die Story ist gut geschrieben, die Dialoge sehr witzig und Fortnite nimmt sich in diesem Bereich selbst einfach nicht zu ernst, sondern liefert uns viele lustige Momente, die ihren eigenen Reiz haben!

Im Laufe der Geschichte gilt es verschiedene Orte mit einer Festung zu bestücken und euer Reich immer weiter auszubauen. Langeweile kehrt keine ein, selbst nach einigen Stunden gibt es noch immer viel zu entdecken. Die Anzahl an Möglichkeiten ist schier unendlich, aber sehen wir uns das mal etwas mehr im Detail an!

Die Mischung machts!

Fortnite ist im tiefsten Sinne ein Shooter mit Tower Defense-Elementen und nicht umgekehrt, dazu fallen die Strategie-Anteile etwas zu gering aus. Ich würde die Balance auf 65% Shooter und 35% Building einstufen. Manche haben sich da sicherlich ein ausgeglicheneres Verhältnis gewünscht, mir gefällt es so aber auf jeden Fall sehr gut! Zunächst habt ihr die Wahl zwischen einigen Helden mit verschiedenen Spezialfertigkeiten in dessen Rolle ihr schlüpft. Sammeln von Rohstoffen, Erkunden der Umgebung und der erste ist Schritt geschafft. Ab dann heißt es eine ordentliche Festung um euren Schildgenerator zu bauen, denn dieser darf keinesfalls zerstört werden. Danach kommen die Monsterhorden. Hier gilt: Einfach nur überleben! Habt ihr das geschafft geht es weiter. Wieder Ressourcen sammeln, Festung vergrößern, Schildgenerator anwerfen und die nächste Welle an Zombies abwehren.

Klingt recht einfach, ist es aber bei weitem nicht. Neben eurem Helden könnt ihr im späteren Verlauf noch weitere Charaktere einsetzen, welche euch unterstützen. Die Wahl eures Squads sollte aber eher strategisch erfolgen., ebenso die Gestaltung eurer Burg. Welche Materialen verwendet ihr, was hält mehr Schaden aus, wo platziert ihr Fallen? Alle diese Dinge gilt es zu beachten. Die Rohstoffe sollten euch dabei auch nie ausgehen. Man muss sich also schon Gedanken machen, an welcher Stelle man investiert, denn an jener Seite an dem die Gegner angreifen sollte ich vielleicht mehr bauen als an der Rückseite. Also alles dann doch komplexer, je tiefer man im Spiel ankommt.

Loot, ich will Loot!

Habt ihr eine Mission erfolgreich abgeschlossen gibt es Loot! Neue Baupläne für bessere Waffen, Fallen uvm. warten auf euch. Zudem könnt ihr aus den erspielten Paketen noch neue Überlebende und Helfer bekommen. Diese Dinge unterscheiden sich auch immer in Qualität und Perks. Ein zweiter Blick lohnt sich oft, löscht nicht zu schnell Dinge, die ihr doppelt bekommt, lest lieber nochmal nach welche Fertigkeiten ein Helfer mit sich bringt!

Wirklich fasziniert haben mich dann noch die Waffen. Von der simplen Heugabel bis zum elektroverstärkten Megaschwert ist alles dabei. Waffen mit Elementarschaden fallen in die epische Kategorie und sind sehr seltene Drops, dafür machen diese Dinger auch nen ordentlichen Wumms! Aber nicht nur die Kreativität des Waffenarsenals fand ich so atemberaubend, auch das Design der Kampfmittel ist gerade im epischen Bereich so kurios und schrill – manche Bleispritzen haben sofort mein Herz im Sturm erobert!

Die Steuerung geht sowohl beim Bauen als auch beim Ballern sehr gut von der Hand. Beim Crafting kommt man zwar in den anfänglichen Stunden vielleicht mal ins Schwitzen, weil man doch viele Tasten kombinieren muss, aber nach einer kurzen Eingewöhnung von etwa 2 Stunden ging bei mir aber alles in die Motorik über und klappte ohne Probleme. Schießen könnt ihr wahlweise in der Third- oder First-Person-Perspektive, was euch mehr zusagt. Tolles Feature! Und dann gibt es noch die Skill Trees.

Wie jetzt, Skill Trees, also Mehrzahl? Ja, richtig gelesen, es gibt viele verschiedene Talentbäume in die ihr investieren könnt. Mir waren es zuviel um sie nachzuzählen, ich denke das sagt schon alles! Im ersten Moment fühlt man sich davon vielleicht erschlagen, aber keine Panik. Ihr werdet langsam an die einzelnen Bäume herangeführt und jeder dient seinem eigenen Zweck. Nach 10 bis 15 Stunden habt ihr dann Zugriff auf alles und bis zu diesem Zeitpunkt habt ihr schon so einen guten Überblick über das Game, also keine Angstattacken mehr in Sicht!

