Wer hätte das vor ein paar Wochen gedacht: Ganz Österreich soll zuhause bleiben, alle Schulen sind geschlossen, die meisten Arbeitsstätten ebenfalls oder zumindest ins Home Office verfrachtet, und Freunde treffen soll man auch nicht. Auch wenn die Situation für Gamers wohl nur halb so schlimm ausfällt wie für andere – damit euch während der nächsten Tage nicht der Lagerkoller einholt, haben wir für euch fünf unterschiedliche Entertainment-Angebote ausfindig gemacht, die ihr garantiert virenfrei und vollkommen kostenlos von Daheim aus nutzen könnt. Los geht’s!
1. Horror-Podcast: The Magnus Archives
Vor rund zwei Monaten hat mir ein Freund, der weiß, wie sehr ich Horror liebe, diese Podcast-Reihe von The Rusty Quill empfohlen, und mittlerweile kann ich ohne Zweifel sagen, dass ich bislang noch nie eine Horror-Geschichte gehört, gesehen oder gelesen habe, die mich so gefesselt hat wie The Magnus Archives. Der wöchentliche Podcast dreht sich rund um das gleichnamige Institut in London, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, übernatürliche, unerklärliche oder einfach seltsame Erlebnisse zu archivieren. Verantwortlich dafür: Head Archivist Jonathan Sims (der übrigens den Namen seines Sprechers trägt, der gleichzeitig auch der Autor der Reihe ist) und sein Team.
Was anfangs als „Monster der Woche“-Serie beginnt, wird dabei schnell zu einer ganzen Welt aus schaurigen Wesen, die allesamt miteinander in Verbindung stehen und hinter deren Aktionen weit mehr steckt, als man zunächst vermuten könnte. The Magnus Archives ist auf insgesamt fünf Staffeln ausgelegt (die finale Staffel startet am 1. April 2020) und wurde von Sims schon im Voraus geplant, was dazu führt, dass man tatsächlich ab Episode 1 mitraten kann, was es denn nun mit dem Gehörten tatsächlich auf sich hat, und alles einem fortlaufend fantastischem Handlungsbogen ohne Längen oder Tiefpunkte folgt. Zudem hat sich in den letzten Jahren auch eine ganze Community rund um den ambitionierten Podcast gebildet, die mitsamt umfassender Wiki versucht, die Rätsel der Reihe schon vorab zu lösen.
The Magnus Archives ist gratis auf Spotify, Apple Podcast, Player.fm, Stitcher und weiteren Plattformen verfügbar und für alle Fans von schaurig-spannenden Geschichten (die sich mit englischsprachigen Podcasts wohlfühlen) ein absolutes Muss.
2. Rollenspielen via Videokonferenz: Social Distancing Package von Gametee
Mit gemeinsamen Rollenspielabenden bei Freunden wird es in nächster Zeit wohl nichts – aber das heißt noch lange nicht, dass ihr auch auf Rollenspielabende (oder -tage) MIT Freunden verzichten müsst. Wozu gibt es schließlich das Internet samt Facetime, Discord, Skype und allen anderen Video-Call-Möglichkeiten, die sich kostenfrei nutzen lassen?
Damit ihr für eure kommenden Abenteuer auch genug Material habt, hat sich Gametee zum Anlass des Corona-Ausbruchs eine kleine Überraschung für alle Pen&Paper-Freunde einfallen lassen: ein kostenfreies Abenteuer-Paket samt Charakterbögen, Karten, Anleitungen, ausdruckbaren Gegenständen und mehr.
Das Paket darf auf der offiziellen Gametee-Website heruntergeladen werden.
3. Kabarett: Michael Niavarani und sein Globe Wien Programm
Wer sich auch nur ein ganz klein wenig mit der österreichischen Unterhaltungsszene auskennt, dem ist der Kabarettist, Autor und Schauspieler Michael Niavarani garantiert auch ein Begriff. Regelmäßig steht Nia in Wien auf seinen Bühnen im Globe Wien sowie im Kabarett Simpel und unterhält uns mit „Neuauflagen“ von Shakespeare-Stücken, traditionellen Komik-Programmen und mehr.
