Nicht nur bei Kids und Jugendlichen sind Games ein begehrtes Geschenk, auch spielebegeisterte Erwachsene wünschen sich an Weihnachten, Geburtstag und Co. nicht selten einen neuen Titel für Konsole oder Computer. Mittlerweile gelten sie oftmals sogar als Kulturgut und das zu Recht: Denn längst dreht sich bei modernen Spielen nicht mehr alles um stupides Ballern, sondern gleichermaßen um herausforderndes Gameplay, schwierige Rätsel, aber auch komplexe Charakterentwicklungen und ethische Entscheidungen oder gar eine Kritik an der Gesellschaft. Kaum verwunderlich also, dass Computer- und Konsolenspiele heute zu einem so wichtigen Medium geworden sind und dementsprechend ein gern gesehenes Präsent sind.
Computerspiele als Geschenk – eine gute Idee?
Abzuwägen gilt natürlich, welches Alter der Beschenkte hat. Bei Erwachsenen sollte kaum die Problematik bestehen, dass ein Spiel vielleicht einen schlechten Einfluss ausübt, für Kids hingegen sind Call of Duty, Battlefield oder Halo aber nicht umsonst verboten. Wobei der häufig genannte Vorwurf, dass das Spielen von aggressiven Spielen Kinder negativ beeinflusst, übrigens nicht in jeder Studie belegbar ist. Wer sich entsprechend informiert und dabei auch auf die Wünsche der Kinder Rücksicht nimmt, kann aber durchaus zum Videospiel als Geschenk greifen.
Bei Erwachsenen wird meist dann zum Computerspiel gegriffen, wenn der Beschenkte ohnehin ein begeisterter Gamer ist und gerade ein neuer AAA-Titel erschienen ist. Das sind aktuell zum Beispiel Doom, Uncharted 4 oder bald erscheinende Titel wie FIFA 17 und Battlefield 1. Übrigens muss Schenken nicht nur bei Feiertagen stattfinden – tatsächlich stellt es auch eine besondere Form der Kommunikation dar, die über die normale Unterhaltung hinausgeht. Denn die sogenannte Gabenkommunikation ist deutlich effektiver als das normale Gespräch und bleibt daher viel länger im Gedächtnis des Beschenkten. Wer jemandem also eine besondere Freude machen möchte, kann dies mit einem Geschenk unterstreichen, ebenfalls kann der Schenker den Beschenkten so aber auch auf seine Seite ziehen oder sich besonders sympathisch hervorheben.
Spiele verschenken und dabei sparen – wo gibt es die besten Schnäppchen?
- Einkaufen beim Steam Summer Sale?
Jedes Jahr aufs Neue startet der Summer Sale auf der Internetplattform Steam der Valve Corporation. Dabei haben Käufer die Chance auf Rabatte von bis zu 85 Prozent und können sich dementsprechend kräftig mit neuen und topaktuellen, aber auch älteren Spielen eindecken. Während des Sales lassen sich Games kaum günstiger an anderer Stelle bekommen, wenngleich die Plattform mittlerweile auf zusätzliche Tages- und Blitzangebote verzichtet. Nur die prominent präsentierten Highlights wechseln in dieser Zeit, ansonsten bleiben die gewährten Rabatte aber stabil. Für dieses Jahr ist der Steam Summer Sale zwar schon vorbei (der Sale endete am 04.07.2016), hatte aber durchaus einige Preisknaller zu bieten. Die spannendsten Angebote waren unter anderen:
- Doom: 40 Prozent Rabatt
- Fallout 4: 50 Prozent Rabatt
- The Witcher 3 – Wild Hunt: 50 Prozent Rabatt
- GTA 5: 40 Prozent Rabatt
- Stardew Valley: 20 Prozent Rabatt
- Rise of the Tomb Raider: 35 Prozent Rabatt
- Rocket League: 40 Prozent Rabatt
- Dark Souls 3: 25 Prozent Rabatt
Wer den Summer Sale dieses Jahr nicht genutzt hat oder vielleicht gar nicht wusste, dass er existiert, sollte sich für das kommende Jahr also schon einmal bereithalten und im nächsten Sommer immer einmal wieder bei Steam vorbeischauen – denn das Datum das Sales wird erst kurz im Vorfeld bekannt gegeben.
