Lootboxen sind in vielen modernen Videospielen zu finden und locken Spieler mit der Chance auf seltene virtuelle Gegenstände. Doch immer mehr Experten sehen in den käuflich erwerbbaren Beutekisten eine Form von Glücksspiel, das gerade jüngere Gamer finanziell ausnutzen kann.
Wer Geld von Lootboxen zurückholen möchte, hat dafür unter bestimmten Voraussetzungen gute Chancen.
Was sind Lootboxen und warum stehen sie in der Kritik?
Lootboxen sind virtuelle Beutekisten in Videospielen, die zufällige Inhalte wie Waffen, Charaktere oder kosmetische Gegenstände enthalten. Spieler können diese Boxen oft durch Ingame-Währung oder mit Echtgeld erwerben. Kritiker bemängeln, dass Lootboxen aufgrund Ihrer Funktionalität Glücksspiel darstellen, welches aufgrund des hohen Suchtpotentials ohne staatliche Lizenz verboten ist.
Durch den Einsatz von Glücksspielmechanismen, auch „Gamblification“ genannt, würden falsche Erwartungen geweckt und Spieler zum Kauf animiert. Besonders anfällig seien jugendliche Nutzer, die den Wert des Geldes noch nicht richtig einschätzen können.
Die Anbieter von Lootboxen argumentieren dagegen oft, dass sich ihre Beutekisten eher mit harmlosen Produkten wie Sammelbildern oder Überraschungseiern vergleichen ließen. Von Seiten der Politik werden jedoch zunehmend Verbote von Ingame-Käufen mit unbekanntem Inhalt sowie ein verbesserter Jugendschutz gefordert – eben genau, weil die Lootboxen klare Glücksspielelemente enthalten.
Rechtliche Situation von Lootboxen in Deutschland und Europa
Die rechtliche Einordnung von Lootboxen in Deutschland und Europa ist derzeit noch nicht eindeutig geklärt. Die obersten deutschen Glücksspielaufsichtsbehörden sehen Lootboxen bisher nicht als Glücksspiel an, da die rechtlichen Anforderungen hierfür nach ihrer Auffassung nicht erfüllt sind bzw. noch keine Legaldefinition für „Lootboxen“ besteht. Kurz gesagt: Die Politik hat sich mit dem Thema noch unzureichend auseinandergesetzt.
Dennoch gibt es Forderungen nach einer besseren Aufklärung über die Risiken von Lootboxen, insbesondere im Hinblick auf den Jugendschutz. Konkrete Verbote werden vor allem für solche Lootboxen gefordert, die lange Spielzeiten oder den Einsatz von Echtgeld belohnen und so gerade für Jugendliche ein erhöhtes Suchtpotenzial bergen.
In einigen europäischen Ländern wurden Lootboxen bereits strenger reguliert oder sogar verboten:
- In Österreich stufte ein Gericht Lootboxen als illegales Glücksspiel ein und verurteilte Anbieter zur Rückerstattung von Zahlungen an Spieler.
- Im Vereinigten Königreich, Belgien und den Niederlanden gab es ebenfalls Untersuchungen durch die zuständigen Glücksspielbehörden, die teilweise mit konkreten Sanktionsandrohungen gegen die Spieleentwickler verbunden waren.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gesetzgebung und Rechtsprechung zu Lootboxen in Deutschland und Europa weiterentwickeln wird. Eine EU-weit einheitliche Regelung ist nicht zu erwarten, da ja auch der Bereich Glücksspiel rein national geregelt wird. Es liegt also an den nationalen Gesetzgebern, effektiven Jugendschutz zu gewährleisten und zugleich die wirtschaftlichen Interessen der Gaming-Branche zu berücksichtigen.
Fazit
Lootboxen bleiben ein umstrittenes Thema in der Gaming-Branche, bei dem viele Experten und Verbraucherschützer dringenden Regulierungsbedarf sehen. Während einige Länder bereits konkrete Schritte unternommen haben und Lootboxen als Glücksspiel einstufen, ist in Deutschland und Österreich noch keine gesetzliche Regelung beschlossen worden. . Neben einer besseren Aufklärung über die Mechanismen und Risiken von Lootboxen fordern Kritiker vor allem mehr Transparenz seitens der Spieleentwickler und Publisher.
Ein zentraler Punkt bleibt der Jugend- und Verbraucherschutz. Gerade jüngere Spieler können durch die verlockenden Angebote leicht in eine Abhängigkeit geraten und hohe Summen für virtuelle Inhalte ausgeben. Hier sind klare Regeln und Altersbeschränkungen gefragt. Spieler, die ihre Ausgaben für Lootboxen bereuen und ihr Geld zurückfordern möchten, können sich auf erste Gerichtsurteile berufen, die die Anbieter verpflichten, die Zahlungen für Lootboxen zurückzufordern, da es sich dabei lt. den Gerichten um Glücksspiel handelt, welches ohne nationale (in diesem Fall österreichische) Glücksspielkonzession angeboten wurde. Für solche Rückforderungsklagen bieten Prozessfinanzierer wie www.advofin.at die Möglichkeit, ohne eigenes Kostenrisiko die Zahlungen zurückzufordern – nur im Erfolgsfall erhalten diese Finanzierer einen Anteil am zurückgeholten Geld!