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Heimkinokritik: Guardians of the Galaxy Vol.2

Bevor die Marvel Studios 2014 den ersten „Guardians oft he Galaxy“ ins Kino brachte, wollte niemand so recht daran glauben, dass man damit an die großen Erfolge der vorangegangenen Filme anschließen könne. Doch Star-Lord und seine Gang sollten alle Zweifler eines besseren belehren und der Film wurde zu einem riesigen Hit. Selbstverständlich verlangt ein so großer Erfolg nach einer Fortsetzung, und die ist nun, nachdem sie Ende April wieder überaus erfolgreich in den heimischen Kinos gelaufen ist, endlich auch für zu Hause erhältlich.

INHALT

Nach den Ereignissen des ersten Teils können sich Peter, Rocket, Drax, Gamora und Baby-Groot nicht über einen Mangel an Aufträgen beschweren. Nach dem Abschluss eines solchen für das sogenannte Sovereign, ein Reich von beinahe zur Perfektion hochgezüchteter Humanoiden, leistet sich Rocket einen kleinen, aber folgenschweren Fehltritt und lässt ein paar wertvolle Energiezellen mitgehen. Ehe es sich Guardians versehen, haben sie die gesamte Flotte des Sovereign am Hals.

Die Rettung in letzter Minute erscheint in Form eines Mannes, der sich als Peters Vater vorstellt, was diesem gehörig den Tag versaut. Als dann auch noch Yondu und seine Ravager-Bande auftaucht, und sich das Sovereign mit einer Niederlage nicht zufrieden zu geben scheint, ist das Chaos perfekt.

Guardians Of The Galaxy Vol. 2..Gamora (Zoe Saldana)..Ph: Film Frame..©Marvel Studios 2017

KRITIK

Während Guardians oft he Galaxy uns seine schrägen Protagonisten vorstellte, um sie dann in eine umwerfend spaßige Action-Achterbahnfahrt zu werfen, liegt der Fokus von Vol.2 eindeutig darin, Star-Lord uns seine Freunde noch besser kennen zulernen.

Das soll jetzt nicht heißen, dass wir es hier nicht mit einem Actionfilm zu haben. Ganz im Gegenteil, schon die Eröffnungsszene ist eine fette Action-Sequenz. Doch ist das, genau wie der doch recht austauschbare Plot, nur ein Vehikel um die Charakterentwicklung voranzutreiben. Und auch wenn das negativ klingen mag, funktioniert es in der Praxis sehr gut.

Das liegt vor allem daran, dass die Charaktere interessant und liebenswürdig sind und wir sie daher besser kennen lernen wollen. Ganz nebenbei treten auch zwei Nebencharaktere aus dem ersten Teil weiter in den Vordergrund. Da wäre zum einen Peters verhasster Ziehvater Yondu, unter dessen blauer Hülle doch auch ein großes Herz schlägt, und die zuvor viel zu kurz gekommene Nebula, Gamoras Schwester. Durch sie bekommen wir endlich einen kleinen Eindruck von der unglaublichen Bösartigkeit des galaktischen Schurken Thanos. Bisher würde uns immer nur suggeriert wie böse dieser sei, ohne es uns tatsächlich sehen zu lassen.

Die schwächste persönliche Story hier ist leider die wichtigste, die des Star-Lord, aka Peter Quill. Seine Vaterkomplex-Geschichte verfällt viel zu oft in ausgetretene Pfade und macht sie damit nur allzu vorhersehbar. Trotzdem, der Film als Ganzes leidet darunter nur in minimalen Ausmaß. Eine riesige Portion Witz, das farbenfrohe und abgedrehte Ensemble an Charakteren und jede Menge Weltraum-Action machen einfach Spaß, auch wenn die einzelnen Elemente Schwächen aufweisen.

Die aus Teil 1 bekannte Besetzung macht ihre Sache auch dieses Mal ausgezeichnet. An neuen Charakteren sticht vor allem Kurt Russel als Peters Vater hervor. Sein Charakter des gottähnlichen Wesens Ego, gibt zwar nicht allzu viel her, er macht aber dem wenigen aber eine wunderbare Performance. Als weiterer Neuzugang macht sich noch Pom Klementieff bemerkbar, die das mit ganz besonderen Fähigkeiten ausgestattete Alien Mantis mimt und sich gut in den Cast einfügt.

Technisch gibt es am neuen Guardians of the Galaxy absolut nichts auszusetzen. Die Effekte sind hochwertig, die Ausstattung aufwendig und durch die knallbunte Optik haben wir es hier, gemeinsam mit dem Vorgänger, mit den Marvel Filmen zu tun, die am ehesten wie Comics aussehen. Die Musik darf natürlich nicht vergessen werden. Auch in Vol.2 gibt es neben der (vielleicht ein bisschen zu) bombastischen Score, wieder ein Sammelsurium an coolen und funkigen 70er Songs zu hören.

Guardians Of The Galaxy Vol. 2..Nebula (Karen Gillan)..Ph: Film Frame..©Marvel Studios 2017

Blu-ray: Technische Infos & Extras

An der Umsetzung fürs Heimkino gibt es, wie von Disney gewohnt, nur beste Qualität und keinen Anlass zur Kritik. Ein mittlerweile zum Standard gewordenes Bild in 2,39:1 (16:9), das satt, rauschfrei und kontrastreich daherkommt, gehört ebenso zum guten Ton wie die deutsche Tonspur in glasklarem DTS-HDHR 5.1 (in Englisch gibt es sogar DTS-HDMA 7.1).

Die Extras würde ich jetzt nicht unbedingt als umfangreich bezeichnen, dafür sind sie allesamt sehenswert und vor allem die Outtakes und das Musikvideo sind für ein paar extra Lacher gut. Ansonsten gibt es einige entfalle Szenen, ein Making-Of und einen hochinteressanten Audiokommentar von Regisseur James Gunn.

FAZIT

Guardians oft he Galaxy Vol.2 mag vielleicht nicht ganz an das Original herankommen, macht aber trotzdem immer noch einen Heidenspass. Wer den Erstling vor allem aufgrund seiner schrägen Charaktere und deren Eigenheiten mochte, wird hiermit eine riesige Freude haben, denn davon gibt es mehr denn je. Dafür kann der eigentliche Plot niemanden hinterm Ofen hervorlocken und auch das Drehbuch weist ein paar kleine Schwächen auf. Bei dem Riesenspaß, den die Sache aber macht, verzeiht man das der Comedy-Action Achterbahnfahrt aber nur allzu gerne.

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