gamescom 2022: Tagebuch Freitag

Im letzten Tagebuch zur heurigen gamescom 2022 waren wir am Freitag nochmals bei einigen Entwicklern unterwegs um die eine oder andere kommende Spieleperle anzuspielen.

Wanted: Dead

Wanted: Dead ist ein Singleplayer Hack-n-slash Third-Person Shooter. Es wird von den Machern von Ninja Gaiden und Dead or Alive produziert. Das Spiel bietet eine schöne Cyberpunk-Welt, eine spannende und sehr intuitive Steuerung und einige spaßige Minispiele. Im Rahmen des Spiels muss die Spielerin oder der Spieler abwechselnd zur Schusswaffe oder zum Nahkampf greifen. Wie die Entwickler mir erklärten ist es zwar möglich das Spiel nur mit Nahkampf oder nur mit Fernkampf durchzuspielen, doch sei dies wohl eine sehr schwere Aufgabe. Das was die Steuerung von Wanted: Dead so spaßig macht, ist die Verkettung von verschiedenen Angriffen im Nah und Fernkampf. Weiters gibt es über 50 animierte Finishing Manöver und diverseste Waffen. Um das schwierige Spiel zwischendurch aufzulockern haben die Entwickler sich verschiedene Minispiele einfallen lassen. Es gibt ein Ramen-Wettessen Minispiel, ein Karaoke Minispiel und sogar ein vollwertiges Sidescrolling Bullet Hell Spiel mit ungefähr 3 Stunden Spielzeit in dem Spiel. Der Sidescroller wird kostenfrei auch als selbstständiges Spiel veröffentlicht werden.

Ich hatte beim Anspielen sehr viel Spaß. Die Steuerung ist „easy to learn, hard to master” und bietet daher viel Potenzial. Die Grafik sieht gut aus und versetzt einen sofort in ein Cyberpunk Hong Kong. Das Sounddesign wirkte bereits ausgereift und auch die Performance in den Demo-Leveln war gut.

Eville

Eville ist ein Social-Deduction game, dass von dem bekannten Kartenspiel Werwölfe inspiriert ist. Wer Trouble in Terrorist Town (kurz: TTT), Among Us, Town of Salem oder ähnliche Spiele kennt, weiß bereits in etwa was einen hier erwartet. Was mir persönlich bei dieser Art von Spiel immer sehr wichtig ist, ist die Mischung aus Können, Glück und Wissen. Wo TTT sehr auf das können mit Waffen setzt, setzt Town auf Salem sehr auf Wissen. Was in einem Kartenspiel wie Werwölfe ja auch grandios funktioniert, doch in einem Computerspiel würde man auch gerne mehr machen können. Hier finden die Entwickler von Eville scheinbar die perfekte Mitte. Die einzelnen Rollen haben Fähigkeiten die sie in der Tag oder Nachtphase des Spiels einsetzen können um ihre Gegner zu entlarven oder zu besiegen. In der Tagphase können Quests absolviert werden um Items zu erlangen die demjenigen wieder Vorteile im Können, Wissen oder Glück bieten.

Somit scheint Eville das erste Spiel seiner Art zu sein, bei dem jeder dem die ungefähre Spielidee zusagt glücklich werden kann. VestGames setzten in ihrem Spiel auf eine cartoonartige Grafik, welche sehr passen wirkt. Das HUD ist übersichtlich und bietet alle notwendigen Informationen. Um eine kleine Sache einzubringen, die mich persönlich sehr glücklich macht, es ist möglich mit offener Map zu laufen! Falls die Menschen in eurem Freundes und Bekanntenkreis noch Lust auf diese Art von Spiel haben, kann ich Eville nur empfehlen. In meinem Umfeld werde ich es auf jeden Fall öfters einbringen.

Broken Roads

Broken Roads ist ein narratives Rollenspiel das von Drop Bear Bytes entwickelt und von Versus Evil veröffentlicht wird. Es spielt in einem post apokalyptischen Australien und zeigt dieses mithilfe einer schönen handgezeichneten Grafik. Die Steuerung ist ähnlich wie bei einem Baldurs Gate oder einem Divinity. Lediglich im Kampf geht die Steuerung mehr Richtung XCOM, das liegt aber vermutlich darin, dass Broken Roads eher realistisch ist und daher einfach weniger Fähigkeiten bieten kann als Fantasy Rollenspiele. Spannend an dem Spiel ist der sogenannte “Moral Compass”. Bei der Charaktererstellung beantwortet man einige Fragen, und wird somit moralisch Eingeordnet. Und somit bekommt man manchmal Dialogoptionen, die Charaktere mit einer anderen Einordnung nicht bekommen würden. Durch die vielen verschiedenen Handlungsstränge die das Spiel bietet, soll es auch eine hohe Wiederspielbarkeit haben. Diese soll eben auch durch die moralischen Entscheidungen beeinflusst werden.

Die Version des Spiels die ich anspielen konnte war vollkommen in Englisch synchronisiert. Diese Synchro half massiv dabei die NPCs zu charakterisieren und alle für sich speziell zu machen. Falls das im fertigen Spiel so bleiben sollte, wäre ich sehr begeistert davon! Was mich ein wenig gelangweilt hat in der Demo, war das Kampfsystem. Es wirkte sehr eintönig, da es lediglich aus Bewegen, Schießen und Nachladen bestand. Falls sich das in der Vollversion nicht ändert, sehe ich hier ein mögliches Problem, da das Spiel ungefähr 20 bis 30 Spielstunden bieten soll. Wenn aber 25% dieser Zeit mit langweiligen Kämpfen gefüllt sein sollte, werden nicht viele Spieler:innen das Ende sehen.

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