Steam lohnt sich aber nicht nur aufgrund der günstigen Preise, sondern bietet auch eine praktische Verschenk-Option. Das funktioniert ganz ohne Bargeld oder CDs, stattdessen muss das begehrte Spiel nur als Geschenk über die Plattform gekauft werden und landet dann inaktiv in der Bibliothek. Der Beschenkte kann es dann einfach aktivieren. Eine weitere Option bietet sich durch das Trading-System von Steam an, bei dem ebenfalls nicht aktivierte Spiele sowie einzelne Gegenstände aus Spielen miteinander gehandelt werden können. Auch Geschenke können bei Bedarf weitergehandelt werden.
Wichtig: Geschenke sind nur dann sofort handelbar, wenn sie einem vertrauenswürdigen Account gehören. Das macht Steam daran fest, dass sich das Geschenk mindestens 30 Tage lang in Besitz des Handelnden befinden muss, bevor ein Trade gestartet wird. Genaueres zum Ablauf des Trading-Systems erläutert die Plattform in einem eigens bereitgestellten FAQ.
Alternative: Keyselling?
Das Keyselling ist in der Gamingbranche weit verbreitet, dabei handelt es sich um den Kauf und Verkauf von Spielecodes aus dem Ausland. Käufer können einen solchen Key dann auf Plattformen wie Steam oder Origin einlösen. Mitunter sind die Keys bereits für wenige Euro erhältlich, sie bieten also ein enormes Sparpotenzial. Fraglich ist allerdings, wie legal das Ganze eigentlich ist und wer oder ob auch jemand darunter leidet, dass aktuelle Vollpreistitel plötzlich für 20€ und weniger zu haben sind. Aktuell macht diesbezüglich ein Fall Schlagzeilen, bei dem es um den bekannten Key-Anbieter G2A geht. Dieser soll Spiele eines Herstellers im Gegenwert von 450.000 Dollar verkauft haben, ohne dass dieser auch nur einen Cent vom Gewinn erhalten hätte. Konkret geht es dabei um kleine, aber mittlerweile sehr bekannte Indie-Titel, darunter Punch Club, Party Hard oder Speedrunners. Zwar haben sie mit dem theoretischen Modell der Plattform kein Problem – denn die Keys werden von Nutzern angekauft, die sie nicht benötigen und dann unter dem Retailpreis weiterveräußert – doch bei der Herkunft der Keys kamen vermehrt Fragen auf. Tiny-Build-Chef Alex Nichiporchik erwähnte gegenüber Eurogamer, dass eine Verbindung zum Schwarzmarkt vermutet wird. Derzeit gestaltet sich die Situation noch unklar, jedoch stellt sich generell die Frage, wie Key-Anbieter ihre virtuellen Regale befüllen und ob die Preise durch mögliche Betrügereien zustande kommen.
Early Access – Fluch oder Segen?
Ein nicht mehr ganz so neues Geschäftsmodell, das sich ebenfalls auf der Plattform Steam etabliert hat und günstige Preise verspricht, lautet Early Access. Seit dem Erfolg von Mojang’s „Minecraft“ erfreut es sich immer größerer Beliebtheit, sodass mittlerweile unter gefühlt jedem zweiten Spiel ein kleines blaues Banner mit der Aufschrift „Early Access Game“ prangt. Gerade für Entwickler ist das durchaus eine praktische Sache, denn: Der Kunde kauft das unfertige Produkt zu einem sehr niedrigen Preis und kann dafür bereits in einem frühen Stadium anfangen zu spielen. Das so eingenommene Geld kann wiederum genutzt werden, um die Entwicklung voranzutreiben. Auch die Qualitätssicherung kann so genauer verfolgt werden, da die Spieler Bugs und sonstige Probleme melden. Eine Win-Win-Situation also für beide Seiten?