FAZIT Alex

Ich muss zugeben, ich hatte bislang wenig von dem Titel gehört und dieses Genre zählt auch nicht unbedingt zu meinem Gebiet. Für mich war das ganze Erlebnis also fast wie ein Sprung ins kalte Wasser! Und ich muss zugeben, der war verdammt erfrischend! Fortnite ist eine sehr gelungene Mischung aus Tower Defense und Shooter. Das Spiel hat sich auf jeden Fall von einigen Top-Titeln wie Overwatch (was Helden angeht) oder Borderlands (wenn es um Humor geht) inspirieren lassen. Und das wiegt tatsächlich sehr positiv auf! Die unterschiedlichen Heroes machen alle Spaß und sorgen für tolle Abwechslung.

Anfangs konnte man bestimmt viele Fragezeichen über meinem Kopf schweben sehen, die Skill-Trees, Blaupläne und Teamerstellung ist MASSIV. Ihr habt so viele Möglichkeiten, Gott sei Dank sind aber viele davon gesperrt und werden erst mit den passenden Einleitungsmissionen freigeschaltet und spätestens dann hat man auch ein Verständnis für die Dinge. Und ich werte es durchwegs positiv, dass da genug Platz nach oben ist. Fortnite ist sicherlich ein Game, das sehr lange auf dem Spielplan einiger Zocker stehen wird!

Das Bezahlsystem ist dafür sehr fragwürdig! Also gut, ich versuche das mal zu erklären! Momentan ist Fortnite ein Early Access Game, ihr müsst ein Gründer Paket zwischen 40,- und 150,- Euro kaufen um spielen zu können. Schön und gut, im Spiel gibt es dann noch die Möglichkeit V-Bucks zu kaufen. Diese muss man nicht kaufen, außer man will schneller an Loot kommen. Doch jetzt das Komische an der ganzen Sache: 2018, wenn das Spiel erscheint, wird Fortnite ein Free 2 Play Titel sein. Wie das Bezahlmodell dann umgestellt wird oder was sich für Gründer ändern wird, das weiß niemand, vermutlich noch nicht mal Team Epic!

Das sollte euch trotzdem nicht abschrecken. Fortnite ist eines der besten Spiele welches ich in letzter Zeit in die Hände bekommen habe und versüßt mir wirklich gut die Wartezeit auf einen spektakulären Herbst! Besonders im Koop mit Freunden sehe ich jetzt schon etlichen Stunden geilen Spielspaßes entgegen!

FAZIT Onkel Tom

Stimme aus dem Off: Onkel Tom hier, der eine zweite Meinung abliefern darf. Anfangs habe ich mich von dem Überangebot an Skills, Rezepten, Squad-Zuweisungen etc. ein wenig erschlagen gefühlt. Nach kurzer Eingewöhnung ist aber klar, dass hiermit sichergestellt werden soll, dass einfach auf lange Zeit Luft nach oben bleibt, auch für Vielspieler.

Hinterfragt werden darf hingegen das Verkaufsmodell: Eigentlich wird hier ein Free2Play-Titel unter dem Early Access-Mäntelchen zum Vollpreis verkauft. Auch, dass in Zukunft viele, viele Mikrotransaktionen den Geldhahn offenhalten sollen, ist jetzt schon ersichtlich. Das ist beides absolut in Ordnung, solange Epic die Gratwanderung schafft, dass weder EarlyAccess-Käufer noch F2P-Späteinsteiger irgendwann auf der Strecke bleiben.

Sechs Jahre sind eine lange Zeit um auf ein Spiel zu warten. Fortnite ist nicht ganz das geworden, was ich mir erwartet habe. Persönlich hätte ich mir zum Beispiel ein wenig mehr Tower Defense und ein bisschen weniger 3D-Shooter erhofft. Aber: die Mischung funktioniert, ist einsteigerfreundlich und Koop-freundlich. Mir gefällt’s auf jeden Fall!

Ein Gastartikel von A. Wittek

Gesamtwertung: 8.4

Einzelwertungen: Grafik: 10 | Sound: 8 | Handling: 8 | Spieldesign: 6 | Motivation: 10

Passende Beiträge

Flint: Treasure of Oblivion im Test

ANTONBLAST im Test

The Spirit of the Samurai im Test