God of War Ragnarök im Test

Im Jahr 2018 wurden wir mit „God of War“ und somit einem wahren Meisterwerk beschenkt. Entwickler SIE Santa Monica Studio und Publisher Sony Interactive Entertainment haben damals nicht nur den bis dahin am besten verkauften PS4-Exklusivtitel geschaffen, sondern dabei auch noch gezeigt, dass man eine Spielereihe komplett neu erfinden kann ohne, dass es zwangsläufig schiefgehen muss. Kein Wunder also, dass der Nachfolger „God of War Ragnarök“ mit großer Vorfreude aber auch ebenso hohen Erwartungen konfrontiert wird. Ob Kratos und Atreus wieder ordentlich Kauleisten bearbeiten oder vielleicht doch lieber vor dem Kamin entspannen erfahrt ihr in diesem Artikel.

Drei Jahre sind vergangen seit wir mit Kratos und Atreus die Asche von Faye auf dem höchsten Gipfel der neun Welten verstreut haben. Fimbulwinter erschwert uns das alltägliche Leben und als wäre das nicht schon genug, sitzt uns, auch noch Freya im Nacken, die immer wieder versucht uns umzubringen. Ja so ein Leben als Kriegsgott und alleinerziehender Vater kann schon mal mühsam sein. Ach und dann wäre da noch die winzige Kleinigkeit, dass Ragnarök naht und somit das Ende aller Welten quasi vor der Tür steht.

Viel mehr über die Story wird hier aber nicht ausgeplaudert. Die ist nämlich schon wie im Vorgänger von 2018 das absolute Highlight des Titels.

Helheim, Muspelheim, unser Heim…

Mindestens genauso gut wie die Story ist auch das Gameplay. Kaum haben wir unser Hauptquartier in dem Haus der beiden Zwerge Sindri und Brok aufgeschlagen gehen unsere Reisen zu den neun Welten auch schon los.

Wir erkunden die Heimat der Zwerge Svartalfheim, besuchen die Wanen in Vanaheim oder genießen den wunderschönen Ausblick von der großen Mauer in Asgard. Weite Strecken legen wir dabei mit unserem Wolfsschlitten oder einem Boot zurück. Geklettert wird natürlich auch wieder jede Menge. Mit unseren Klingen können wir uns dabei auch über Vorsprünge hochziehen. Die Hauptwege verlassen wir wie gewohnt, um Truhen zu plündern und dabei Ressourcen aller Art zu sammeln. Manche dieser Truhen sind wie gewohnt durch Runen verschlossen und müssen erst durch kleine Rätselpassagen entsperrt werden.

Mit den gefundenen Ressourcen können wir uns dann bei unseren Lieblingsschmieden Sindri und Brok neue Ausrüstung anfertigen lassen. Ob Waffen, Schilde, Rüstungsteile oder Amulette. Auswahl gibt es jede Menge.

Gut gewappnet ist halb gewonnen!

Passt eine Rüstung mehr zu unserem Spielstil als die andren lohnt es sich durchaus diese immer weiter zu verbessern, statt sofort die neueste zu verwenden. Dank Runen, Zauber und genug Verbesserungsstufen habe ich mich zum Beispiel mit meiner bereits im ersten Drittel gefundenen Rüstung bis zum Ende durchgekämpft, ohne das Bedürfnis zu haben mir alle paar Stunden neue Ausrüstung zu besorgen. Und eine gute Rüstung brauchen wir auch denn die Kämpfe haben es wirklich in sich. Wuchtig und brutal fühlt sich jeder Hieb an. Nicht zuletzt durch die Funktionen des Dualsense Gamepads. Vor allem die kleinen und großen Bosskämpfe machen unglaublich viel Spaß. Von denen gibt es diesmal auch wieder mehr als im Vorgänger. Diesen Punkt haben sich SIE Santamonica Studio anscheinend zu Herzen genommen und den Fans gegeben was sie wollten.

In den Kämpfen haben wir zwischen verschiedenen Waffen mit dazugehörigen Spezial-Attacken auch wieder den brachialen Rage Mode zur Verfügung. Wahlweise können wir mit der gesammelten Rage Energie unseren Gegner ordentlich die Gesichter zerschmettern und sie ihrer Körperteile entledigen oder aber einen Gesundheitsboost verschaffen.

Wenn das nicht reicht, haben wir immer noch unsere Begleiter, die uns im Kampfgeschehen unterstützen. Natürlich ist das die meiste Zeit unser Sohn Atreus der mit Bogen und diversen Zaubern eine wirkliche Unterstützung darstellt. Moment mal… Atreus?.. Dieser Atreus?