Im Grunde ja, ABER der Erfolg von Early-Access-Titeln wie DayZ, Starbound oder Rust lockt auch viele Trittbrettfahrer an. Diese versuchen sich an ähnlichen Konzepten und kopieren Inhalte (und das oft mehr schlecht als recht) oder setzen sogar nur darauf, schnelles Geld zu machen. Besonders ärgerlich sind außerdem Titel, die noch vor der Fertigstellung eingestellt werden, sodass der Käufer zwar bezahlt hat, aber niemals ein fertiges Spiel erhält. Denn eine Geld-zurück-Garantie gibt es hier nicht. Letztendlich ist Early Access also ein zweischneidiges Schwert, bei dem nicht jedes Angebot im Endeffekt überzeugen kann. Wer hier investiert, muss sich darüber im Vorfeld im Klaren sein und vielleicht auch in Kauf nehmen, dass das Produkt schlecht oder sogar unspielbar ist. Wichtig und sinnvoll ist an dieser Stelle daher die Kommunikation mit der Community, um positive und negative Stimmen zu hören und sich vorab ein Bild zu machen. Spannende Titel hält der Markt derzeit aber nichts desto trotz bereit. Ein Blick lohnt sich unter anderem hier:
- Ark Survival Evolved
- The Culling
- Portal Knights
- Slime Rancher
- The Forest
- Factorio
Fundgrube Amazon
Amazon ist und bleibt ein Paradies für Schnäppchenjäger, denn der Handelsriese drückt die Preise das ganze Jahr über in den Keller. Das Warten auf den kommenden Steam-Herbst-Sale lohnt sich daher aktuell kaum, denn viele Titel sind derzeit so günstig wie nie. Angefangen bei Mad Max für 10 Euro über Just Cause 3 für 15 Euro bis hin zu Mass Effect oder Lords of the Fallen für ebenfalls 10 Euro ist alles dabei – dabei ganz wichtig: Vor allem die Computerspiele eignen sich als Schnäppchen, bei Konsolentiteln muss in der Regel nochmals draufgezahlt werden.
Ganz nach Bedarf gestaltet sich der Einkauf hier ähnlich einfach, denn Computerspiele können direkt auf den PC heruntergeladen und sofort gespielt werden. Wem das als Geschenk ein wenig zu unspektakulär erscheint, der kann aber auch zur klassischen Version mit DVD-Rom greifen. Noch ein wenig außergewöhnlicher: Oft gibt es zu Triple-A-Titeln besondere Steelbook-Editionen, Sammler-Editionen oder Limited Editions, die exklusiv auf der Plattform erhältlich sind.
- Ebenfalls interessant: Der Restpostenmarkt bei Amazon. Dort finden sich Einzelstücke, wenige Exemplare oder einfach nur Produkte, die nicht mehr im Sortiment sind. Da es sich hier in der Regel aber wirklich nur noch um wenige Stücke handelt, ist meist Eile geboten – denn sind die Artikel einmal ausverkauft, so kommen sie vermutlich nicht zurück.
- Ansonsten sind auch die Blitzangebote, Tagesdeals und B-Ware Warehouse Deals eine weitere Alternative. Alles in allem: Mit etwas Geduld und Recherche fördert das Portal eine ganze Menge Schnäppchen zutage, darunter auch viele aktuelle Titel.
Alles in allem kann man mit ein bisschen Recherche und Beobachten der entsprechenden Plattformen, sei es jetzt am PC, oder auch in den Stores der Konsolenhersteller gerade jetzt im Sommer sicher ein paar günstige Titel abgreifen bevor im Herbst sowieso die neuen Spielknaller erscheinen. Damit kommt auch bei den derzeit öfter verregneten Sommertagen garantiert keine Langeweile auf.