Granblue Fantasy: Relink im Test

Fast ganze acht Jahre haben Fans des Granblue Fantasy-Franchise auf den Titel Granblue Fantasy: Relink gewartet. Nun ist das Spiel von Entwicklerstudio Cygames, Inc. endlich erschienen, und möchte als (mehr oder weniger) klassisches J-RPG die Masse begeistern. Actionreiche Kämpfe, emotionale Geschichten und vor allem ganz viele Quests sollen hier an der Tagesordnung stehen. Ob sich das Warten gelohnt hat, und wie viel Spaß der neue Ableger macht, erfahrt ihr hier in unserem Test.

Fans von Granblue Fantasy dürfen sich bereits seit Dezember letzten Jahres in Granblue Fantasy Versus: Rising, einem 2D-Fighting Game, in spannenden Duellen die Köpfe einschlagen. Gut, das Genre ist natürlich nicht für jeden Spieler etwas, doch genau da kommt der neue Ableger Granblue Fantasy: Relink ins Spiel. Hier liegt der Fokus nicht auf Kämpfe gegen andere Spieler, sondern auf eine epische Story und das Bewältigen von verschiedenen Quests, welche man auch gemeinsam mit anderen Spielern online erledigen kann. Das sorgt für einen völlig anderen Reiz, und soll das gesamte Potential des Granblue-Universums ausschöpfen. Doch fangen wir mal ganz am Anfang an.

Das Himmelsreich

Man spielt den Kapitän einer Himmelsfahrer-Crew, genauer gesagt einer Gruppe von Abenteurern, welche die Himmelswelt (welche aus unzähligen fliegenden Inseln besteht und sich in verschiedene Reiche aufteilen lässt) mit ihrem eigenen Luftschiff bereist. Hierbei hat man zu Beginn der Story die Auswahl zwischen dem Helden Gran oder der Heldin Syta, mehr Anpassungsmöglichkeiten gibt es nicht. Gemeinsam mit seiner Truppe, bestehend aus dem blauhaarigen Mädchen Lyria, einem kleinen, sprechende Drachen und einer Handvoll andere Mitstreiter, erreicht man ein neues Himmelsreich.

Doch wie für Genre-Ableger typisch, geht die Reise mächtig nach hinten los, und nach einem Monsterangriff (welcher als Tutorial dient) gehen wir mitsamt Lyria und unserem kleinen Drachen über Bord. Auch wenn wir den kilometerlangen Fall, jenseits jeder Realität, überleben und in einem Waldgebiet landen, wimmelt es hier wieder nur so vor, richtig geraten, Monstern. Noch dazu treibt eine mysteriöse Sekte in diesem Himmelsreich ihr Unwesen, und ist aus irgendwelchen Gründen hinter Lyria her.

Aus Spoilergründen lasse ich den Rest der Handlung offen, jedoch sei gesagt, dass die Handlung einer der Stärken von Granblue Fantasy: Relink ist, und ungefähr 15 Stunden gute Unterhaltung bietet. Die Charaktere sind aufregend geschrieben und strotzen nur so vor Eigencharme. Die Welt ist interessant und auch die ein oder andere Wendung gibt es. Natürlich erfindet das Spiel das Storytelling nicht neu, aber mit seinen epischen und dramatischen Momenten hatte ich wirklich sehr viel Spaß. Abgesehen von der Hauptstory gibt es noch unzählige Nebenquests, welche viele Stunden an Beschäftigung mit sich bringen können. Von der Verteidigung eines Stützpunktes bis zu epischen Bosskämpfen sind hier alle Questarten vertreten.

Vorkenntnisse über das Franchise sind übrigens nicht notwendig, alles, was für die Handlung und Figuren relevant ist, kann man direkt im Spiel nachschlagen.

Die Bürde eines Himmelsfahrers

Wie ihr vielleicht merkt, ist man als Himmelsfahrer vielen Gefahren ausgesetzt und hat es nicht sonderlich leicht, was bedeutet, dass man besser im Kampf geübt sein sollte. Unsere Crew besteht aus verschiedenen Kämpfern, von edlen Rittern, welche mit dem Degen fechten oder alten Soldaten, welche eher zu ihrem Gewehr greifen, ist hier alles vertreten. Auch Magie findet ihren Weg in das Spiel.

Gekämpft wird in Echtzeit, wobei jeder Charakter verschiedene Angriffe und bis zu vier Fähigkeiten verwenden kann. Richtig gelesen -jeder Charakter- man ist nämlich nicht auf den ausgewählten Kapitän beschränkt. Die verschiedenen Aktivitäten werden von einer Gruppe von vier Mitgliedern (welche wir frei zusammensetzen können) absolviert, von denen wir eine Figur dann direkt steuern. Jeder Kämpfer hat weiters seine eigene Mechanik, so lädt unser Kapitän durch Spezialangriffe seine Kunststufe auf, wodurch unsere Fähigkeiten mehr Schaden verursachen. Dazu werden die Figuren einem Element zugewiesen (Licht, Wind, Feuer, Schatten, Wasser), was sie gegen bestimmte Gegner effektiver macht. Das sorgt für Abwechslung und motiviert langfristig.

Ergänzt wird das Kampfsystem mit weiteren Aspekten. So kann man Gegner brechen, in dem man ihnen innerhalb eines gewissen Intervalls genug Schaden verursacht und dann einen sogenannten Linkangriff durchführt, wodurch sie kurz kampfunfähig werden. Auch laden unsere Figuren im Laufe des Kampfes einen besonders mächtigen Angriff auf, der mächtig Schaden austeilen kann. Doch jetzt kommt der Knackpunkt, wenn wir unsere ultimative Attacke gemeinsam mit unseren Mitstreitern einsetzen, erhöht sich ihre Wirksamkeit nochmals, weswegen man immer abwägen muss, ob man mit dem Angriff auf seine Mitstreiter wartet, oder dieser doch schon notwendig ist. Gerade online kann das zu einer gewissen taktischen Tiefe führen.

Alles in allem spielen sich die Kämpfe zackig und sind qualitativ ausgezeichnet gemacht. Die verschiedenen Mechaniken greifen gut ineinander, und sorgen so für dauerhafte Action. Noch dazu kann man durch einen großen Fähigkeitenbaum jede Figur aufwerten und so auch neue Fähigkeiten freispielen. Auch lassen sich Waffen, mit den in der Quest erlangten Belohnungen, verbessern.

Die Schönheit des Himmels

Eines muss man Cygames, Inc. lassen: Sie wissen, wie man hübsche Spiele macht. Granblue Fantasy: Relink ist eine Augenweide, die nicht an wilden Effekten und schönen Texturen spart. Klar, der „Anime-Stil“ muss einem gefallen, aber wer sich davon nicht abschrecken lässt, der findet hier ein optisches Feuerwerk. Gerade die vielen Bosskämpfe profitieren maßgebend von solch einer visuellen Präsentation. Mir ging während solchen Konfrontationen oft ein Vergleich mit Final Fantasy 16, mit seinen ebenfalls grandiosen Inszenierungen, durch den Kopf.

Der Soundtrack ist solide, und unterstreicht das Abenteuergefühl deutlich. Ob in der Stadt, in einem Wald oder gar in einem Vulkan, alles wird hier durch ein passendes musikalisches Ambiente untermalt. Allein die Synchronstimmen der englischen Sprachausgabe (als Alternative kann man die japanischen Stimmen wählen) waren teilweise etwas mühsam zum Anhören, da diese selbst im Vergleich zu den japanischen Sprecher/innen, sehr hoch und etwas „quietschig“ waren.

Zusammenfassung

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