Ja genau DER. Im letzten „God of War“ noch mehr als kleiner Begleiter der mit Pfeil und Bogen die Gegner bei Laune hält und auch mal hilft, ist Atreus oder auch Loki genannt mittlerweile zu einem erfahrenen Kämpfer herangewachsen. Er kämpft aktiv und selbstständig gegen Feinde und hilft uns durch diverse Zauber bei größeren Gegnerhorden.

Bei all den Skills des früher nur „Junge“ genannten Atreus stellt sich bestimmt bei dem Einen oder Anderen die Frage wie es wohl sein mag die Kontrolle über ihn zu übernehmen. Die gute Nachricht, das könnt ihr selbst rausfinden, denn man steuert Atreus in einigen Abschnitten des Games. Die noch viel bessere Nachricht, es macht unfassbar viel Spaß! Im Gegensatz zu den Berserker Nahkampf Attacken seines Vaters Kratos bewegt sich Atreus flink und geschmeidig. Statt den Gegnern die Köpfe zu spalten, gilt es hier ihnen auszuweichen und sie mit verschiedenen Pfeilen zu malträtieren. Dank eigenem Skilltree wird die Auswahl an Attacken auch nie langweilig. Auch eine Art Rage Mode hat Atreus spendiert bekommen. Der hält die ein oder andere Überraschung bereit, auf welche ich aus Spoilergründen nicht näher eingehe.

Für jeden was dabei!

Um die Steuerung und das Spielerlebnis nach unseren Bedürfnissen anzupassen stehen uns jede menge Einstellungen im Menü zur Verfügung. Barrierefreiheit wird hier großgeschrieben. Titel wie „The Last of Us“ oder „Horizon Forbidden West“ haben es vorgemacht und auch „God of War Ragnarök“ möchte allen Menschen ermöglichen das Spiel und die Geschichte zu genießen. Diverse Farbfilter oder Steuerungseinstellungen sollen dabei helfen. Manche Einstellungsmöglichkeiten sind wirklich sehr gut gelungen. So habe ich z. B. eingestellt, dass Ressourcen automatisch eingesammelt werden ohne für Loot ein regelrechtes Button Mashing betreiben zu müssen. Besonders in den Kämpfen ist es ganz praktisch, wenn man die Finger nicht von den Angriffstasten nehmen muss, um Energiekristalle einzusammeln.

Die großartige Story erleben wir wie auch schon im Vorgänger ohne einen einzigen Schnitt. Für mich immer noch erwähnenswert, wenn auch nicht neu bei „God of War“. Sowohl die englische als auch deutsche Synchronisation sind fabelhaft gelungen. Dazu kommt noch der meisterhafte Soundtrack. Kein Wunder! Komponist Bear McCreary hat sich bereits um die musikalische Leitung in „The Walking Dead“ oder „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ gekümmert. So fühlen wir uns während der Kämpfe mächtig und unbesiegbar. In den Zwischensequenzen aber haben wir Gänsehaut am ganzen Körper und ja auch die ein oder andere Träne gab es. Ob bei Kratos oder bei mir sei jetzt mal dahingestellt.

Grafisch haben wir hier kein „The Last of Us“ vor uns aber das mindert die Qualität des Anblicks keineswegs. Die Charaktere sind detailreich gestaltet und ihre Mimik ist sehr gut gelungen. Auch die unterschiedlichen Welten sind sehr schön anzusehen. Nicht nur einmal wünscht man sich die Bewegungsfreiheit eines „Horizon Forbidden West“ , wenn wir über die Weiten Asgards blicken. Ladezeiten zwischen den Arealen werden wieder kaschiert in dem man sich z. B. durch Felsspalten zwängt.

Begeisterung pur!

Manches an „God of War Ragnarök“ ist neu, vieles aber nicht. Muss es auch gar nicht. Waren die Abenteuer von Kratos und Atreus 2018 schon Grund für Standing Ovations und nahezu perfekte Bewertungen, steht dieser Titel dem Vorgänger in nichts nach. Klar, die Neuerfindung der Reihe wie es vor vier Jahren gelungen ist lässt sich nicht wiederholen. Haben wir damals einen sanfteren und ruhigeren Kratos kennengelernt. Die Reise aber mit genau diesem Kratos weiterzugehen war die richtige Entscheidung und fühlt sich für mich der seit 17 Jahren Fan der Reihe ist unglaublich gut an.

Unglaublich oder fabelhaft sind Wörter, die hier öfter vorgekommen sind. Meine Begeisterung lässt sich nicht wirklich verbergen. Vom ruhigen Anfang bis zum epischen Ende finde ich keinen Fehler. „God of War Ragnarök“ ist ein Meisterwerk und für mich eines der besten Spiele das ich bis heute gespielt habe.

Zusammenfassung

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