Weil ihm – laut eigenen Aussagen – auch selbst schon fad ist daheim, hat er gestern mit seinem Team eine neue Website ins Leben gerufen, auf der ihr bis auf Weiteres, aber in jedem Fall „bis die Theater wieder aufsperren“ einen Teil seiner Stücke gratis streamen könnt. Im Moment findet ihr dort „Romeo & Julia“ (unter anderem mit Otto Jaus und Sigrid Hauser), „Richard III“ (Bernhard Murg, Michael Pink und weitere) sowie „Zu blöd, um alt zu sein“ (Michael Niavarani und Otto Schenk). Im Laufe der nächsten Tage sollen noch weitere Stücke dazukommen.
4. MMOs: Final Fantasy XIV und Star Wars: The Old Republic
Wann hat man schon Zeit, ein neues MMO zu beginnen, wenn nicht während der Corona-Quarantäne? Deshalb hier gleich zwei wunderbare MMOs, die ihr kostenfrei starten könnt.
Für alle Fantasy-Fans wäre da zunächst Mal Final Fantasy XIV, das kürzlich erst mit seiner neuesten Erweiterung Shadowbringers für positive Stimmung sorgte. Wie jetzt, das ist gratis? Nun, zumindest für den Anfang: Solltet ihr vorher noch nie Final Fantasy XIV gespielt haben, dann könnt ihr euch auf der offiziellen Website die kostenlose Probe-Version holen und damit einen Großteil des ersten Abschnitts des Games gratis spielen. Die Trial-Version lässt euch bis zu 8 Charaktere (1 pro Welt) anlegen und limitiert euer Level dabei auf 35. Nachdem der erste Abschnitt bis Level 50 geht und ihr jeden Beruf bis Level 35 bringen dürft, könnt ihr somit also eine ganze Weile lang spielen, bevor ihr ein Abo abschließen müsst.
Und dann haben wir noch was für alle Sci-Fi- bzw. Star Wars-Fans unter euch: Star Wars: The Old Republic. Das Spiel versetzt euch in die Rolle eines wahlweise Jedi, Sith, Schmugglers, Kopfgeldjägers oder anderer SW-Recken während der Zeit der Alten Republik, mehrere tausend Jahre vor den bekannten Filmen, und bringt euch an Schauplätze wie Coruscant, Alderaan, Hoth, Corellia oder Tatooine. Die Story rund um die Auseinandersetzung zwischen dem Imperium der Sith und der Republik gehört dabei zwar nicht zum offiziellen Kanon, wird alle Star Wars-Fans – und vor allem jene, die das alte EU/die jetzigen Legends lieben – aber dennoch in ihren Bann ziehen. Das Spiel ist bis Level 60 kostenlos; wer in ein Premium-Abo investiert, kann allerdings diverse Extra-Features nutzen. Zum Freischalten der aktuellen Expansion (Onslaught, Level 61-70), müsst ihr zumindest ein einziges Monat Premium-Abonnent gewesen sein – die Expansion bleibt dann dauerhaft (auch bei Abo-Kündigung) für euch verfügbar.
5. Museen: Digital durch die Geschichte der Welt und ihrer Künste
Auch mit Museumsbesuchen schaut es in der Zeit von Corona nicht allzu gut aus – aber auch hier hat das 21. Jahrhundert eine Lösung parat: digitale Besuche in den berühmtesten Museen der Welt. Egal, ob ihr euch den Louvre in Paris, das British Museum in London, das MOMA in New York City oder das NASA Space Center in Houston anschauen möchtet – allesamt und mehr bieten neben tatsächlichen Führungen auch Online-Touren an, die ihr kostenfrei über das Internet starten könnt.
Für einen Überblick über einige der besten Museen, die solche Gratis-Online-Besuche ermöglichen, schaut einfach hier rein.